Quartierentwicklung Grenzhofareal in Memmingen

Der Entwurf zeichnet sich durch fünf aufgelöste, ähnlich große Blockrandbebauungen sowie einen Bürokomplex mit städtebaulich markanten Hochpunkt als östlichen Auftakt aus. Die einzelnen Baukörper der Blockrandbebauungen fügen sich mit ihrer gestaffelten Höhe und ihrem Volumen wohltuend in das nähere Umfeld ein. Positiv wurde vom Preisgericht bewertet, dass die Anbindung Richtung Osten zum Stadtpark Neue Welt eine besondere Bedeutung erfährt.

Die Lage der grünen Mitte als zentraler Freiraum wird auch im Hinblick auf eine etwaige Erweiterung des Wohnquartiers nach Norden als sehr positiver Aspekt der Arbeit beurteilt. Die Lage der KiTa in unmittelbarer Nähe findet als belebendes Element besondere Zustimmung. Die halböffentlichen Innenhöfe sind untereinander durch ein autofreies Wegenetz verbunden und wirken als Treffpunkte der Nachbarschaft angemessen dimensioniert. Entlang der Grenzhofstraße und des Adenauerrings werden zwei sogenannte Taschenplätze situiert. Deren kombinierte Funktion als Parkierungsbereiche und Aufenthaltsfläche wurde im Preisgericht kontrovers diskutiert. Den Verfassern ist es durch eine geschickte Anordnung der Tiefgaragenzufahrten gelungen das Quartier weitestgehend autofrei zu gestalten. Jedoch ist ein Defizit von ca. 160 PKW-Stellplätzen festzustellen. Die Grundrisse sowie die halböffentlichen Innenhöfe lassen insgesamt eine hohe Wohnqualität erwarten.

Das Angebot an unterschiedlichen Gebäudetypologien mit Nutzung vereinzelter Dachgärten als Gemeinschaftsflächen wird positiv beurteilt. Zum Teil sind in den tieferen Baukörpern Wohnraumorientierungen nach Nordosten zu hinterfragen. Die Realisierung in Bauabschnitten erscheint problemlos möglich. Die Anordnung der Heizzentrale im Untergeschoss scheint zentral und gut gelöst. Insgesamt handelt es sich um eine sehr überzeugende Antwort auf die gestellte Entwurfsaufgabe.