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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2021

Wohnquartier an der Berliner Allee in Augsburg

ein 2. Preis

Preisgeld: 20.667

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Burger Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn Partnerschaft

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag sieht eine städtebauliche Grundstruktur mit vier offenen Blockrandbebauungen vor. Das Maß der baulichen Nutzung mit IV-VII – geschossigen Gebäuden entlang der Berliner Allee ist stadtverträglich und angemessen. Die Höhenstaffelung innerhalb der jeweiligen Blockstrukturen verspricht eine interessante Vielfalt, jedoch wird die Platzierung und Ausbildung der Hochpunkte mit VIII-Vollgeschosse im Übergangsbereich hin zum Lech als nicht angemessen angesehen.


Die KITA liegt lagerichtig zentral zwischen den nördlichen und südlichen Baufeldern und kann fußläufig oder mit dem Fahrrad auf kurzem Weg von den Bewohner*innen und den zu betreuenden Kindern erreicht werden.


Die Anordnung der Außenspielfläche der KITA in der Biotopfläche wird kritisch hinterfragt. Grundsätzlich sollte die Überplanung der Biotopflächen mit diversen neuen Funktionen nochmals überdacht werden, um den hohen ökologischen Wert dieser Fläche erhalten zu können. Die Anbindung der Wohnbereiche mit den vorgelagerten Freiflächen zum Lech muss im Weiteren noch detaillierter ausgestaltet werden, da derzeit keine Aussagen zu erforderlichen Wegebeziehungen hin zum Lech und die Überbrückung des Höhenunterschieds zum Lechufer getroffen wurden. Ebenso wirkt der mäandrierende Fuß- und Radweg parallel zum Lech beliebig und sollte nochmals überdacht werden. Grundsätzlich schirmen die Baublöcke den Lärm gut von den Innenhöfen ab. Einzelne, lärmproblematische Öffnungen der Blockränder können ggf. durch bauliche Maßnahmen behoben werden. Der Entwurf lässt eine hohe Wohnqualität erwarten, wobei auch die ruhigen Innenhöfe ihren Teil dazu beitragen. Die vorgeschlagenen Grundrisse bieten eine gute Durchmischung von 1 bis 5-Zimmer- Wohnungen. Textlich wurde eine multifunktionale Nutzung der Dachflächen beschrieben, was im Plan nur rudimentär dargestellt wurde und deshalb nicht ausreichend beurteilt werden kann.


Die vorgeschlagene Bauabschnittsbildung ist nicht möglich, da die beiden Bauabschnitte nördlich des Biotops aufgrund der Lage der nördlichen Quartiersgarage nur zusammen realisiert werden können. Die Erschließung über die beiden Anschlüsse an die Berliner Allee mit der Anbindung an die beiden Quartiersgaragen liegen funktional richtig, jedoch bildet die geplante Nord-Süd-Querverbindung im zentralen Bereich einen „Sperrriegel“ zwischen der Wohnbebauung und dem vorgelagerten Naturraum zum Lech.


Ein schlüssiges Mobilitätskonzept ist erkennbar, jedoch sollte dieses noch weiter optimiert werden. So sollten im Weiteren noch wohnortnahe Car- und Bike-Sharing-Angebote im direkten Umfeld der Wohnungen ergänzt werden, um den Anreiz zum Umstieg vom eigenen PKW hin zur umweltfreundlichen Mobilität zu erhöhen. Die Fahrradabstellplätze entlang der Berliner Allee innerhalb der Anbauverbotszone müssen zwingend verlegt werden. Die Ziele zur Klimaanpassung sind durch Photovoltaikanlagen und Dachbegrünung sowie Regenrückhaltung mit Retentionsflächen gut gelöst. Auch die Kühlung des Quartiers durch alten und neuen Baumbestand ist gegeben.


Der Entwurf ermöglicht eine gute Durchlüftung des Quartiers in Ost-West Richtung. Kompakte Baukörper wirken sich positiv auf das A-V-Verhältnis, und damit auf den zu erwartenden Heiz- und Kühlenergiebedarf, aus. Geringe Gebäudetiefen ermöglichen eine gute Belüftbarkeit der Wohnungen. Um eine bessere wirtschaftliche Ausnutzung der gesamten Baumaßnahme und deren Umsetzung gewährleisten zu können, sollte die städtebauliche Dichte im Sinne der Auslobung noch höher werden. Insgesamt bildet der Entwurfsbeitrag einen positiven Planungsansatz für eine mögliche Umsetzung.