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Ideenwettbewerb mit stÀdtebaulichem Realisierungsteil nach RPW 2013 | 05/2022

Neubebauung Post-/VoBa-Areal in Sindelfingen

1. Preis

Preisgeld: 31.000 EUR

H|G HĂ€hnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Stadtplanung / StÀdtebau, Architektur

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch die stĂ€dtebauliche Setzung von drei Baukörpern unterschiedlicher Dimension. Aus der Poststraße entwickelt sich der grĂŒne „Schwippeplatz“ als öffentlicher Raum. Er wird zur wertvollen Verbindung auf dem Weg vom S-Bahnhof zur angrenzenden Innenstadt im Norden mit dem Marktplatz. Durch die Position des Platzes wird diese stark frequentierte Verbindung aufgewertet und integriert sich selbstverstĂ€ndlich in das bestehende StadtgefĂŒge und die Wegenetze. Hier erinnert ein gefasster Wasserlauf an den Verlauf der Schwippe. Dieser bereichert die AufenthaltsqualitĂ€t, lĂ€dt zum Verweilen ein und wirkt klimatisch gĂŒnstig. Es entsteht ein Dreiklang zwischen Marktplatz, Schwippeplatz und dem Wettbachplatz. 


Dieser Platz ist gleichzeitig das Entree fĂŒr das polygonal geformte KulturgebĂ€ude im Westen. Er verstetigt hier die Interimsnutzung, integriert Baumbestand, erlaubt durch seine Kombination von GrĂŒn- und PlatzflĂ€chen weiterhin vielfĂ€ltige temporĂ€re Nutzungen und lĂ€dt ein zur Aneignung.  


Die Kontaktstellen zu den Erdgeschossen der drei Baukörper fördern vielfĂ€ltige Nutzungen und belebte Vorzonen. Gleichzeitig bieten die GebĂ€udestrukturen als SolitĂ€re Möglichkeiten fĂŒr FlexibilitĂ€t in der Nutzungsstruktur. Das Thema der FlexibilitĂ€t und Nachnutzungsmöglichkeiten sollte bei der weiteren Bearbeitung relevant bleiben.


Der zweite Baukörper an der Gartenstraße nimmt StadthĂ€user auf, die im Norden von einer Tiefgaragenabfahrt begleitet werden. Deren Lage wird kritisch beurteilt, da damit der Kontakt zum Freiraum verloren geht. Auf die Vor- und RĂŒcksprĂŒnge der StadthĂ€user zur Gartenstraße kann verzichtet werden. Insgesamt ist die Erscheinung dieses Baukörpers als parzellierte StadthĂ€user wie auch die Baukörperhöhe zu prĂŒfen. Eine Anhebung könnte aus Sicht der Jury dem Stadtraum in der Gartenstraße auch gegenĂŒber dem Hochpunkt gerecht werden. 


Der Hochpunkt ist Blickfang an der Mercedesstraße. In seiner Lage richtig positioniert erlaubt er in seinem Fußabdruck eine angemessene Nutzbarkeit. Aufgrund der hervorgehobenen solitĂ€ren AusprĂ€gung und Position der drei wie vor allem diesem GebĂ€ude ist in der weiteren Bearbeitung ein besonderer Anspruch an die Architektur und die FassadenqualitĂ€t zu stellen. GrundsĂ€tzlich empfiehlt die Jury die Gestaltung der SolitĂ€re in Bezug aufeinander als drei „Hauspersönlichkeiten, die miteinander sprechen“ zu entwickeln.  


Die Jury begrĂŒĂŸt diese robuste und gleichzeitig subtil gesetzte stĂ€dtebauliche und auf den Freiraum bezogene Grundfigur. Im Ergebnis bietet der Entwurf ein robustes Handlungskonzept fĂŒr die Zukunft, wertet das Kultur- und BĂŒrgerzentrum mit einem „Vorplatz“ auf und schafft damit ein individuelles Quartier mit hohem Wiedererkennungswert, das die Stadt Sindelfingen nachhaltig bereichern kann.

Lageplan

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