Einladungswettbewerb | 03/2022
Neubau und Sanierung Wohnbebauung am Schülershof in Halle (Saale)
©renderatelier Dimitri Klein
Blick auf das Stadthaus am Marktplatz
1. Preis
Preisgeld: 17.000 EUR
Erläuterungstext
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Jury begrüßt die klare ,kompakte Struktur der neuen Baukörper, die sich gut in das vorhandene Stadtgefüge integriert.
Zum Marktplatz hin wird eine Lösung gefunden, die sowohl permanent als auch temporär bestehen kann. Der sechsgeschossige „Kopf“ zum Marktplatz hat eine Fassade, die das Konstruktionsraster zeigt und gebürstete Füllungen aus Aluminiumblechen als Scheinfenster, die sich gut präsentiert. Sie könnte ein gewisser „eyecatcher“ sein; könnte aber noch innovativer sein.
Das Fassadendetail der Neubauten zeigt eine hohe Differenziertheit in Material und Struktur; Glasfaserbeton als Oberflächenmaterial der Fassade ist gut vorstellbar in der Gesamtsituation. Die Bestandsbauten werden ohne größeren Aufwand in der Fassade und in der Baustruktur ertüchtigt. Die davor gestellten neuen Balkone stellen eine pragmatische Lösung dar.
Die Grundrisse sind gut organisiert und orientiert.
Schön ist die rollstuhlgerechte Wohnung im Dachgeschoss. Als Freiräume werden Gemeinschaftsterrassen auf dem Dach angeboten, besser wäre hier eine Zuordnung zu den Wohnungen; im EG werden den Wohnungen Gartenterrassen und Geh- und Sitzstufen zugeordnet, sodass ein privat nutzbarer Freibereich entsteht.
Eine Anbindung eines späteren Kopfbaues an der Marktplatzseite ist mit dem entsprechend angeordneten Treppenhaus grundsätzlich gegeben. Der Schülershof 17 hat keine geforderte Anbindung an den Trödel.
Im Schülershof 13 sind unbelichtete Bäder konzipiert. Eine Angabe zu Stellplätzen von Kinderwägen und Rollstühlen fehlt. Im Neubau erfordert jeder Feuchtraum einen eigenen Installationsschacht.
Im Bestand müssen vom aufgesetzte 5. Geschoss als Dachgeschoss aufwendig neue Installationsschächte durch den Spannbeton erfolgen.
Dem Wunsch einer Nachhaltigkeit wird über eine Material- und Konstruktionswahl wie Holz, Recyclingbeton, begrünte Dächer und einer Hybrid-Bauweise entsprochen. Hier wäre ein stärkeres Gesamtkonzept denkbar, das auf Energiekreisläufe abzielt und innovative Angebote als Pilotprojekt macht.
Der Entwurf hat ein hohes Realisierungspotential und stellt einen überaus gelungenen Beitrag zur Wettbewerbsaufgabe dar
©Schettler & Partner Architekten
Lageplan
©Schettler & Partner Architekten
Grundriss Erdgeschoss
©Schettler & Partner Architekten
Ansicht Osten - Am Schülershof
©Schettler & Partner Architekten
Fassadenschnitt
©renderatelier Dimitri Klein
Blick auf das Stadthaus an der Steinbockgasse