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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2022

Neubau Zentrale der Stadtwerke Bayreuth

Anerkennung

Preisgeld: 5.500 EUR

GINA Barcelona Architects

Architektur, Landschaftsarchitektur

ap88 Architekten Partnerschaft mbB Bellm / Löffel / Lubs / Trager Freie Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext




Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept greift den Typus des alten Schalthauses auf und versucht diesen Typus schematisch durch neue, parallel zueinander angeordnete Baukörper auf das Grundstück zu übertragen. Die starke Bindung an dieses Gestaltungskonzept führt jedoch zu einer ausgeprägten, flächenhaften Entwicklung mit funktionalen Nachteilen, fehlenden Freiräumen und wenigen Raumqualitäten.


Die Orientierung und Haupterschließung vom Berliner Platz ist dem Standort angemessen. Allerdings wird der Haupteingang durch eine sehr lange Rampe dominiert und mündet in eine eingeschossige, überdimensionierten Eingangshalle, die der Funktion als zentraler Verteiler nicht gerecht wird. Treppen und Aufzüge sind schwer auffindbar und erschweren zudem die Orientierung im Gebäude. Die langgestreckten Baukörper mit der Anordnung der Büros überwiegend im 3. Obergeschoss führen zu Nutzungsüberschneidungen und bieten keine ausreichende räumliche Attraktivität. Da der Anteil der Verkehrsflächen sehr umfangreich ist, muss mit hohen Unterhaltskosten gerechnet werden. 


Auch in dem Werkstatt-, Lager- und Entsorgungsbereich entstehen Zwänge in der Funktionalität, die durch die Bindung an den Gebäudetypus nicht überwunden werden können. Sichtbeziehung zwischen den Bereichen der Werkstätten und des Netzbetriebs fehlen. Die Flächen der Werkstätten und Schulungsräume sind über drei Ebenen verteilt. Sie können nicht angefahren werden und haben keine Lademöglichkeit. Schließlich sind nicht alle erforderlichen Nutzflächen dargestellt. Die Überlagerung der Flächen des Ladehofs mit der Zufahrt sowie die Überschneidung mit den Flächen für den Busverkehr sind in der dargestellten Form nicht praktikabel.


Die vorgeschlagene Materialisierung des Gebäudekomplexes mit einem Stahlbetontragwerk und feststehenden, farbig getönten Glaslamellen an der Fassade lassen keine innovativen Ansätze der Nachhaltigkeit erkennen. Das A/V-Verhältnis ist ungünstig. Die Zertifizierbarkeit des Neubaus wird wegen der Nutzungsüberschneidungen kritisch bewertet.