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Einladungswettbewerb | 06/2022

Tor zur Innenstadt – freiraumplanerische Aufwertung einer Brachfläche in Arzberg

Der Tisch in der Obstwiese: Eingeprägt in der Oberfläche, die Abdrücke des 1382er Service!

Der Tisch in der Obstwiese: Eingeprägt in der Oberfläche, die Abdrücke des 1382er Service!

1. Preis

Preisgeld: 8.000

SOWATORINI Landschaft GbR

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Negativ – Positiv oder die Spur und das Fehlen
Eine Stadt, die nach dem Niedergang der Porzellanindustrie, um eine Zukunft kämpft. Ein kleine Brache am Eingang der Stadt, beim Gebrauchtwagenhändler, dem Campingplatz, dem Toilettenhäuschen und dem historischen Rathaus. Diesem eigenwilligen Kontext fügt Negativ-Positiv die absurde Atmosphäre einer Obstwiese hinzu, in der ein überlanger Tisch steht.
Denn Arzberg hat über die vielen Jahrzehnte mit dem Porzellan eine besondere Tischkultur entwickelt. Dieser Tisch ist eine Einladung: Zu diskutieren, zu lachen, nostalgisch zu werden oder wütend und vor allem – es in Gemeinschaft tun zu können.
Die Porzellan-Marke Arzberg lebte vor allem vom sogenannten 1382er Service, das unter anderem im MoMA in New York ausgestellt ist. Und die Abdrücke, die Negative dieses Service, sind in die Oberfläche des Tisches eingearbeitet.
Denn das Porzellan hat seine Spuren in dieser Stadt hinterlassen – aber es fehlt!

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf geht mit einem skulpturalen, künstlerischen Beitrag auf die Geschichte der Stadt ein und lädt in Arzberg zu Tisch. Es wird ein zurückhaltender Grünbereich geschaffen, der durch die große Geste des langen Tisches dennoch eigenständig agiert. Durch den skulpturalen Tisch mit den Service-Abdrücken wird die frühere Bedeutung für den Ort verdeutlicht und bietet gleichzeitig einen nutzbaren Ort für die Menschen in Arzberg, für Treffen und Zusammenkünfte, zum Verweilen und Pausieren. Auch die verschiedenen Obstgehölze laden zur aktiven Nutzung ein. 
Die Ausweitung der Fläche in den Ideenteil und damit in den Parkplatzbereich hinein erscheint gestalterisch nicht erforderlich. Eine räumliche Trennung zur Zufahrt des Parkplatzes wird vermisst. 
Die Arbeit entwickelt einen behutsamen Eingriff und formt einen starken Stadteingang, der mit dem skulpturalen Objekt des Tischs neugierig macht, zur Nutzung und Aneignung einlädt und zudem einen wichtigen Teil der Ortsgeschichte erläutert. Es entsteht eine aktive grüne Platzgestaltung, die einem Garten gleichkommt, die zum Mitmachen auffordert und damit eine große Einladung ausspricht. Der Entwurf überzeugt mit seinem Beitrag als grüner, sozialer Raum mit skulpturalem Bezug zum Ort. 
Die Atmosphäre der Obstwiese als starkes Puzzlestück in einem heterogenen Kontext.

Die Atmosphäre der Obstwiese als starkes Puzzlestück in einem heterogenen Kontext.

Längsschnitt durch die Obstwiese

Längsschnitt durch die Obstwiese

Die Mulden des Geschirrs erzeugen die Topografie der Tischoberfläche.

Die Mulden des Geschirrs erzeugen die Topografie der Tischoberfläche.