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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2022

Neubau Kita „Am Barnim Panorama“ in Wandlitz

1. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

TRU ARCHITEKTEN

Architektur

hannes hamann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Stellung und versetzte Struktur des Gebäudes definieren im Außenbereich sehr klar und überzeugend öffentliche und nichtöffentliche Zonen. Ein nach Westen orientierter Vorplatz strukturiert eindeutig Ankommen, ruhenden Verkehr und Zugang. Durch das gut herausgearbeitete Eindrehen des Eingangsbereiches um 90 Grad entsteht ein starker Bezug zum öffentlichen Bereich des Barnim Panoramas im Gelenk von Stall und Scheune.


Der zur Straße gelegene Gebäudeteil des Ensembles schließt den Raum hin zum Barnim Panorama und betont so den Solitär der Naturparkverwaltung, gleichermaßen schafft er einen schlüssigen Übergang zur Rückseite der Bestandsbebauung an der Breitscheidstraße. Ebenso überzeugend vermittelt der mittlere Gebäudeteil zur Rückseite des Depots, indem er nur partiell zu dessen Flucht eine Enge schafft, um danach durch geschicktes Zurückweichen des dritten Gebäudeteils einen ersten Freiraum im Übergang zum Landschaftsraum zu entwickeln. Dadurch entstehen angenehm differenzierte Außenräume an allen Seiten des Gebäudes, die sowohl altersgruppenspezifisch als auch altersgruppenübergreifend genutzt werden können. Durch diese Vorgehensweise können sowohl alle geforderten Außenräume mit ihren jeweiligen Anforderungen im vorgeschriebenen Baufeld realisiert werden als auch die angrenzende Wohnbebauung vor übermäßigem Lärmeintrag geschützt werden. Innen- und Außenräume treten in hervorragender Weise in Wechselbeziehung.


Die drei Kubaturen reflektieren die klare innere Gliederung des Grundrisses in Personal, Krippe und Kita. Direkt am Eingang gelegen ist der Multifunktionsraum, der als Erweiterung der Eingangszone zum öffentlichen Vorplatz gut orientiert ist und sich durch stärkere Transparenz öffnet. Die Kernzonen der beiden nordöstlichen Kubaturen sind durch Oberlichter an den abgeschnittenen Zeltdächern belichtet und bilden mit den Verkehrsflächen der Erschließung ein mäandrierendes Raumkontinuum, das halböffentliche gut nutzbare Spielbereiche bietet. Die Anordnung der Gruppenräume mit den entsprechenden Nebenräumen ist logisch und klar strukturiert.


Die Materialität aus Holz, Glas und grünem Zeltdach erzeugt einen skulpturalen Eindruck des Gesamtensembles. Die Übergänge zwischen Zeltdachkörpern und Flachdachverbinder erscheinen noch nicht überzeugend ausformuliert, die Autonomie der Zeltkörper verschwimmt. Die Adressbildung der straßenseitigen Fassadenbereiche sollte noch stärker ausgebildet werden.


Der Entwurf überzeugt durch seine städtebaulich, architektonisch und landschaftsplanerische sowie nutzungsspezifisch gelungene Gesamtkomposition.