modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung | 04/2022

polis Award 2022

Freiluftsupermarkt

Freiluftsupermarkt

Agropolis

DE-80331 München

3. Platz / Kommunikative Stadtgestaltung

bauchplan ).(

Stadtplanung / Städtebau

die urbanauten

Stadtforschung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Städtebauliche Projekte

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2015
    Fertigstellung: 01/2021

Projektbeschreibung

Ein privates, urbanes Stück Land wird als integratives Stadtentwicklungsprojekt für die Öffentlichkeit urbar gemacht.
Als städtische Nahrungsstrategie fördert der Freiluftsupermarkt nicht nur den bewussten und nachhaltigen Umgang mit der wertvollen Ressource Boden und den emotionalen Zugang zu Lebensmitteln, sondern stärkt auch die Anrainerschaft mit seinem niederschwelligen Angebot zum Anbauen, Jäten, Ernten gegen freie Spende und Feiern.
Die Bühne für nachbarschaftliches Miteinander und kulturelles Erleben wird unter professioneller Anleitung durch die LandschaftsarchitektInnen und InitiatorInnen des Freiluftsupermarktes von den AnrainerInnen selbst geschaffen.
Was nach Abschluss des Projektes bleibt, ist eine positive Konnotation mit dem neuen Stadtteil und eine vernetzte Nachbarschaft.

Ziel:

Eine metropolitane Lebensmittelstrategie soll auf einem vormals privaten Raum öffentlich geschaffen werden. Während ein emotionaler Zugang zu einem der wichtigsten Lebensmittel angeregt wird, soll auch Entschleunigung zelebriert werden. Eine Brache oder ein Landstrich wird in Form von Zwischennutzung in unmittelbarer Nachbarschaft erfahrbar gemacht, ein Naherholungsgebiet mit niederschwelligem Nutzungsangebot geschaffen.
Als MediatorInnen fungieren die LandschaftsarchtiektInnen auch in vernetzender Weise mit den FreiluftsupermarktnutzerInnen und führen dabei die Unmittelbarkeit der Nahrungsbeschaffung vor Augen.
In weiterer Hinsicht kann der Freiluftsupermarkt als Prototyp gesehen werden, der auch in anderen Stadtteilen zu einer positiven Stadtentwicklungspolitik beitragen könnte.

Herausforderung:

Ein bislang unbekannter Ort in einem neuen Stadtteil soll eine positive Konnotation über den Projektabschluss hinaus erhalten. Die Communities vor Ort, sowie die Nachbarschaft, sollen eine neu geschaffene Plattform erhalten, wo sie sich auf neutralem Boden vernetzen können. Sie sollen ein Angebot vorfinden, das niederschwellig ist, und das Potential hat, ausnahmslos alle Menschen einbinden zu können. Durch die Möglichkeit der permanenten Nutzung können sich auch kleinere Gruppen oder private Menschen den Ort aneignen, aber auch spontane BesucherInnen oder NutzerInnen sollen sich mit oder ohne Bedürfnis zum Ernten jederzeit willkommen fühlen.
Das Stadtentwicklungsgebiet soll über den Freiluftsupermarkt eine eigene Identität entwickeln, die über das Projekt hinaus erhalten bleiben soll.

Mehrwert:

Obwohl der Freiluftsupermarkt eine Zahlungspolitik „pay as you wish“ verfolgt, und somit auch das Bewusstsein für Werte und Arbeit schärft, ist der kommerzielle Teil des Projektes lediglich ein Randeffekt, der sich auch keine wirtschaftlichen Ziele setzt. Dadurch entsteht ein Ort als Naherholungsgebiet ohne Konsumzwang, der jedem offen steht. Das niederschwellige Angebot sich zu beteiligen kann im Idealfall ein Zugehörigkeitsgefühl bewirken, oder die Möglichkeit schaffen, sich mit einer Community zu verlinken und als Neuankömmling mit der bereits bestehenden Nachbarschaft in Kontakt zu treten. Die Ortsbezogenheit und Einzigartigkeit des Projektes führt zu einer Stadtteilidentität, die sich der neue Stadtteil nachhaltig zunutze machen kann.

Besonderheit:

Der Freiluftsupermarkt hebt sich von klassischen Urban Gardening Projekten deutlich ab, weil er die Politik des Öffentlichen umkehrt, indem er privaten Grund öffentlich macht und keine Parzellierung vorschlägt. Auch sind die beteiligten Personen und Communities grenzenlos erweiterbar und über verschiedene kulturelle Angebote gezielt wählbar. Randgruppen sind dadurch leichter erreichbar. Besonders die Überschneidung von Kultur und landwirtschaftlicher Aktivitäten und die Zugänglichkeit des Terrains 24/7 erleichtert zusätzlich die Erschließung für vielfältiges Publikum.
Mit seiner authentischen Materialität aus Stroh als Bezugnahme auf die Landwirtschaft, die einzige Identität des Ortes, bedeutet der Freiluftsupermarkt zudem auch eine wichtige Landmarke.

Kooperationen:

Joerg Schroeder (Grundkonzeption, Architekt und Stadtplaner, München, landraum) • Margot Deerenberg (Grundkonzeption, Stadtsoziologin, Wien-Amsterdam) • Kerstin Weigert (Grundkonzeption, Architektin und Stadtplanerin, landraum) • die urbanauten (freiluftsupermarkt) • Kartoffelkombinat (freiluftsupermarkt) • T. Cebulsky (freiluftsupermarkt) • lokale Bildungseinrichtungen benachbarte Unterkunft für Schutzsuchende (freiluftsupermarkt) • Grundschule Wiesentfelser Straße (freiluftsupermarkt) • Grundschule Gustl-Bayerhammer-Straße (freiluftsupermarkt) • Stadtteilmanagement Neuaubing-Westkreuz (freiluftbox und freiluftmobil) • Referat f. Stadtplanung und Bauordnung LhM (freiluftbox und freiluftmobil)
Freiluftbox

Freiluftbox

Freiluftmobil

Freiluftmobil

Gesamtstrategie

Gesamtstrategie