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Offener Wettbewerb | 05/2022

Gestaltung Kerngelände Landesgartenschau 2028 in Rottweil

Blick Gartenschaubrücke Richtung ENRW und Innenstadt

Blick Gartenschaubrücke Richtung ENRW und Innenstadt

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

3Landschaft

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf geht mit einer starken Grundidee in den Wettbewerb. Die vier Grundelemente (1) Neckar, (2) Flora & Fauna, (3) Stadt Rottweil und (4) Landesgartenschau sollen in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und unter maximaler Einbeziehung der Bestandssituation behutsam entwickelt werden.

Dabei ist dem Entwurf immanent, behutsam mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen und die bestehenden Potentiale zu nutzen. Das geschieht am konsequentesten mit den Akteuren Neckar sowie Flora und Fauna. So versucht der Verfasser mit der Entnahme von Wegen und der Bereitstellung von Flächen für eine durch das Wasser und Hochwasser geformte Flusslandschaft ein Gestalten durch natürliche Kräfte zu entwickeln.

Potentiale der Gleiskörper und des Hanges zwischen Gleis und Stadt sowie bestehende ökologische Qualitäten (etwa Bestandsgehölze) werden ebenfalls erhalten.  Versiegelte Flächen (Altes Gaswerk und ENRW-Betriebsgelände) öffnet der Entwurf mit minimalinvasiven Mitteln oder erhält sie. Alle Flächen werden im Diskurs mit den Bürgerinnen und Bürgern gestaltet, für „soziale Experimente“ und andere innovative Ansätze geöffnet. Welche das sein können, bleibt im Ungefähren.  Da der Entwurf fast durchgehend auf den bestehenden Strukturen aufbaut, ist es nur konsequent, dass nur sehr wenige zusätzliche Wege vorgeschlagen werden. Die Landesgartenschau-Brücke wird als verknüpfendes Element auf Höhe des Bahnhofes eingesetzt und suggeriert damit die Möglichkeit eines vergleichsweise großen Rundweges.

Der Steg kann jedoch in seiner vorgeschlagenen Form, Lage und Anbindung nicht überzeugen.  Dabei verkennt der Verfasser darüber hinaus die grundsätzliche Intention und Notwendigkeit, die historische Innenstadt auf möglichst raschem Weg mit den zukünftigen Parkflächen rechts des Neckars zu verbinden (Naherholungsgebiet).  Die verschiedenen Einzelelemente schaffen es in ihrer Fragmentierung leider nicht, ein in der Gesamtbetrachtung zusammenhängendes Bild herzustellen. Vielmehr wird der Effekt der Fragmentierung durch den Wunsch, Gestaltung in einem ergebnisoffenen Prozess zu schaffen, verstärkt und erscheint in der vorliegenden Form bisweilen zufällig. Dass dies zu einem kohärenten Ergebnis führt, hängt also letztlich vom Zufall ab. Die Unsicherheiten, die solche Prozesse in sich tragen können, bergen das erhebliche Risiko, nicht innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens realisiert werden zu können.  

Zusammenfassend liegt, insbesondere in seiner prozesshaften Herangehensweise, ein interessanter Vorschlag vor, der erhebliches Potential zur Weiterentwicklung haben könnte, aber für diesen Ort und die Landesgartenschau letztlich nicht zielführend ist und insofern leider nicht vollständig überzeugen kann.

Blick Damm in Richtung Gaswerk

Blick Damm in Richtung Gaswerk

Konzept

Konzept

Neckar-Schema

Neckar-Schema

Akteure

Akteure