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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Neugestaltung und Erweiterung Volkspark in Marl

Anerkennung

Preisgeld: 5.000

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser gliedern den Volkspark in drei Zonen. Entlang der Ophoffstraße sind öffentliche Angebote mit Kunst, Kultur und Gastronomie verortet, entlang der westlichen Flanke wird der Baumbestand mit verschiedenen Spielflächen gestaltet. 
Der zentrale Bereich um die Wasserflächen wird durch Wege und Baumentnahmen gelichtet und im Sinne der Aufenthaltsqualität begehbar bzw. erlebbar gemacht. Positiv hervorzuheben ist dabei die gute Verknüpfung der Wegestruktur an die Umgebung. Es werden verschiedene Rundwege als Parkloops ausgebildet, die die Angebote untereinander gut vernetzen. Die Verfasser heben die ehemalige Stadionfläche als neuen Mittelpunkt des Volksparks hervor. Zusammen mit der Vergrößerung der südlichen Wasserfläche wird die bestehende räumliche Situation völlig neu gestaltet und überformt. Die Wegeführung im gesamten Areal nimmt zwar Bezug auf vorhandene Verläufe wird aber ebenfalls stark überformt und auf durchschnittlich 4 m Breite mit einem seitlichen Versorgungsband aus großformatigen Platten aufgeweitet. 
Die damit entstehende Befestigung und höhere Versiegelung wird insbesondere im Eingangsbereich mit der platzartigen Aufweitung von der Jury kritisch gesehen. Neben den gut verorteten Spielplatz- und Nutzungsangeboten entlang der Wege, fallen die große Wiesenfläche im Bereich des ehemaligen Stadions positiv auf als ein frei bespielbarer Ort der Aneignung, dem die Verfasser den Namen „Marler Freiheit“ geben. Ob der mit dem Namen „Große Marler Wiese“ als Lichtung im Wald angelegte Freiraum in gleicher Weise funktioniert, wurde hinterfragt. Die Eingangssituation im Norden wird als öffentliche Ausstellungsfläche des Marler Skulpturenmuseums entwickelt, zur Einbeziehung des Heimat-Museums und dessen Eingangssituation machen die Verfasser dagegen keine Aussage. 
Die Eingriffe in den Wald werden von den Verfassern selber als behutsam beschrieben, was etwas im Widerspruch steht zur Darstellung eines extrem gelichteten Waldes mit überbreiten Wegen. Der Ausgleich für die dazu erforderlichen Baumentnahmen wird nicht dargestellt und konnte nicht nachvollzogen werden. Insgesamt zeigt die Arbeit ein klares übergeordnetes Bild für ein Parkkonzept mit aktiven und ruhigen Bereichen, die über großzügige Parkloops verbunden sind. 
Die Grundidee wird überzeugend vermittelt und dargestellt, allerdings erscheinen der Jury viele Elemente des Entwurfs überformt und zu wenig mit bzw. aus dem Bestand heraus entwickelt.