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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022

Neugestaltung Bahnhofsumfeld in Stuttgart-Zuffenhausen

Perspektive Zugang Ost

Perspektive Zugang Ost

ein 2. Preis

faktorgruen

Landschaftsarchitektur

LIMA architekten | Lisa Bogner und Tobias Manzke

Stadtplanung / Städtebau

IGV Verkehrsplanung

Verkehrsplanung

Rendercircle - Christian Marrero

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schaffen eine Verbindung von Bahnhofsvorpatz und Zugangsbereich zur S-Bahn im Sinne einer Mobilitätsdrehscheibe und gleichzeitig bieten sie eine Aufenthaltsqualität als Stadtteilplatz zum Kulturhaus an. Es entstehen klare übersichtliche Räume mit guter Orientierung und Blickbezügen.

 

Der obere Platzraum verbindet die wichtigen Wegeachsen schlüssig. Die barrierefreie Ausbildung der Rampenanbindung von Süden erscheint jedoch zu kurz in Bezug auf die zu bewältigende Höhendifferenz. Der Stadtteilplatz bietet vielfältige Aufenthaltsflächen und Vorbereiche, mit dem kleinen Wasserfontänenfeld und dem Holzdeck werden sanfte Differenzierungen in der Platzfläche geschaffen, die eine Vielfalt an Bespielungs- und Benutzungsmöglichkeiten bieten und gleichzeitig den Platzraum nicht besetzen. Es besteht ein hohes Maß an flexibler Nutzungsmöglichkeit.

 

Die Ansätze zu klimafreundlicher Planung, z.B. durch die Integration vorhandener Grünstrukturen im Böschungsbereich, der Erhalt und Neuplanung von Bäumen sowie die vorgeschlagenen Zisternen zur Bewässerung werden gewürdigt, die Darstellung auf den Plänen ist dagegen noch nicht nachvollziehbar. So müsste aufgezeigt werden, wie die in die Landschaftstreppe integrierten Bäume tatsächlich Lebensraum finden können. Es werden bewusst vielfältige klimagerechte Baumarten mit verschiedenen Wuchs-, Blattund Farbvarianten als robuster Ansatz vorgeschlagen.

 

Die Treppenanlage als Hauptzugang von der Burgunder Straße aus versucht die Verbindung aus steinernem Weg und Landschaftstreppe mit Sitz- und Aufenthaltsbereichen, die dargestellte Ausformung muss jedoch hinterfragt werden. Im südlichen Plangebiet 2 werden Freizeit und Spielbereiche als wichtige Ergänzung insbesondere für Jugendliche angeboten.

 

Die Entwurfsverfasser stellen den Fahrradverkehr in den Fokus ihrer Planung, so werden im Zufahrtsbereich zum Bahnhof im Norden erste Abstellmöglichkeiten und ein Servicepoint zugeordnet. Die zentralen Eingangsbereiche zur S-Bahn erhalten von Osten und Westen Eingangsbauwerke, die in ihrer Architektursprache einen bewussten Gegensatz zur Betonbrutalität des Umfeldes suchen. Die bauliche Fassung trägt zur besseren Adressbildung und Servicefunktion bei. In den Bauwerken sind Fahrradabstellplätze (Doppelparker) angeboten. Zusätzlich wird auf dem Gleisdreieck ein automatisches (Fahrrad-) Radhaus vorgeschlagen, welches gleichzeitig als Landmark zur Aufwertung des Standortes beitragen soll.

 

Am östlichen Eingang ist die WC-Anlage in das Bauwerk integriert, die Größe der „Toilette für alle“ muss ggf. angepasst werden.

 

Der ZOB nimmt eine relativ große Fläche ein, die Haltestellen sind zudem dezentral angeordnet und haben z.T. keine Überdachung. Das Servicegebäude der SSB ist nicht dargestellt, hier ist ggf. ein alternativer Standort nachzuweisen. Insgesamt erscheint der ZOB in Funktion und Flächenverbrauch optimierbar.

 

Insgesamt gelingt den Entwurfsverfassern ein klarer Konzeptansatz, der mit angemessenen Eingriffen und baulichen Veränderungen zu einer deutlichen funktionalen und gestalterischen Verbesserung des Bahnhofsumfeldes und des Kulturhauses beiträgt. Gleichzeitig gelingt eine Stadtteilplatzgestaltung mit einem hohen Maß an Flexibilität und Aufenthaltsqualität, die damit einen guten Ansatz zur Lösung der Entwurfsaufgabe darstellt. Die Heterogenität der Gestaltungsvielfalt (Patchwork) wurde jedoch kontrovers diskutiert. 

Zugang Ost

Zugang Ost