Nichtoffener Wettbewerb | 05/2022
Neubau Feuerwehrhaus in Meppen
©Pussert Kosch Architekten
1. Preis
Preisgeld: 43.000 EUR
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Modellbau
Erläuterungstext
Der U-förmige Neubau der Feuerwache orientiert sich nach Süden zur Nödiker Straße. Durch die Gebäudeanordnung und Ausrichtung auf dem Grundstück entsteht ein gefasster Alarmhof. Der Lärm durch die ausrückenden Einsatzfahrzeuge wird durch das Gebäude abgeschirmt. Auf zusätzliche Lärmschutzwände könnte verzichtet werden.
Der wettergeschützte Haupteingang mit einem einladenden Foyer an der südöstlichen Gebäudeecke ist gut von der Straße aus sichtbar und wird durch den darüberliegenden erhöhten Schulungssaal betont. Die Aufenthaltsräume mit der vorgelagerten Terrasse und der Übungsbereich mit dem Übungsturm orientieren sich nach Osten. Ein begrünter Lärmschutzwall schirmt diesen Bereich zur Bundesstraße 70 hin ab. Die Feuerwache ist vollständig umfahrbar. Die Lage der im Bebauungsplan vorgeschriebenen Zu- und Ausfahrten werden eingehalten.
Von der Zentrale mit dem angegliederten Stabsraum im Obergeschoss kann der gesamte Ausrückbereich, der Alarmhof und die Fahrzeughalle überblickt werden. Von hier aus werden die Einsätze koordiniert und gesteuert. Eine bauliche Verbindung im Süden zwischen den beiden Fahrzeughallen ist mit einem markanten Schriftzug Feuerwache Meppen versehen und grenzt den vorgelagerten Grünbereich zum Alarmhof hin ab. Damit entsteht eine repräsentative Torwirkung von der Nödiker Straße aus.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser*innen . schlagen einen nach Süden geöffneten, U-förmigen und gegliederten Baukörper vor. Die gegenüberliegenden Schenkel beinhalten die zu errichtenden Fahrzeughallen. Der östlichen Fahrzeughalle sind die Umkleiden und Sanitärräumen sinnfällig vorgelagert, diese werden über einen parallel zur B70 ausgerichteten Parkplatz im Einsatzfall auf kurzem Wege erreicht. Im Norden schließen das Magazin und die Werkstätten das Nutzungskonzept räumlich ab. Die westliche Fahrzeughalle hat zum Nachteil keine klimatisch abgeschlossene Verbindung zu den Hallen mit den Umkleiden, dieser Mangel dieser Mangel müsste bei weiterer Bearbeitung behoben werden.
Über den Umkleiden im Erdgeschoss wird über das adressbildende Foyer im Süden des Riegels der Geschäftsbereich mit den Übungsräumen und den Kameradschaftsräumen logisch erschlossen. Die im Anschluss organisierten Büro- und Archivräume komplettieren die Nutzungsanforderungen.
Die vorgelagerte Einsatzzentrale mit der Stabstelle hat die Aus- und Zufahrt und den Innenhof im Blick und ist ebenfalls vom Aktionsbereich der Einsatzhallen schnell zur Verständigung erreichbar.
Die im Obergeschoss an der Ostseite eingeschnittene Loggia ist von dem Mehrzweckraum und den Kameradschaftsräumen erreichbar und wird bei gemeinsamen Treffen der Bereitschaften ihre Dienste leisten. Die Fassaden sind ruhig und präzise komponiert.
Die Versiegelungen der Außenflächen sind möglichst gering gehalten und den Anforderungen angepasst, so dass mit den Verteilungen der Baumassen dem Gebäude die Einbindung am Übergang zwischen den Gewerbeflächen und den Wohngebieten am Zugang zur B70 überzeugend gelingt.
Die Stellflächen der Fahrräder sind zu weit von den Einsatzzugängen entfernt. Die Zufahrt über den Wendehammer darf nur für Pkws genutzt werden.
Die Notwendigkeit der geplanten Schallschutzmauer sollte im Falle einer Weiterbearbeitung aufgrund der Gebäudeform überprüft werden.
Der Übungsturm an der nordöstlichen Gebäudeecke korrespondiert mit dem überhöhten Foyer und dem Mehrzweckraum im Süden und schafft so im Gesamten mit den übergreifenden Dächern eine Gebäudegestalt eine Sinnform, die für die verantwortungsvolle, ehrenamtliche Aufgabe der Feuerwehr die angemessene und überzeugende Ausformulierung findet.
Die Flächen- und Volumenkennwerte liegen im leicht unterdurchschnittlichen Bereich, diese lassen eine wirtschaftliche Realisierung erwarten.
Der Entwurf überzeugt in Bezug auf städtebauliche Setzung, hohe Funktionalität und ebenso angemessene wie wohlproportionierte Gestaltung.
©pussert kosch architekten
Lageplan
©pussert kosch architekten
Ansicht/ Schnitt
©pussert kosch architekten
Piktogramme