Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Weusthoffstraße in Eißendorf in Hamburg-Harburg

Baukörper:

Zwei kompakte Wohnhäuser stellen sich auf einen eingeschossigen das Grundstück annähernd ausfüllenden Sockel. Das Haus orientiert sich als Ganzes in seinem Raster an den benachbarten Zeilenbauten.

Geringe Geschossigkeit:

Das Sockelgeschoss wird entsprechend seinen Anforderungen aus dem Innenraum in seiner Höhe dimensioniert. Richtung Nord-Osten entlang der Weusthoffstraße fällt das Gelände so ab, dass die Anlieferung in optimaler Höhe zum Erdgeschoss erfolgen kann.

Angemessen verhalten sich die Wohnhäuser mit vier und fünf zusätzlichen Geschossen und gliedern sich somit moderat in das vorgefundene Bestandsszenario.

Klare Erschließung:

Der Supermarkt öffnet sich neben den beiden Bestandsbäumen zur übergeordneten Weusthoffstraße

und bildet hierdurch einen kleinen Platz als zentrale Eingangsgeste in die Gewerbe.

Gute Adresslagen:

Die beiden Wohngebäude liegen am öffentlichen Straßenraum. Sie stehen bündig mit den Außenkanten des Supermarkts und definieren hierdurch die Eingänge. An der Weusthoffstraße wird durch einen gliedernden Einschnitt der Zugang zum östlichen Wohnhaus betont. Das westlich orientierte Wohnhaus wird von der ruhigeren Lühmannstraße direkt neben der Freitreppe zum Dachgarten erschlossen.

Harmonisches Gesamtvolumen:

Markt und Wohngebäude bilden gemeinsam ein integriertes Ganzes mit städtebaulicher Präsenz.

Öffentliche Einblicke:

Die Weusthoffstraße wird durch eine transparente Marktfassade belebt. Die Drehung des Rasters in Richtung Straße erlaubt Einblicke in die Tiefe des Marktes und stärkt somit dessen Außenwirkung. 

Das Café orientiert sich über die Ecke Weusthoffstraße – Lühmannstraße und profitiert von der Atmosphäre der Bestandsbäume.

Deutlich nachhaltig:

Das Sockelgeschoss wird aus Recyclingbeton in WU-Bauweise konstruiert. Ein robuster und dauerhafter Klinker erzeugt eine lebendige Fassade. 

Auf dem Dachgarten kann durch den WU-Beton auf unnötige Abklebungen verzichtet werden. Eine sortenreine Trennung der Bauteile ist somit gewährleistet. 

Die Wohnhäuser werden als Holz-Massiv-Bauten mit nachhaltiger Zellulosedämmung und vorbehandelter Holzfassade vorgeschlagen. Auf den Dächern werden flächenmaximierte PV-Anlagen aufgestellt.

Ökonomisch richtig:

Die Tragstruktur des Hauses läuft durch. Supermarkt, Tiefgarage und Wohnungsbau folgen EINEM konstruktiven Raster. Auch die Erschließungskerne aus Stahlbeton laufen durch. 

Die Kerne werden als Sicherheitstreppenräume ausgeführt und führen im Erdgeschoss direkt ins Freie. Die Feuerwehr steht beim Einsatz auf öffentlichem Grund an der Straße.

Leben auf dem Dach:

Der lebendige Stadtbaustein mit hoher Aufenthaltsqualität spiegelt sich im Außenraum in der großzügigen Dachgestaltung mit einheitlichem Bild und gleichzeitig abwechslungsreichen Teilräumen wider.

Spielinseln in organischer Formensprache sind Kern des Konzepts und kommunizieren mit den linear stehenden Hochbeeten, die von der Gemeinschaft zu Verweilen genutzt werden können. Sanfte Übergänge durch Staudenbänder bilden den Übergang zwischen aktiven Spielflächen und ruhigen Wohnbereichen.

Anmutig, bunt und frisch: 

Das Haus ist materialehrlich und natürlich. Durch dezente Farben wirkt es freundlich und akzentuiert.

Insgesamt blicken wir auf eine motivierende Setzung mit Blick auf eine fröhliche Harburger Zukunft.