modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Neubau Gymnasium Wriezener Straße in Strausberg

3. Preis / A. Realisierungsteil Gymnasium Wriezener Straße

Preisgeld: 20.250 EUR

3PO Bopst Melan Architekten BDA PartGmbB

Architektur

Marcel Adam Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1709 stellt eine gelungene städtebauliche Lösung dar, indem zwei rechteckige Baukörper den Bezug zum gegenüberliegenden Altbau aufnehmen. Die Gebäude sind mit drei bzw. vier Geschossen höhengestaffelt und mit ihren Längsseiten zur Wriezener Straße orientiert. Die Verzahnung der Baukörper wird als sehr geschickt bewertet.

Durch das Zurücksetzen des niedrigeren Baukörpers mit Sporthalle entsteht ein, in der Proportion gut passender Platzraum, als Eingangs - und Aufenthaltsbereich für beide Gebäude. Die östlich davon eingeordneten Parkplätze sind mittels Hecken zum Platz abgegrenzt.   

Der Entwurf der Bauten zeigt durch die Holztragwerkkonstruktion und die gewählte Fassadenstruktur eine ganz eigene, fast experimentelle Formensprache, die umlaufend vorgelagerten Balkone vermitteln eine gestalterische Leichtigkeit. Die Wirkung der relativ hohen und kompakten Baukörper wird durch raumhohe Glasflächen und die auskragende Konstruktion transparent gehalten. Zusätzlich schaffen Stahlseilkonstruktionen, mit einer eher gestalterisch gedachten Begrünung, einen aufgelockerten Eindruck. Die tatsächliche Wirkung der als begrünt dargestellten Fassade und die Art und Pflege der Bepflanzung wird im Preisgericht kritisch hinterfragt und kontrovers diskutiert.  

Durch die Konzentration der Baukörper bleibt mehr als die Hälfte des Grundstücks als Freiraum erhalten, der Entwurf zeigt damit einen zeitgemäßen, sehr guten ökologischen Fußabdruck. Diesem Anliegen folgen auch Materialverwendung, konstruktive Details und Begrünung. Beispielsweise gewährleistet der Dachüberstand sommerlichen Wärmeschutz.  

Der konzipierte Schulneubau verfügt über auffallend klar gegliederte Innen- und Außenraumflächen. Die Räume ordnen sich um einen Mittelpunkt, hier sind Treppenhäuser und offene Lernbereiche mit Lichthöfen verbunden. Die Lichthöfe können durch die Schüler im 1. OG als geschützte Lernhöfe im Außenbereich genutzt werden.    

Die vertieft vorgesehene Sporthalle ermöglicht im Eingangsbereich die Einordnung einer innenliegenden Tribüne. Ein eigenständiger Zugang erlaubt in den Abendstunden den vom Schulgebäude unabhängigen Sportbetrieb. Der vielfältig und flexibel nutzbare Mehrzweckraum mit Aula und Mensa orientiert sich zur Straße und öffnet sich zum Garten, allein die Anbindung ans Foyer und den seitlich liegenden Eingang vom Vorplatz erscheint nicht vollständig überzeugend. 

Im Freiraum bilden unterschiedlich gestaltete Aufenthaltsbereiche Raum für Aktivitäten, aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Entlang der Grundstücksgrenzen und der Parkplätze schirmen dicht gehaltene Pflanzungen gegen Lärm ab. Die Anbindung zur Badstraße ist mittels Rampe und Treppe organisiert. Diese fügt sich gut in das vorhandene Gelände. 

Denkmalfachlich kritisch werden die Höhe und die Dominanz, der für das städtebauliche Umfeld an diesem konkreten Ort in Strausberg untypischen, transparenten Bauweise, gesehen.
EG Gymnasium

EG Gymnasium

Grundriss Festhalle

Grundriss Festhalle

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt