AKG-Preis 2022

Was europaweit nur an wenigen universitären Standorten möglich ist, konnte mit dem Neubau des NCT verwirklicht werden: Interdisziplinäre Krebsforschung und Krebstherapie so eng wie möglich unter einem gemeinsamen Dach zu verknüpfen. In dem neuen Baustein am Onkologischen Campus des Uniklinikums Dresden finden Spitzenforscher aus aller Welt exzellente Arbeitsbedingungen vor - und die onkologischen Patienten können auf dem jeweils neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse behandelt werden. Eine spannende Aufgabe, dieser inhaltlichen Bedeutung des NCT ein unverkennbares bauliches Gesicht zu geben - eine Architektur zu entwickeln, die Identität stiftet, einprägsam und in ihrer Ausstrahlung positiv ist.

Herzstück des Neubaus ist eine einzigartige Forschungsplattform in Form eines vierblättrigen Kleeblatts. Um einen zentralen Schaltraum herum gruppieren sich vier hochtechnisierte Säle mit Operations- und Bild-gebungstechnik – unter ihnen der „Operationssaal der Zukunft“ mit digital vernetzten Instrumenten für die computer- und robotergestützter Krebschirurgie - dazu kommen modernste Bildgebungs-, Strahlenthera-pie- und Laboreinheiten.

Die vier einzelnen Blätter des Kleeblattes bilden allerdings nicht nur den einpräg-samen Grundriss dieser Plattform ab, sondern simulieren gleichzeitig den Vierklang der Forschungs- und Therapieinhalte des NCT: Onkologische Chirurgie, Strahlentherapie, Molekularmedizin und Medikamentöse Therapie. Letztere erhalten die Patienten in der fächerübergreifenden onkologischen Tagesklinik im ersten Obergeschoss.

Eine entscheidende Rolle für den Erfolg in Forschung und Therapie spielt das interdisziplinäre Arbeiten - und ein wesentlicher Faktor hierfür ist „Kommunikation“. Die zweigeschossige Halle bietet mit unterschiedlichen Loungebereichen, einer großzügigen Dachterrasse und dem angeschlossenen Bistro Raum für den unkonventionellen Austausch zwischen Wissenschaftlern und Medizinern und lädt auch die Patienten und Besucher zu einem möglichst entspannten Aufenthalt ein.

Das an diesen Punkten platzierte Kleeblattmotiv führt in unterschiedlicher Farbigkeit als Leitsystem durch das Gebäude: Grün dominiert im Forschungscluster, Gelb in der Tagesklinik, Petrol in den Laborbereichen. Und auch in der weißglänzenden, futuristisch anmutenden Metallfassade findet sich das Motiv wieder - und darf natürlich auch als „Glücksklee“ verstanden werden…