Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022
Neubau der Hauptfeuerwache Trier mit Rettungswache und Integrierter Leitstelle
©Moka Studio
Blick Kaiserthermen
Anerkennung
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Prof. Dörte Gatermann, Jan Rübenstrunk, Marco Rodriguez, Katharina Simons, Franzine Wassenberg, Fabian Baumeister
Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
Erläuterungstext
Die neue Hauptfeuerwache Trier markiert einen wichtigen Stadtbaustein in der historischen Achse entlang des Alleenrings und füllt als homogener Baukörper die bisher undefinierte Kante. Durch Aufgreifen der Gebäudeachse und der Höhe des benachbarten Hallenbads, schafft der Neubau sowohl eine respektvolle Distanz als auch eine zurückhaltende Geste zum UNESCO Weltkulturerbe der Kaiserthermen. Der Baukörper führt die Linie der denkmalgeschützten Fassade des Nachbargebäudes fort und nimmt sich, durch den Verzicht eines Vorplatzes, zurück. Die städtebaulich wichtigen Sichtachsen bleiben hierbei gewahrt.
Durch die zeichenhafte Untergliederung wird eine visuelle Reduzierung der Gebäudehöhe und Kubatur erreicht. Die Ziegelfassade der Hauptfeuerwehr lehnt sich an die denkmalgeschützte Fassade des Hallenbades und an die Steinfarbe der Kaisertherme, wodurch der Neubau in seiner Materialität mit seiner Umgebung harmoniert.
Durch die zeichenhafte Untergliederung wird eine visuelle Reduzierung der Gebäudehöhe und Kubatur erreicht. Die Ziegelfassade der Hauptfeuerwehr lehnt sich an die denkmalgeschützte Fassade des Hallenbades und an die Steinfarbe der Kaisertherme, wodurch der Neubau in seiner Materialität mit seiner Umgebung harmoniert.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der homogene Baukörper stellt eine bisher nicht gegebene definierbare Kante zur Südallee dar und nimmt damit die Fluchten des Hallenbades auf, jedoch wird die Höhe des Turmes Hallenbad auf die Gesamtgebäudehöhe übernommen.
Der Bau bildet mit seiner gleichbleibenden Höhe über die gesamte Seitenlänge an der Südallee - ohne Vor- oder Rücksprünge - eine sonst in der Umgebung bisher nicht vorhandene Kompaktheit. Die Höhe des Gebäudes an der Südallee ist zu dominant. Zwar werden die Sicht- und Blickachsen eingehalten, jedoch tritt der Neubau gegebenüber dem Weltkulturerbe Kaiserthermen durch seine Massivität zu sehr in den Vordergrund.
Mit den beiden Winkelbauten ist ein gut nutzbarerer Innenraum geschaffen.
Die vom Entwerfer besonders betonte Anpassung der Farbigkeit an die Kaiser- Thermen kann nicht nachvollzogen werden, zumindest nicht in den grau gehaltenen Fassadendarstellungen. Zwar soll durch die vorgeschlagene Vermauerung der Fassadenziegel mit der rauen Rückseite nach aussen eine angemessene Haptik erreicht werden, doch kann das eventuell bei einer solch stark befahrenen Straße zur stärkeren Verschmutzung führen.
Der Mix aus horizontalen und vertikalen Elementen sorgt für ein unruhiges Fassadenbild, die Vertikalen in den beiden Obergeschossen überhöht das Gebäude zudem noch optisch. Das Gegenteil erscheint angemessen.
Geprüft werden müsste, ob die oberen vertikalen Mauerpfeiler beim seitlichen Blick auf das Bauwerk nicht wie eine geschlossene Wandfläche wirken.
Die Abstufung des zweiten Gebäudeschenkels Richtung Süden mit der Begründung, den Hof zum Grün der tieferliegenden Bahn hin auszurichten, kann nicht nachvollzogen 20 werden.
Vom umliegenden Stadtraum ist diese Absicht von keiner Seite aus wahrzunehmen, auch eine sich anbietende Nutzung des Flachdachs niedrigeren Baukörpers wird nicht vorgeschlagen. Eine Nutzung der Dachflächen für die Gebäudetechnik ist in dieser Nachbarschaft ausgeschlossen.
Im Gegensatz zur Gestaltung der Außenflächen sind die Grundrisse funktional mit überwiegend grünen Bewertungen gut strukturiert. Der Entwurf stellt „die Funktionalität und die Mitarbeiter in den Mittelpunkt“.
Auch das Sicherheitskonzept und die Möglichkeit der Absperrung des Gebäudes und des Geländes sind gewährleistet.
Die Fensterflächen sind ausgewogen und tageslichtoptimiert. Ob der außenliegende Sonnenschutz so vertretbar ist, wird kritisch diskutiert.
Teilweise führen die Fenster Richtung Hallenbad (Saunagarten) zu unvertretbaren Einschränkungen der Privatheit, sowohl im Büro, als auch im Leitstellenbereich. Die Positionierung der Leitstelle ist problematisch. Die lange Front zum öffentlichen Straßenraum widerspricht den Sicherheitsanforderungen, so müsste das Gebäude z.B. gegen Anfahrbarkeit geschützt werden.
Die Rückzugszonen lassen die erwarteten Aufenthaltsqualitäten vermissen.
Die Lebenszykluskosten liegen im unteren Mittelfeld, so liegen die Nutzungskosten in allen Bereichen zu hoch. Dies zeigt sich auch in der Flächenökonomie (67%).
Die Errichtungskosten sind mit ca. 44.5 Millionen im unteren Feld angesiedelt.
Der Bau bildet mit seiner gleichbleibenden Höhe über die gesamte Seitenlänge an der Südallee - ohne Vor- oder Rücksprünge - eine sonst in der Umgebung bisher nicht vorhandene Kompaktheit. Die Höhe des Gebäudes an der Südallee ist zu dominant. Zwar werden die Sicht- und Blickachsen eingehalten, jedoch tritt der Neubau gegebenüber dem Weltkulturerbe Kaiserthermen durch seine Massivität zu sehr in den Vordergrund.
Mit den beiden Winkelbauten ist ein gut nutzbarerer Innenraum geschaffen.
Die vom Entwerfer besonders betonte Anpassung der Farbigkeit an die Kaiser- Thermen kann nicht nachvollzogen werden, zumindest nicht in den grau gehaltenen Fassadendarstellungen. Zwar soll durch die vorgeschlagene Vermauerung der Fassadenziegel mit der rauen Rückseite nach aussen eine angemessene Haptik erreicht werden, doch kann das eventuell bei einer solch stark befahrenen Straße zur stärkeren Verschmutzung führen.
Der Mix aus horizontalen und vertikalen Elementen sorgt für ein unruhiges Fassadenbild, die Vertikalen in den beiden Obergeschossen überhöht das Gebäude zudem noch optisch. Das Gegenteil erscheint angemessen.
Geprüft werden müsste, ob die oberen vertikalen Mauerpfeiler beim seitlichen Blick auf das Bauwerk nicht wie eine geschlossene Wandfläche wirken.
Die Abstufung des zweiten Gebäudeschenkels Richtung Süden mit der Begründung, den Hof zum Grün der tieferliegenden Bahn hin auszurichten, kann nicht nachvollzogen 20 werden.
Vom umliegenden Stadtraum ist diese Absicht von keiner Seite aus wahrzunehmen, auch eine sich anbietende Nutzung des Flachdachs niedrigeren Baukörpers wird nicht vorgeschlagen. Eine Nutzung der Dachflächen für die Gebäudetechnik ist in dieser Nachbarschaft ausgeschlossen.
Im Gegensatz zur Gestaltung der Außenflächen sind die Grundrisse funktional mit überwiegend grünen Bewertungen gut strukturiert. Der Entwurf stellt „die Funktionalität und die Mitarbeiter in den Mittelpunkt“.
Auch das Sicherheitskonzept und die Möglichkeit der Absperrung des Gebäudes und des Geländes sind gewährleistet.
Die Fensterflächen sind ausgewogen und tageslichtoptimiert. Ob der außenliegende Sonnenschutz so vertretbar ist, wird kritisch diskutiert.
Teilweise führen die Fenster Richtung Hallenbad (Saunagarten) zu unvertretbaren Einschränkungen der Privatheit, sowohl im Büro, als auch im Leitstellenbereich. Die Positionierung der Leitstelle ist problematisch. Die lange Front zum öffentlichen Straßenraum widerspricht den Sicherheitsanforderungen, so müsste das Gebäude z.B. gegen Anfahrbarkeit geschützt werden.
Die Rückzugszonen lassen die erwarteten Aufenthaltsqualitäten vermissen.
Die Lebenszykluskosten liegen im unteren Mittelfeld, so liegen die Nutzungskosten in allen Bereichen zu hoch. Dies zeigt sich auch in der Flächenökonomie (67%).
Die Errichtungskosten sind mit ca. 44.5 Millionen im unteren Feld angesiedelt.
©Moka Studio
Blick Innenhof
©SUPERGELB ARCHITEKTEN / Visualisierung moka studio
Lageplan
©SUPERGELB ARCHITEKTEN
Ansicht West
©SUPERGELB ARCHITEKTEN
Aufbauprinzip