Award / Auszeichnung | 02/2020
Otto-Borst-Preis für Stadterneuerung 2020
©Gerber Architekten - HG Esch
Kunst- und Mediencampus Finkenau
Kunst- und Mediencampus Finkenau
Anerkennung
Architektur
Bauphysik, Tragwerksplanung
WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik
TGA-Fachplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
-
Projektgröße:
keine Angabe
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Fertigstellung: 12/2014
Projektbeschreibung
Der Umgang mit dem historischen Bestand zeigt sich in der Landschaftsgestaltung etwa durch die klare Strukturierung des Campus‘: Ein in den Boden eingelassenes Band aus hellem Stein verbindet den Neubau mit dem historischen Bestand. Dabei greift das Band, welches abschnittsweise durch in der Flucht liegende Steinblöcke unterbrochen wird, die klaren Linien der weißen Fensterrahmen auf. Gleichzeitig laden diese weißen Bänder zum Sitzen und verweilen ein. Die nach einem behutsamen Pflanzkonzept für den Campus ausgewählten Bäume und Sträucher greifen den Baumbestand am anliegenden Eilbekkanal auf.
Beurteilung durch das Preisgericht
Ausgehend vom historischen Bestand, bei dem die architektonisch markante Frauenklinik Finkenau von Fritz Schumacher den Maßstab setzte, entstand ein neuer Bildungscampus. Der über einen längeren Zeitraum geplante Umwandlungsprozess hat Finkenau stark verändert. Mit dem Wegzug der Frauenklinik fiel der Ort zunächst brach, 2003 entstand dann die Idee eines Kunst- und Mediencampus. Ziel war es dabei, die in der Stadt verstreuten öffentlichen Ausbildungsangebote im Medienbereich an einem Ort zu konzentrieren. Da die Kapazitäten der ehemaligen Frauenklinik Finkenau, die für die neue Nutzung saniert wurde, hierfür jedoch nicht ausreichten, sollte der Standort auch ausgebaut und erweitert werden. Hiermit bot sich die Chance einer städtebaulichen Weiterentwicklung im Zusammenspiel mit dem denkmalgeschützten, anspruchsvollen Bestand.
Bemerkenswert ist die subtile Ergänzung: Zwei Neubauten kamen zum sanierten Hochschulbau hinzu, so dass die U-Form des ehemaligen Krankenhauses geschlossen wurde und ein Hof entstand. Mit der architektonischen und farblichen Ausgestaltung gelang eine Verbindung zur Fassadenmaterialität der Architektur Schumachers, mit dem skulpturalen Charakter des Neubaus wurde aber auch dessen Autonomie betont. Der angestrebte Campuscharakter wird vor allem durch die Topographie des Innenhofs, die Freiterrassen mit ihren Zugängen, unterstrichen. In der Sockelzone treffen sich die öffentlichen Nutzungen, die der Kommunikation der Campusnutzer dienen. Alles wirkt sehr authentisch – sowohl in der Zwischen- als auch der Nachnutzung. Ein brachliegender Ort erhielt eine neue sinnfällige Nutzung der zusammengeführten vormals in der Stadt verstreuten Bildungseinrichtungen des Kunst- und Medienbereichs. Mit dem hohen Anspruch eines historischen Schumacher-Baus wurde das Ensemble baulich und zu einem Campus zusammengeführt. Zugleich verbindet sich der Ort nun viel stärker mit der angrenzenden Uferzone und markiert den städtebaulichen Abschluss zum angrenzenden Wohnquartier im Osten. Der Entstehungsprozess des Ensembles ist eindrucksvoll und der Campus für Finkenau ein großer Gewinn. ..
©Gerber Architekten - HG Esch
Kunst- und Mediencampus Finkenau
©Gerber Architekten - HG Esch
Kunst- und Mediencampus Finkenau
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Kunst- und Mediencampus Finkenau
©Gerber Architekten - Markus Bredt
Kunst- und Mediencampus Finkenau
©Gerber Architekten - Markus Bredt
Kunst- und Mediencampus Finkenau
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