Award / Auszeichnung | 04/2022
BDA-Architekturpreis Nike 2022
©Christa Lachenmaier
Zwei verglaste Stege verbinden alle Bauteile von VIVAWEST mit der Kommunikationsebene im Neubau
Kesselhaus Zeche Nordstern, Bürohaus für Vivawest
DE-45899 Gelsenkirchen, Nordsternplatz 1
Shortlist / Kategorie "Komposition"
Architektur, Bauingenieurwesen
MO Architekten Moritz + Krause Part GmbB
Architektur
TGA-Fachplanung
Bauphysik
construct.ING – Büro für Bauwesen GbR
Tragwerksplanung
Projektdaten
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Gebäudetyp:
Büro-, Verwaltungsbauten
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Projektgröße:
10.800m² (geschätzt)
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Status:
Realisiert
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Termine:
Baubeginn: 01/2016
Fertigstellung: 05/2018
Projektbeschreibung
Die Aufnahme wesentlicher Gestaltungsmerkmale der umgebenden Industriearchitektur in puncto Maßstab, Proportion und Materialität verbindet die Hochbauten zu einer wahrnehmbaren Einheit und verschafft dem arrondierten Campus einen kraftvollen Auftritt. Der ca. 120 Meter lange Neubau verknüpft die Verwaltung räumlich und funktional und bietet eine häuserübergreifende Kommunikationsebene. Von außen durch seine Transparenz gut ablesbar, liegt diese Ebene wie eine Flöz-Schicht zwischen dem Sockel- und den Bürogeschossen. Brückenbauwerke binden Hauptgebäude und Werkstatt annähernd ebenengleich an das „Flöz-Geschoss“ an. Besprechungs- und Seminarräume, der große, teilbare Konferenzsaal und die Cafeteria bilden zusammen mit den Foyerzonen eine spannungsvolle und für alle Mitarbeiter nutzbare Raumlandschaft für Aufenthalt und Austausch. In den darüber liegenden Geschossen entstehen moderne Arbeitswelten für ca. 300 Mitarbeiter.
Beurteilung durch das Preisgericht
Auf dem Gelände der ehemaligen Steinkohlenzeche Nordstern ergänzt das sogenannte „Neue Kesselhaus“ den zentralen Campus um einen 120m langen Büroriegel für die Firma VIVAWEST.
Das Gebäude schließt die südliche Kante des teilweise denkmalgeschützten dreiseitigen Gebäudeensembles mit einer schlichten und doch sehr selbstbewussten Architektur, die sich sehr gut in den vielschichtigen Kontext einfügt. Während das Erdgeschoss als geschlossener Sockel in die bewegte Topografie eingebettet ist, bildet eine gläserne Fuge, von den Architekten „Flöz“ genannt, das durchgängig offene Hauptgeschoss, welches den Neubau über Brücken mit den Bestandsgebäuden verknüpft und den Ausgangspunkt einer programmatischen Neuorganisation des Gebäudeensembles bildet. Der Neubau greift die äußere Gestaltung der historischen Zechengebäude des Architekten Fritz Schupp farblich auf und übersetzt sie in zeitgemäße Materialien.
Das klare und bis ins Detail qualitativ hochwertig geplante Gebäude hat die Jury durch die gelungene Einbettung in den historischen wie auch den städtebaulichen Kontext besonders überzeugt. Die Durchgängigkeit der Gestaltungsidee und die präzise Ausformulierung der Raumfolgen zwischen Innen- und Außenraum lassen vielschichtige Raumerlebnisse zu: die Auszeichnung erhält eine durchgängig überzeugende Architektur.
©VIVAWEST
Luftbild Campus Zeche Nordstern
©Christa Lachenmaier
Situation vom Nordsternpark aus
©Christa Lachenmaier
Fassadenkopf mit Steg
©Michael Wolff
Foyer
©Christa Lachenmaier
Blick aus den Büroetagen in den zentralen Luftraum über dem Foyer
©Christa Lachenmaier
Fassadenfamilie