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Verhandlungsverfahren | 05/2021

Stadt Barsinghausen – Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule

Zuschlag

MOSAIK architekt:innen bda

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einbindung:

Der Vorentwurf für den Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule sieht vor einen dreigliederigen Baukörper an der Raumkante zum Mont-Saint-Aignan-Platz (MSA-Platz) zu errichten. Einerseits orientiert sich der Entwurf aus städtebaulicher Sicht an der Körnung der vorgefundenen Bestandsbebauung (Kloster, Rathaus I, Gemeindehaus, Fußgängerzone) und integriert sich in das gewachsene Stadtgefüge. Auf der anderen Seite werden die drei Einzelbaukörper flächenoptimiert ineinander geschoben und miteinander verbunden, sodass eine möglichst kompakte Clusterstruktur entsteht, die ebenfalls auf der Rückseite ausreichend Fläche für den Schulhof bietet.

Durch das Schließen der Raumkanten wird der Mont-Saint-Aignan-Platz klarer gefasst. In direkter Anbindung entsteht in den Zwischenräumen der westlichen Baukörper ein eigener, intimerer Hof als neuer Eingang der Schule.

Nutzungskonzept:

Das neue Schulkonzept sieht Jahrgangscluster sowie freie Lern- und Aufenthaltsbereiche auch für den Ganztagsbereich vor. Hierzu werden vier Cluster in den beiden Obergeschossen des nördlichen und östlichen Baukörpers verortet. Die Zwischenzonen werden dabei als freie Lernlandschaften ausgebildet und gleichzeitig für den Ganztagsbereich genutzt. Hier befinden sich ebenfalls die Lehrer*innenstationen.

Im 1. Obergeschoss des südlichen Baukörpers wird der Ganztagsbereich für die ersten Klassen verortet, der Schutzbereiche, Rückzugsmöglichkeiten und Separierung zulässt. Die Fachunterrichtsräume werden jeweils den Clustern angegliedert und unabhängig davon vom Zwischenbereich her erschlossen.

Das 2. Obergeschoss des südlichen Baukörpers erhält einen Schulgarten als Dachgarten sowie die notwendigen Technikräume u.a. für die erforderlichen Lüftungszentrale.

Im Erdgeschoss werden die öffentlichen Nutzungen der Stadtbibliothek sowie der Mensa und der Aula angeordnet. Die Ausrichtung der öffentlich zugänglichen Nutzung erfolgt zum Mont-Saint-Aignan-Platz um hier gezielt den öffentlichen Raum zu beleben.

Die Mensa der Schule wird als Mischküche vorgesehen und erhält neben der Nutzung durch die Schule ebenfalls einen separaten, abgetrennten Bereich, in dem Mittagessen für externe Gäste angeboten werden soll. Dieser Bereich befindet sich in direkter Anbindung zum MSA-Platz und erhält einen separaten Eingang.

Die zu planende Aula wird multifunktional ausgebildet und erhält neben der hauptsächlichen Nutzung durch die Schule auch weitere Nutzungen als Veranstaltungssaal sowie für Ausschusssitzungen der Stadt Barsinghausen. Zu diesem Zwecke befindet sich ein Nebeneingang in direkter Orientierung zum Rathaus I.

In direkter Anbindung an die Aula entsteht der Musikraum. Durch Absenkung der Aula wird die Raumhöhe entsprechend der Nutzung erhöht, sowie gleichsam eine über eine mobile Trennwand zu erstellende Bühnensituation (Musikraum) geschaffen. 

Die neue Stadtbibliothek wird sowohl öffentlich als auch von der Schule genutzt. Um teilweise unterschiedlichen Öffnungszeiten Rechnung zu tragen werden separate Zugänglichkeiten von intern und extern angeboten.

In direkter Anbindung zum Haupteingang befindet sich ebenfalls der Verwaltungstrakt, der neben dem Haupttreppenhaus über interne Verbindungen zu den Obergeschossen verfügt.

Das Gelände des Neubaus weist eine Hanglage mit einem Gefälle von ca. 1,5-2m entlang der westlichen Grundstücksgrenze am MSA-Platz auf. Um einen barrierefreien Zugang zu gewährleisten wird das Gebäude im Gelände ausgemittelt. Dieses hat zur Folge, dass die südlichen Gebäudeteile     (Küche und Teile der Mensa für externe Gäste) in den Hang eingegraben werden. An der nördlichen Grundstücksgrenze erhält das Gebäude einen Sockel.

Fassade und Konstruktion:

Die Umgebung der Wilhelm-Stedler-Schule ist durch seine heterogenen Fassadenmaterialien und Gebäudestrukturen unterschiedlicher Entstehungs-zeiträume geprägt. Ziel ist es ein zurückhaltendes Erscheinungsbild zu entwickeln.

Der Neubau soll ein ruhiges aber kraftvolles Haus sein, welches eigenständig und selbstverständlich seinen Platz einnimmt, ohne dabei seine Nachbarschaft zu dominieren – ein Haus, das sich benimmt.

Hierbei wird insbesondere Bezug auf die benachbarte Klosterkirche genommen, welche aus dem regionalen Obernkirchner Sandstein errichtet wurde. Im Zusammenspiel mit der Klosterkirche soll eine eigener Genius Loci entstehen bzw. gestärkt und unterstützt werden.

Als Fassadenmaterial wird daher ein Vollklinkerstein in einer dem Sandstein angepassten Farbgebung (grau/beige) gewählt. Um ein möglichst flächiges, nicht zu unruhiges, Erscheinungsbild zu gewährleisten, soll eine Verschlemmung des Mauerwerks oder zumindest eine Verfugung Ton in Ton vorgenommen werden.