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Städtebaulich-freiraumplanerisches Workshopverfahren mit hochbaulichem Anteil | 08/2021

Wohnquartier Ohepark, Norderstedt

Lageplan

Lageplan

2. Rang

STAUTH | Architekten

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

Architektur Modellbau Gestaltung Mark Blume

Modellbau

Erläuterungstext


Im Rahmen des Entwicklungskonzepts Wohnquartier Ohepark gilt es
städtebauliche und freiraumplanerische Maßnahmen für die zukünftige Gestalt
Norderstedts entwickeln.

Durch den vorgeschlagenen Entwurf entsteht um die künftigen Gebäudekomplexe ein
Freiraumsystem mit hoher Identität und Adressbildung. Die Haupterschließung
erfolgt über die Ohechausee hier entsteht ein markanter Antritt in das Quartier
mit Park- und Wendezone, E-Ladestationen und der Mobilitätszentrale im repräsentativen
Kopfbau.    

Nach dem „Prinzip Haus im Garten“ wird der künftige Wohnkomplex in ein
facettenreiches System von vegetativen Strukturen eingebettet. Durch die
Anordnung von linearen Hecken entsteht eine Differenzierung zwischen  privaten, halbprivaten und öffentlichen
Außenräumen, der Erhalt der ortsbildprägenden Gehölze und die Einbindung des
bestehenden Grünzugs werden durch eine lockere Gehölzsetzung und Pflanzstreifen
ergänzt und verleihen dem künftigen Ensemble einen ruhigen, parkartigen
Charakter.

Zwischen dem östlichen Entree und der Robert-Schumann-Straße spannt sich eine
skulpturale Fläche aus homogenem Betonstein auf, die sowohl die Quartiersplätze
definiert und als Hauptwegeverbindung eine gute Durchlässigkeit gewährleistet.
Durch sie dynamische Formsprache entstehen ein angenehmer Kontrast zur Kubatur
und eine qualitätsvolle Raumfolge innerhalb des Areals. Die Quartiersplätze
bilden generationenübergreifende Orte für Alle aus, Räume der Begegnung und der
Kommunikation, für Spiel und freie Aneignung. Im Kita-Außenbereich erstreckt
sich eine vielseitige Spiel- und Abenteuerlandschaft: Direkt an die Krippenräume
schließen gut einsehbare Spielzonen wie Sandspiel, Matschtisch und Spielzaun
an. Von der zentralen Terrasse ausgehend erstreckt sich ein Rundweg (Parcours),
der die weiteren Teilräume der Spiellandschaft erschließt. Die Besonderheit
liegt darin, die prägnanten Bestandsgehölze aufzugreifen und zu inszenieren: Im
„Zauberwald“ befinden sich informelle Spielgelegenheiten zum Klettern und
verstecken.

Der lokale Wasserhaushalt im Quartier wird in ideeller Weise an den natürlichen
Kreislaufsystemen orientiert. Regenwasser (von Dächern und nicht befahrenen
Wegen) wird dementsprechend gesammelt und zunächst über die Grünflächen
versickert, die Dachbegrünung sorgt hierbei für eine Verzögerung des Abflusses.
Durch die systematische Nutzung von Regenwasser im Freiraum wird eine
Verbesserung des lokalen Mikroklimas erwartet. Die Durchgrünung der Freiräume,
die Dachbegrünung und der Einsatz von Obstgehölzen leisten einen wertvollen
stadtökologischen Beitrag.  

So reagiert diese Raumfolge vom Quartiersplatz bis zum Hof auf die
zeitgenössischen Ansprüche urbanen Wohnens. Durch die vorgeschlagenen
landschaftsarchitektonischen Interventionen entsteht ein Miteinander
vielfältiger Angebote und Nutzungen, welche einen Ort mit hoher Identifikation
im Quartier entstehen lassen.



 



Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit von STAUTH Architekten zeigt sich in ihrer städtebaulichen Setzung mit einer einheitlichen Grundhaltung und dem Prinzip der Wiederholung. Die Positionierung der Gebäudekörper bezüglich der Belichtung wird lobend erwähnt. Die Platzentwicklung in der Mitte des Quartiers als einen offenen Aufenthaltsraum wird dem Gremium lobend erwähnt. Die Tiefe und Massivität des Auftaktgebäudes an der Ohechaussee wird kritisch hinterfragt ebenso wie die halb-öffentlichen Zwischenräume.


Grundriss

Grundriss

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