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Preis 10 / 10

Award / Auszeichnung | 02/2020

Otto-Borst-Preis für Stadterneuerung 2020

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

DE-22081 Hamburg, Finkenau 35

Anerkennung

Gerber Architekten GmbH

Architektur

WETZEL & VON SEHT

Bauphysik, Tragwerksplanung

WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 12/2014

Projektbeschreibung

Der skulpturale Neubau ergänzt den Schumacher-Bau - heute das Hauptgebäude des Kunst- und Mediencampus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg - in respektvoller Weise und vollendet das Areal als in sich abgeschossenen Campus. Der flache, eingeschossige Sockelbaukörper entlang der Uferstraße, der die Gemeinschaftsmensa beherbergt, fasst das Areal hofseitig und schafft eine großzügige öffentliche Caféterrasse mit Blick auf Kanal sowie Campushof, die uferseitig sowie hofseitig erschlossen werden kann. Die Sockelzone wird von einem dreigeschossigen Baukörper überragt, der den Campus zum neuen Wohnquartier im Osten hin abschließt und die Bibliothek, Lehr- und Arbeitsräume mit Ton-, Licht- und Videostudios beinhaltet. Die Bibliothek schafft mit ihrer großzügigen Verglasung eine helle, freundliche Atmosphäre mit Blick zum Wasser und auf den historischen Baubestand.

Der Umgang mit dem historischen Bestand zeigt sich in der Landschaftsgestaltung etwa durch die klare Strukturierung des Campus‘: Ein in den Boden eingelassenes Band aus hellem Stein verbindet den Neubau mit dem historischen Bestand. Dabei greift das Band, welches abschnittsweise durch in der Flucht liegende Steinblöcke unterbrochen wird, die klaren Linien der weißen Fensterrahmen auf. Gleichzeitig laden diese weißen Bänder zum Sitzen und verweilen ein. Die nach einem behutsamen Pflanzkonzept für den Campus ausgewählten Bäume und Sträucher greifen den Baumbestand am anliegenden Eilbekkanal auf.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ausgehend vom historischen Bestand, bei dem die architektonisch markante Frauenklinik Finkenau von Fritz Schumacher den Maßstab setzte, entstand ein neuer Bildungscampus. Der über einen längeren Zeitraum geplante Umwandlungsprozess hat Finkenau stark verändert. Mit dem Wegzug der Frauenklinik fiel der Ort zunächst brach, 2003 entstand dann die Idee eines Kunst- und Mediencampus. Ziel war es dabei, die in der Stadt verstreuten öffentlichen Ausbildungsangebote im Medienbereich an einem Ort zu konzentrieren. Da die Kapazitäten der ehemaligen Frauenklinik Finkenau, die für die neue Nutzung saniert wurde, hierfür jedoch nicht ausreichten, sollte der Standort auch ausgebaut und erweitert werden. Hiermit bot sich die Chance einer städtebaulichen Weiterentwicklung im Zusammenspiel mit dem denkmalgeschützten, anspruchsvollen Bestand.

Bemerkenswert ist die subtile Ergänzung: Zwei Neubauten kamen zum sanierten Hochschulbau hinzu, so dass die U-Form des ehemaligen Krankenhauses geschlossen wurde und ein Hof entstand. Mit der architektonischen und farblichen Ausgestaltung gelang eine Verbindung zur Fassadenmaterialität der Architektur Schumachers, mit dem skulpturalen Charakter des Neubaus wurde aber auch dessen Autonomie betont. Der angestrebte Campuscharakter wird vor allem durch die Topographie des Innenhofs, die Freiterrassen mit ihren Zugängen, unterstrichen. In der Sockelzone treffen sich die öffentlichen Nutzungen, die der Kommunikation der Campusnutzer dienen. Alles wirkt sehr authentisch sowohl in der Zwischen- als auch der Nachnutzung. Ein brachliegender Ort erhielt eine neue sinnfällige Nutzung der zusammengeführten vormals in der Stadt verstreuten Bildungseinrichtungen des Kunst- und Medienbereichs. Mit dem hohen Anspruch eines historischen Schumacher-Baus wurde das Ensemble baulich und zu einem Campus zusammengeführt. Zugleich verbindet sich der Ort nun viel stärker mit der angrenzenden Uferzone und markiert den städtebaulichen Abschluss zum angrenzenden Wohnquartier im Osten. Der Entstehungsprozess des Ensembles ist eindrucksvoll und der Campus für Finkenau ein großer Gewinn. ..

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

Kunst- und Mediencampus Finkenau

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Kunst- und Mediencampus Finkenau

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