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Award / Auszeichnung | 02/2022

Staatspreis Architektur 2021

ASI Alpinschule Innsbruck

AT-6161 Natters, In der Stille 1

Nominierung / Kategorie Dienstleistung

Snøhetta

Architektur

tragwerkspartner zt gmbh

Tragwerksplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    1.548m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2018
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

Snøhetta entwickelte mit der Alpinschule Innsbruck (ASI) ein neues Bürogebäude, das die Arbeitskultur des Unternehmens und seine Spezialisierung auf nachhaltiges Reisen reflektiert. Der Entwurf setzt auf ein offenes Büro-Konzept und das Thema „Symbiose zwischen Natur und Mensch“ – ein Thema, das gemeinsam mit den Mitarbeitenden entwickelt wurde. Der neue Holzbau befindet sich in Natters, südlich von Innsbruck, Tirol.

Ein „grüner Vorhang“ fügt den Holzbau harmonisch in die Umgebung, die von Wald dominiert wird. Der viergeschossige Bau wurde als Holzskelettbau, kombiniert mit Massivholzelementen, umgesetzt, um den Materialverbrauch zu optimieren. Der Keller und der aussteifende Gebäudekern bestehen aus Stahlbeton. Holz kam auch für die Pfosten-Riegel-Fassade, die Fenster, Böden und Akustikpaneele zum Einsatz. Bei der Holzfassade wurde eine traditionelle Methode zur Holzkonservierung verwendet, so genanntes Yakisugi, bei dem die Holzoberfläche leicht verkohl und so karbonisiert wird. Die verkohlte Holzoberfläche macht die Fassade ohne weiteren Anstrich nicht nur wasserdicht und haltbar, sondern schützt auch vor Insekten.

Innen schaffen Galerieräume einen großen, offenen und flexiblen Büroraum über mehrere Etagen, der individuelle Arbeitsplätze genauso umfasst wie einen Empfangsbereich, Besprechungsnischen und -räume, einen Ruheraum, eine Cafeteria, Duschen und Umkleiden. Großzügige Glasflächen bieten Ausblicke und inszenieren die Aussicht auf die umgebenden Berge und Wälder. Das offene Büro ist für 65 Mitarbeitende ausgelegt und kann bei Bedarf flexibel für künftige Bedürfnisse adaptiert werden. Ein „Pflanzen-Regal“ unterstütz die Gliederung der Bürozonen und bietet Stauraum und Ablageflächen. Eine Brücke verbindet den Neubau mit einem bestehenden Gebäude, das Besprechungs- und Ruheräume umfasst.

Ein Klettergerüst aus Metall ist der schwarzen Holzfassade vorgehängt, das an der Westseite auch als Balkon genutzt wird. Die grüne Fassade aus Kletterpflanzen dient als Blendschutz und zur Beschattung der großzügigen Glasflächen. Die 118 Kletterpflanzen, die sich aus 17 verschiedenen sommer- und immergrünen Arten zusammensetzen und in Trögen wachsen, verändern das Erscheinungsbild der Fassade im Laufe des Jahrs und passen somit auch den Wärmeschutz an die Jahreszeit an. Die „grüne Pufferzone“ und ihr Mikroklima vermindert die benötigte Energie für die Gebäudekühlung. Das Regenwasser der Dachflächen wird in einer unterirdischen Zisterne gesammelt und speist das automatische Bewässerungssystem für die Pflanzen and der Fassade und den Garten.

Das Energiekonzept, das eine optimale Abstimmung zwischen Haustechnik und Gebäude ermöglicht, wurde mittels einer thermisch-dynamische-Gebäudesimulation überprüft und adaptiert. Eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage (40 kW) heizt und kühlt das Gebäude über die Bodenheizung bzw. -kühlung. Raumtemperatur-, Feuchte-, CO2- Fühler sowie Windfühler steuern vollautomatisch die natürliche Lüftung über mechanisch angetriebene Lüftungsflügel. Die natürliche Lüftung nutzt den thermischen Auftrieb sowie die Winddruckverhältnisse, um das Gebäude mit Frischluft zu durchströmen. Der Öffnungsgrad der Lüftungsflügel und die Öffnungszeit und -dauer sind abhängig von der Umgebung und dem Raumklima, das mittels Soll- und Ist-Werten ständig überprüft wird. Am Dach wird eine Photovoltaikanlage als Überschussanlage betrieben. Der dort erzeugte Strom deckt einen Teil des Eigenstromverbrauchs ab.