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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2022

Wohnen am Klinikgelände Feldafing

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Maier Neuberger Architekten GmbH

Stadtplanung / Städtebau

TERRABIOTA Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der städtebauliche Entwurf unterscheidet sich von anderen Arbeiten dadurch, dass die gewünschte Baumasse auf nur drei Gebäude gebündelt wird. Der große Vorteil dieser Gebäudesetzung besteht darin, dass der Park somit in seiner Grundcharakteristik erhalten bleibt. Dies wird prinzipiell als guter Umgang mit dem Ort gewertet. Verbunden damit ist ein sehr geringer Eingriff in die wertvolle Baumsubstanz. Dies betrifft auch die Ausgestaltung der Tiefgaragen. Durch den flächensparenden Umgang mit dem überbauten Gelände ergeben sich große zusammenhängende Freiflächen.

 

Der größere Maßstab der einzelnen Gebäude ermöglicht mit zwei Treppenhäusern den 2. Rettungsweg. Die Unterbringung der Tagespflege und weiterer Wohnungen in einem Langhaus mit Satteldach auf Flurnr. 31/33 integriert sich gut in den Bestand. Überhaupt nicht überzeugen kann indes die TG-Abfahrt im Nordwesten - genau an der Stelle, wo die Verknüpfung zwischen Alt und Neu stattfinden sollte. Positiv bewertet wird der Abstand zur nördlich gelegenen Wohnbebauung. Die Distanz zwischen dem mittleren und östlichen Wohngebäude wird kontrovers diskutiert, wenngleich die Fassadenüberschneidung erfreulich gering ist und diese sich somit wenig auf die Wohnqualität auswirkt.

 

Die Gebäude fügen sich harmonisch in die Topografie ein. Bestechend ist der großzügige Freiraum im Südwesten, der eine gute und flexible Aneignung durch die Bewohnerschaft erwarten lässt. Dahingegen überzeugt der baumüberstandene Freiraum im Norden hinsichtlich seiner Nutzungsmöglichkeiten nicht. Der gewählte Gebäudetyp bringt es mit sich, dass eindeutige Vorder- und Rückseiten ablesbar sein werden. Nahezu alle Wohnungen profitieren vom Ausblick in den Park. Durch die vorgeschlagene Fassadengliederung sind viele Freisitze möglich, die wenige Störungen erwarten lassen. Als Besonderheit setzt sich die Verhältnismäßigkeit zwischen einer sehr niedrigen GRZ und einer überdurchschnittlich hohen GFZ von allen anderen Wettbewerbsbeiträgen ab. Dies wird durchaus im Sinn einer zukunftsfähigen Antwort betrachtet. Vermisst wird eine ortsbelebende Nutzung in den Erdgeschoßbereichen beidseits des Dr. Appelhans-Wegs. Die kompakte Bebauung lässt eine gute Wirtschaftlichkeit vermuten. Auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit schneidet das Projekt gut ab, da wesentliche Aspekte wie gebündelte Bauweise, Artenvielfalt und Versickerung Kern des Konzepts sind.

 

Zusammenfassend wird festgehalten, dass das vorgestellte Projekt einen interessanten Beitrag zur gestellten Aufgabe leistet. Der geringe Flächenverbrauch mit einer einhergehenden guten Effizienz überzeugt. Zudem werden gegenüber der Nachbarschaft rücksichtsvolle Abstände gewahrt. Neben all den genannten Vorzügen wird jedoch die Bebauung als zu massiv erachtet, vor allem aus dem Blickwinkel der Possenhofer Straße betrachtet.