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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2022

Neubau Anne-Frank-Schule in Karlsruhe-Oberreut

Anerkennung

Preisgeld: 15.000 EUR

ama_architekturbüro michael auerbacher

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser/innen schlagen einen möglichst kompakten Solitärbaukörper im südwestlichen Teil des Grundstücks vor, um dadurch einen großen „zusammenhängenden Schulpark“ im westlichen Teil anbieten zu können. Der quadratische Baukörper wird fast exakt auf dem Fußabdruck des bestehenden Baukörpers platziert, wodurch die wichtigen Bäume erhalten werden können und auch die Pavillons nicht beeinträchtigt werden. 

Dieser Logik folgend, werden alle Programmflächen in einer sehr kompakten und effizienten Grundstruktur angeordnet. Während sich die Mensa und die Sonderflächen im nördlichen Gebäudeteil im Bereich des Eingangs befinden, sind die Klassenräume sehr konsequent an relativ langen Fluren um einen Innenhof im Süden angeordnet. Dabei werden aber die Verkehrsflächen durch den Wechsel von Kurs- und Klassenräumen aufgelockert und unterschiedliche Sichtbeziehungen sind möglich. Die Orientierung des Foyers ist nicht ganz nachvollziehbar und die Verbindung der Mensa in den Innenhof kann zu Störungen, der dorthin orientierten Klassenräumen führen. Außerdem wäre eine großzügige Verbindung zum Schulhof wünschenswerter und auch Zugang von außen für eine unabhängige Nutzung sollte realisierbar sein. 

Ein großes Problem für den Schulbetrieb sind die vorgeschlagenen weiteren Bauabschnitte, die durch eine schrittweise Aufstockung realisiert werden sollen. Dies würde eine starke Beeinträchtigung des Schulbetriebs bedeuten und sehr aufwendige Interimslösungen notwendig machen. Die Kennzahlen liegen trotz der kompakten Form im mittleren Bereich. 

Im Brandschutzkonzept gibt es erhebliche Mängel, sodass der Entwurf nur mit aufwendigen Nachbesserungen umsetzbar ist. 

Die Angaben zur Nachhaltigkeit des Projektes sind im Grundsatz solide, aber zu einigen Themen fehlen die Angaben (maximale PV Nutzung, Suffizienz, Konzept Heizung und Lüftung, usw.). 

Das Schulkonzept ist durchdacht und die gewünschten Differenzierungsmöglichkeiten sind erkennbar. „Ein kompaktes Schulgebäude für alle Schultypen unter einem Dach“. Der Eingangsbereich mit der sehr engen Rampe müsste allerdings gerade im Hinblick auf eine funktionierende Inklusion großzügiger gestaltet werden.

Die Konstruktion als Holzskelettbau wird zwar erwähnt, aber es gibt in der Gebäudestruktur und vor allem im Brandschutz keinen erkennbaren Nachweis, wie die Besonderheiten dieser Konstruktionsart umgesetzt werden sollen. Die vollständige Begrünung der Fassade ist vor allen Dingen in den oberen Geschossen sehr aufwändig und erscheint in der dargestellten Form nicht funktional durchdacht. 

Die Arbeit steht für die Strategie, durch einen stringenten und kompakten Schulbaukörper einen möglichst großen zusammenhängenden Schulhof zu ermöglichen. Dies führt aber zu einigen Nachteilen in der zum Teil sehr engen und wenig großzügigen inneren Struktur. Die vorgeschlagene Aufstockung ist in dieser Form nicht umsetzbar.