Städtebauliche Entwicklung Wohnquartier Nienberge – südlich Feldstiege in Münster

Prägend ist der kreisförmige Auftakt an der Feldstiege. Positiv werden hier die Erschließungsfunktion der gebogenen Straße und die klare Fassung der Eingangssituation zum Quartier gesehen. Es wird jedoch kontrovers diskutiert, ob diese „große Geste“ insbesondere in Kombination mit der Nutzung als Regenrückhaltebecken dem Ort angemessen ist. Angesichts des gewerblichen Gegenübers bzw. fehlender anderweitiger Entwicklungsperspektiven für die Gewerbefläche wird dies im Ergebnis verneint. Die dauerhafte Wasserführung dieses Bereiches wird eher bezweifelt; eine trockenfallende Mulde scheint kein kraftvolles Motiv für diesen Auftakt.

Positiv beurteilt wird die Bildung klarer öffentlicher Räume im Inneren des Quartiers, insbesondere im Bereich der Anger.

Die fehlende Verteilung von unterschiedlichen Wohnformen und Wohntypologien, insbesondere die Konzentration von gefördertem Wohnen, Übergangswohnen und gemeinschaftlichem Wohnen in  einem großen Baukörper an der Feldstiege, wird durch das Preisgericht als problematisch beurteilt. Die Anzahl der Wohneinheiten kann durch den hohen Anteil an Einfamilienhäusern nicht ganz erreicht werden.

Der im Kern solide Städtebau kann an dieser Stelle mit Blick auf die Örtlichkeit in Nienberge nicht überzeugen.