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Mehrfachbeauftragung | 02/2022

Entwicklung Quartier am Bahnhof in Taufkirchen

Eingang ins Quartier - Blick über den Bahnhofsplatz in die Flaniermeile

Eingang ins Quartier - Blick über den Bahnhofsplatz in die Flaniermeile

1. Rang

steidle architekten, Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH

Stadtplanung / Städtebau

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das robuste städtebauliche Grundgerüst, das aufgrund des Angebots an verschiedenen Typologien auch sehr variabel erscheint, wird vom Beratungsgremium als positiv hervorgehoben. Die Besonderheit des Entwurfs liegt in dem sensiblen Umgang mit der heterogenen Umgebung und ihrer gelungenen Überführung in eine dem Ort angemessene städtebauliche Struktur. Darüber hinaus wurde von den Verfassenden über den Entwurfsumgriff hinausgedacht und es wurden Vorschläge für die Vernetzung mit der Umgebung formuliert, wodurch eine Wirkung in das angrenzende Quartier Am Wald entsteht.


Die Dreiteilung des Entwurfs in eine kleinteiligere Körnung im Süden, einen kompakten Bereich in der Mitte und eine massivere Bebauung im Norden, die durch zwei Ost-West-Verbindungen gegliedert wird, zeigt einen sensiblen Umgang mit der Nachbarschaft.


Die Dimension des räumlich gut gefassten Bahnhofsplatzes mit der sinnvoll gewählten Position des Hochpunkts, welcher gut zur Orientierung beiträgt, wird als sehr vorteilhaft bewertet. Die Höhe des Hochpunktes wird jedoch als zu hoch angesehen und sollte deutlich reduziert werden.


Mit der zentralen Promenade wird die heutige fußläufige Eschenpassage aufgegriffen und als neue starke Ost-WestVerbindung artikuliert. Die Geste der neuen Promenade wird jedoch hinsichtlich ihrer Breite und der Größe als zu überdimensioniert angesehen, insbesondere in Anbetracht des undefinierten westlichen Endes an der evangelischen Kirche, da an dieser Stellen kein direkter Zugang in den zentralen Park möglich ist.


Die vorgeschlagene Nutzungsverteilung zeigt einen hohen Anteil an gewerblichen Nutzungen über das Gebiet verteilt, auch westlich der Lindenstraße, mit einer strengen horizontalen Schichtung ab dem 1. OG. Insgesamt zeigt diese Arbeit den geringsten Wohnanteil, der im Sinne eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Arbeiten und Wohnen für eine dauerhafte Belebung des neuen Quartiers erhöht werden sollte. Erfreulich ist hierbei, dass die robuste städtebauliche Struktur und die angebotenen Gebäudetypologien diese Veränderung leicht umsetzen lassen.


Die nördliche Ost-West-Verbindung entlang der Eichenstraße bis zum Technikforum wird als wenig ausdifferenziert angesehen. Diese Undifferenziertheit betrifft insbesondere die heute fehlende Grünverbindung entlang der westlichen Eichenstraße, die unhierarchisierten Größen der Freiflächen entlang dieser Achse sowie die Tatsache, dass es sich bei dem Pocket Park um den Parkplatz des Cubes handelt, und die recht schmale straßenbegleitende Grünfläche. Die große Geste des grünen Rings zur Verbindung beider Gebiete verliert daher in diesem Bereich an Stringenz und Stärke.


Als positiv werden die Integration des wesentlichen Vegetationsbestands in den städtebaulichen Entwurf sowie die ökologischen Ansätze für den Umgang mit hohen Niederschlagsereignissen auf Retentionsdächern in Verbindung mit den zahlreichen nutzbaren Gründächern gesehen.


Aufgrund des behutsamen Umgangs mit den heutigen Strukturen und Eigentumsverhältnissen des Gebiets, zeigt diese Arbeit eine sinnvolle und logische Umsetzbarkeit in verschiedenen Bauabschnitten, die eine gute Realisierbarkeit vermuten lässt. Insgesamt würdigt das Gremium die Feinfühligkeit und Flexibilität des Entwurfs und sieht in diesem Beitrag ein sehr großes Potenzial zur weiteren Ausarbeitung.

Blick über das Technikforum

Blick über das Technikforum

Zwiebelprinzip

Zwiebelprinzip

Freiraumkonzept

Freiraumkonzept

Schnitt Ost-West

Schnitt Ost-West

Schnitt Nord-Süd

Schnitt Nord-Süd