Städtebauliches Gutachten Windausweg

Städtebauliches Gutachten Windausweg in Göttingen

Außenanlagen/ Stadtplatz
Das Erschließungskonzept führt mit der Nutzung der vorhanden Straße zur Minimierung der versiegelten Flächen. Es ermöglicht den fast vollständigen Erhalt des vorhandenen Baumbestandes, der als Grundgerüst für eine qualitätsvolle Außenraumgestaltung mit intensiver Begrünung dient. Es entsteht ein parkartiger, englischer Landschaftsgarten mit fließenden Grünräumen, in die die Stadtvillen gestellt sind. Die Stadtvillen haben private Außenbereiche „Mietergärten“ durch geschickte Anordnung von Hecken und Bäumen. Diese bilden fließende Übergänge zu den halb öffentlichen und öffentlichen Räumen auf dem Gesamtareal und den angrenzenden Bereichen. Zäune sind auf dem Grundstück nicht vorgesehen. An den jeweiligen Enden der Wohnwege werden für ein gutes Gemeinschaftsleben z. B. ein Kinderspielplatz und ein Grillplatz angelegt.

Zum Quartier nach Westen ist ein kleiner, städtischer Platz geplant, der durch ein Wasserbecken (alternativ: Pflanzbeet) zur Wohnbebauung abgesetzt ist. Mit einem Wasserstein wird der Platz belebt. Erreichbar ist der Platz über das Fuß-/ Radwegenetz, dessen Knotenpunkt er bildet. Über einen großen „Torbogen“ ist der Platz an den Windausweg angebunden, außerdem führt der Wohnweg 1 über den südlichen Rand des Platzes.

Im Norden ist eine weitere Fuß-/ Radwegeverbindung zum Wohnweg 2 angelegt. Der kleine, städtische Platz bietet Raum für Außenbestuhlung von Restaurant, Bistro und Eis-Café sowie dem Gemeinschaftsraum. Er könnte auch Außen-/ Aufenthaltsraum für die Bewohner eines Seniorenwohnheims sein, das in den Oberschossen unterzubringen wäre. Ebenso sind hier auch Wohnungen, Büros und Praxen vorstellbar.

Die Straßenrandbebauung am Windausweg/ Gartetalstraße bietet Flächen für Dienstleistungsangebote wie Friseur, Bäcker, Praxen, Restaurant, Eis-Café und Kiosk. Auch ein Gemeinschaftsraum ist berücksichtigt, der von den Bewohnern für Veranstaltungen, Vereinsleben oder private Feiern angemietet werden kann.
Der winkelförmige Baukörper ist vom Windausweg/ Gartetalstraße um einige Meter abgerückt und schafft so einen Vorplatz und Arkadengang, die für Außenbestuhlung oder Auslagen am Windausweg genutzt werden können.

Wohnformen
Als Wohnform wird die Göttinger Stadtvilla gewählt, ein freistehendes, repräsentatives Gebäude mit vier Geschossen plus Dachgeschoss und Geschosswohnungsbau am Stadtplatz. Es wurden drei Gebäude-Typen erarbeitet, die jeweils aus 12 bis 24 Wohneinheiten bestehen können. Die Stadtvillen sind je nach Standort
Ost, West oder Nord-Süd ausgerichtet. Jede Villa besteht aus unterschiedlich großen Wohnungen von zwei bis vier Zimmern. Die Villen sind flexibel vermietbar, unterschiedliche Wohnungsgrößen sind kombinierbar.

Im Erdgeschoss werden vorzugsweise größere Wohnungen für Familien mit Kindern angeordnet, die auch die Mietergärten nutzen können. Im ersten bis dritten Obergeschoss sind pro Ebene zwei bis vier Wohnungen möglich, im Dachgeschoss können ein oder zwei Penthäuser errichtet werden. Alle Wohnungen besitzen großzügige Terrassen oder Loggien, die mit Glaselementen zu Wintergärten geschlossen werden können.
Am Stadtplatz ist das Erdgeschoss für Dienstleistungsanbieter reserviert. In den Obergeschossen bieten sich größere Wohnungen zum „Durchwohnen“ an. Aber auch Praxen, Wohngruppen oder altengerechte Wohnungen sind vorstellbar.

Energie
Die Ausrichtung der Gebäude erlaubt die passive Sonnenenergienutzung über die Fassaden, Loggien und Wintergärten. Auf den Flachdächern der Penthäuser sind Photovoltaik- oder Solarwärmeanlagen vorgesehen. Auf Grund des hohen Grundwasserstandes bietet sich ebenfalls die Geothermie als regenerative Energiequelle an. Die Gebäude sollen nach den Vorgaben KfW 40 erstellt werden.