Volkswagen Nutzfahrzeuge Akademie in Hannover Marienwerder

Die Entwurfsverfasser entwickeln einen lagerhaften, abgetreppten Baukörper, der mit einer stark expressiven Geste die Ecke Hollerithallee / Garbsener Landstraße besetzt. Die Fassaden des Erd- und 1. Obergeschosses sind in Stahlbeton-Sichtbauweise mit hohem Glasanteil, die Obergeschosse mit geschosshohen Keramikplatten ausgeführt. Das Gebäude macht mit den seitlichen und rückwärtigen Abtreppungen und der „sägezahnartigen“ Ausbildung an der Spitze einen sehr unruhigen Eindruck. Die Anmutung der Vorder- und Rückseite fallen in diesem Zusammenhang stark auseinander. Das Erscheinungsbild insbesondere der rückwärtigen Fassade mutete eher wie ein Hotelbau an. Die Chancen, die der Entwurf mit den großen Dachterrassen bietet, werden nicht ausgenutzt, insbesondere im 4. Obergeschoss findet eine Zuordnung zum Technikraum statt. Hinterfragt werden muss die Adressbildung, sowohl was die Auffindbarkeit des Haupteingangs angeht, als auch die fußläufige Erreichbarkeit von der Hollerithallee. Das gesamthafte Erscheinungsbild des Entwurfes steht zwar für ein modernes gut strukturiertes Standargebäude, spiegelt jedoch dabei nur unzureichend die Zukunftswerte von Volkswagen an diesem Standort inpunkto Architektur wieder. Der Entwurf liegt im Bereich der Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz im Zielbereich. Die Funktionalität des gesamten Gebäudes ist insgesamt knapp und gut. Die räumliche Qualität insbesondere der internen Erschließungsflächen in den Obergeschossen mit dem Mittelflur lässt allerdings jegliche Aufenthaltsqualität vermissen. Das geforderte Raumprogramm und die angemessene Größe für den flexiblen Versammlungsraum im Bereich der Kantinenfläche wird weit verfehlt. Ein klares Statement für Innovation, Diversität und Nachhaltigkeit in der Architektur insgesamt wird vermisst.