Neubau Verwaltungsgebäude in Marktbreit

Die Teilnehmer schlagen einen überzeugend positionierten quadratischen Baukörper mit einer ausgeprägten skulpturalen Dachform als asymmetrisches Grabendach vor. Der Solitär orientiert sich an der Bauflucht des benachbarten Feuerwehrhauses. Eine städtebauliche Qualität und Maßstäblichkeit des dreigeschossigen Baukörper ist durchaus gegeben.

Der Eingang in den Neubau erfolgt an richtiger Stelle, einmal von Norden über die Hafenstraße und eine Freitreppe sowie von Süden barrierefrei über einen Vorplatz. Die Besucher werden von beiden Seiten kommend in das großzügige Foyer geführt. Die Erschließung des Gebäudes überzeugt, allerdings ist die Fußwegverbindung vom Parkplatz zum Verwaltungsgebäude nicht gelöst. Hier wäre eine Wegeverbindung vom Parkplatz zum südlichen Eingang wünschenswert. Eine Zuwegung von der Adam-Fuchs-Straße erscheint zum momentanen Zeitpunkt nicht realisierbar. Durch die Situierung des Eingangs auch von Süden ergibt sich ein Bezug zur Altstadt.

Es überzeugt die klare Grundrissstruktur. Die Anordnung der besucherstarken Abteilungen, wie Einwohnermeldeamt und Standesamt, sind im Erdgeschoss gut erreichbar und einsehbar angeordnet. Über eine großzügige offene Treppe gelangt man in die beiden Obergeschosse. Die Büroräume von Bauamt und Kämmerei sind im 1. OG untergebracht und orientieren sich zu den vier Außenfassaden. Um die zentrale Treppe sind großzügige Flur- und Aufenthaltszonen angelagert. Die Unterbringung einer zweiten Teeküche im 1. OG wäre wünschenswert. Im 2. OG sind die repräsentativen Räume, wie der große und kleine Sitzungssaal, Besprechungsraum, angeordnet. Es wird begrüßt, dass sich diese zu einer großen nutzbaren Einheit zusammenschließen lassen. Ebenfalls befinden sich hier die Bürgermeisterbüros. Folgerichtig nutzen diese Räume die sich durch die Dachform ergebene Raumhöhe. Allerdings werden diese hohen Raumhöhen kontrovers diskutiert.

Die dargestellte Fassade überzeugt nicht und fügt sich nicht in die Umgebung ein. Vor allem die großflächige Verglasung entspricht nicht der Vorstellung eines Verwaltungsgebäudes und lässt eine aufwendige Konstruktion und unwirtschaftliche Maßnahmen vor allem für den Sonnenschutz erwarten.

Die Grundrissstruktur lässt eine gute und wirtschaftliche Realisierung erwarten. Die Fassadenkonstruktion allerdings nicht. Der Verzicht auf eine TG und die Anordnung der Parkplätze oberirdisch ist kostengünstig. Die Nutzung des Abbruchmaterials der Bestandsbauten ist vorstellbar. Die hybride Bauweise und die Verwendung von Holz ist unter Nachhaltigkeitsaspekten gut vorstellbar. Der Einsatz von Wärmepumpen und Bauteilkühlung ist positiv. Der Einsatz von PV wird hingegen vermisst.

Insgesamt ein vor allem städtebaulich und funktional überzeugender Betrag.