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Verhandlungsverfahren | 02/2022

Generalplanerleistung Neubau Gesamtschule Nord

Zuschlag

RKW Architektur +

Architektur

KRAFT.RAUM.

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Grundstück

Eine aktuelle Schulbrache mit ca. 25.800 m² Grundstücksfläche. Das Ziel? Ein Neubau einer 6-zügigen Gesamtschule sowie einer 4-fach Sporthalle für den Schulbetrieb inkl. Vereinsnutzung.


„Das Besondere an der Aufgabe war, dass wir für eine Schule planen durften, die es noch gar nicht gibt; die sich erst noch gründet“, so Dirk Tillmann. Wie also eine möglichst große Flexibilität bieten und trotzdem identitätsstiftend sein? „Mit dem Prinzip der Ringstruktur können wir alle Eigenschaften einer modernen Schullandschaft mit Clustern und Lernhäusern sehr gut abbilden – egal wie sich die Schule in den nächsten Jahren konkretisieren wird. Durch die Aufständerung des Gebäudes zum angrenzenden Naturschutzgebiet schaffen wir zudem einen fließenden Übergang zwischen Schule und Landschaft“.


Fassadenkonzept

Der Fassadenaufbau spiegelt den Entwurfsgedanken wider. In ihrer Gestaltung bedient sich die Schule

zweier Systeme:

- Im Sockelbereich wechseln sich in einem gleichmäßigen Rhythmus verglaste Flächen mit terracottafarbenen Faserzementplatten ab. Die verglasten Flächen betonen die Leichtigkeit des Erdgeschosses und machen das Gebäude zum Schulhof hin durchlässig.

- Das 1. und 2. Geschoss erhalten eine Kerndämmung mit Ziegelvorsatzschale aus Vollziegeln in Beige. Fensterbänder mit größeren Öffnungen für besondere Nutzungen betonen das Konzept des Projekts.


Ökologische und wiederverwendbare Baumaterialen

Die geplante Gesamtschule mit Sporthalle ist in einem besonders hohen Maß recyclingfähig. Dazu trägt in erster Linie bei, dass weitestgehend auf Verbundwerkstoffe verzichtet und auf eine spätere Trennbarkeit der Baustoffe wert gelegt wird.


Frei- und Außenanlagen (Kraft.Raum.)

Der Neubau der Gesamtschule mit angegliederter Sporthalle integriert sich in eine kleinteilig, grünbetonte Siedlungsstruktur mit Wohn- und Freizeitnutzung. Dementsprechend öffnet sich das Gelände zu den verschiedenen Seiten und verknüpft sich adaptiv mit der Umgebung. Im Osten wird das Schulgelände über eine grüße Platzfläche erschlossen. Dort sind zwei kompakte Flächen für Fahrradabstellanlagen vorgesehen, von denen auch die angrenzende Kirche, der Markt und die Freizeitnutzung profitieren. Um das Fahrrad als Verkehrsmittel für den Schulweg weiterhin zu fördern, kooperieren Innen- und Außenraum; angrenzend an die Platzfläche ist im Erdgeschoss der Sporthalle eine Fahrradwerkstatt zu finden. Um die vielen Fahrräder gestalterisch in die Fläche zu integrieren, wird das Geländeniveau in diesen Bereichen abgesenkt, um freie Blicke zu gewährleisten. Flankierende Holzbänke und die Baumpflanzungen ergeben einen angenehmen Ort zum Warten und Treffen vor der Schule.

Der Haupteingang der Schule und die Sporthalle erhalten individuell kleine Eingangsplätze für eine verbesserte Lesbarkeit

des Raums.


Der PKW-Stellplatz ist im Westen der Schule lokalisiert und grenzt an ein Wohngebiet sowie Felder an.

Deshalb ist die Gestaltung der Parkfläche betont grün und mit vielen Bäumen gehalten. Die räumliche Trennung von PKW- und Fahrradstellplätzen minimiert das Konfliktpotential zwischen den Verkehrsteilnehmer:innen. Entlang der im Süden verlaufenden Straße halten die Schulbusse und komplettieren so das effiziente Mobilitätskonzept.


Der Schulhof ist nach Norden orientiert und grenzt an das Landschaftsgebiet an. Die qualitätvollen Bestandsbäume entlang der Grundstücksgrenze werden erhalten und mit Neupflanzungen sinnvoll ergänzt. Die neue grüne Raumkante schafft mit dem Schulgebäude eine zusammenhängende Hoffläche. Diese wird mit polygonalen Schollen in kleinere Funktionsbereiche gegliedert, die sich in den Belag hineindrücken oder herausheben. So entstehen kleine Tribünen für Feste und Aufführungen, Aussichtsplateaus und introvertierte Senken zum Lernen und Entspannen.


Ergänzend zu den vielen Funktionsinseln, die eine abwechslungsreiche Pausenzeit garantieren, gibt es grüne Inseln, die

mit Baumgruppen versehen Schattenbereiche definieren. Ein kleiner Schulgarten ist im grünen Rahmen im Norden zu finden und Outdoor-Lernbereiche finden sich verteilt auf der gesamten Fläche. Als Besonderheit im Umgang mit dem Regenwasser ist zentral eine Retentionsfläche platziert, die als Biotop mit Liegenetz das Thema Wasser erlebbar macht.