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Mehrfachbeauftragung | 04/2022

MUCcc – Nachhaltige Konzertarena in München

Ansicht

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Engere Wahl

asp Architekten GmbH

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Fischer + Friedrich Ingenieurgesellschaft für Tragwerksplanung mbH

Tragwerksplanung

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha GmbH

TGA-Fachplanung

Corall Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung

MS Architekturmodelle

Modellbau

Erläuterungstext


In Freising soll ein internationales Convention Center
entstehen, das den Anspruch hat, zum neuen Wahrzeichen der europäischen
Event-Architektur zu werden. Bei dem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren wurde
der Entwurf von asp Architekten mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.


Eine hybride Multifunktionshalle nach „low tech“-Prinzip: Der Entwurf von asp für
das multifunktionale Kongresszentrum MUCcc unweit des Münchner Flughafens zeichnet
sich durch eine klimagerechte und zukunftsorientierte Bauweise aus. Die
zentrale architektonische Idee: die Zusammenfassung aller Funktionen
(Eventhalle, Hotel und Parkhaus) in einem einzigen Baukörper und die
Interaktion mit seinem Kontext. Der Neubau sitzt auf einem großen, grünen Landschaftstableau,
das sich über die nördliche Münchner Schotterebene erhebt. Er definiert selbstbewusst
das westliche Tor zum Flughafen und spannt den visuellen Bogen über den neu
entstehenden LAB-Wissenschafts-Campus bis zu den Flughafenterminals.


In den Dialog mit der Umgebung tritt er als weithin sichtbarer Solitär über seine
semitransparente und in den Abendstunden rätselhaft schimmernde Hülle: Eine Membran
aus einer halbtransparenten, horizontal gekrümmten PTFE-Dach- und Fassadenhaut
macht die innere Struktur des Gebäudes nach außen hin ablesbar. Die Nutzung des
Gebäudes als Musikarena lässt sich dadurch von außen schemenhaft wahrnehmen,
gleichzeitig ist von innen umlaufend ein freier Ausblick möglich. Bei Nacht
unterstützt das Kunstlicht aus dem Inneren das Gebäude in seiner
eindrucksvollen Fernwirkung.


Der Entwurf lässt das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 110.000
Quadratmetern Nachhaltigkeit erleben und übersetzt sie zeitgemäß. Die Arena verfügt
über ein innovatives Tragwerk, das weitestgehend aus Holz gefertigt ist. Die
herkömmlichen Baustoffe Stahl und Beton werden maximal reduziert. So sind die
Dachträger, Geschossdecken und auch die Zuschauertribünen aus vorgefertigten
Holzsegmenten geplant. Durch diese Leichtbauweise wird großflächig der Einsatz
von Stahlbeton reduziert und der ökologische Anspruch, graue Energie zu verringern,
konsequent umgesetzt.


Als multifunktionales Gebäude integriert die maßgeschneiderte kreisrunde Bowl mit
einer Kapazität von bis zu 22.000 Zuschauern flexible Nutzungsmöglichkeiten und
lässt Veranstaltungen mit einer Endstage, Center-Stage, Querbühne, eine Theaterkonfiguration,
E-Sports-Events, Sportveranstaltungen, Public Viewing, Kongresse und Tagungen
zu. Durch ein hohes Maß an Wandelbarkeit kann die MUCcc-Arena anpassungsfähig
für zukünftige Bedarfe sein. Das Hotel ist in die Struktur der Bowl integriert
und bietet als Backstage-Hotel kurze Wege. Die Anbindung an das Kongresszentrum
ist optimal. Das Gebäude mit seinem ikonischen Erscheinungsbild  avanciert zu einer Landmark, die inmitten einer
weitläufigen und unwirtlichen Umgebung zu einem identifikationsstiftenden Anziehungspunkt
wird.







Beurteilung durch das Preisgericht

  • Das Konzept einer Arena als "Hauptdarsteller ohne Nebendarsteller" ist schlüssig umgesetzt und
    kann städtebaulich überzeugen; 
  • Die Freiraumgestaltung ist angenehm unaufgeregt, Garage und Betriebshof sind geschickt in das
    "grüne Tableau" integriert und treten städtebaulich nur untergeordnet in Erscheinung;
    Die Integration des Hotels in den Arena-Baukörper ist insgesamt gelungen, auch wenn die Qualität
    der zum engen Hof orientierten Zimmer fraglich erscheint; 
  • Der Ansatz, die Konstruktion weitgehend in Holz anzubieten, ist unter Klimaschutzgesichtspunkten
    konsequent und richtig; Die Realisierbarkeit ist jedoch nicht in allen Punkten gesichert, hier müsste
    ggf. auf alternative Konzepte zurückgegriffen werden; u.a. ist die Verwendung des Materials Holz
    in Verbindung mit dem Lüftungskonzept aus Brandschutzsicht zu hinterfragen; 
  • Die Technikintegration ist nicht überzeugend gelöst, ebenso das Dachtragwerk; 
  • Der Einsatz von weißen Solarpanels und die Anordnung der Solarpanels auf dem Dach wird hinterfragt; die optische Wirkung des Dachs wird bei einer Verwendung dunklerer Panels stark verändert;
  • Der Zugang auf der Ebene des Infields bringt einerseits funktionale Vorteile, andererseits liegt der
    Eingang gewissermaßen im Untergeschoß und damit weniger attraktiv im Sinne des Besuchererlebnisses; 
  • Die Fassade mit weißer durchscheinender Hülle verspricht ein einprägsames Erscheinungsbild, es
    bleiben aber nach wie vor grundsätzliche technische und funktionale Fragen offen;
Haupteingang

Haupteingang

Buisnessbereich

Buisnessbereich

Hotel

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Modell

Modell

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Modell

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