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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Sanierung und Erweiterung Festspielhäuser Salzburg (AT)

3. Rang

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH

Tragwerksplanung, Projektsteuerung

HL-Technik Engineering GmbH

TGA-Fachplanung

Kieran Fraser Landscape Design

Landschaftsarchitektur

Bautaktik OG

Brandschutzplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Erläuterungstext


Erweiterung & Sanierung Festspielhäuser Salzburg

Vor über 100 Jahren gegründet, sind die Salzburger Festspiele heute das größte und bedeutendste Festival der Welt. Die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser soll bestmögliche Voraussetzungen für den weiteren künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg schaffen. Es gilt, die identitätsstiftende Idee eines Festivalbezirks von Clemens Holzmeister als Beitrag zur Baukultur zu bewahren, aber auch weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen. Ein zentraler Aspekt ist dabei auch die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.

Werkstättenkomplex
Neue Werkstätten, Proberäume und Garderoben für die bis zu 4.500 MitarbeiterInnen werden in einem Neubau hinter den Bestandsgebäuden untergebracht, teilweise tief in den Mönchsberg gegraben. Wir haben die Werkstätten in einem kompakten Baukörper zwischen Karl-Böhm-Saal und Großem Haus untergebracht, mit direktem Anschluss an die Seitenbühne. Zwei begrünte Lichthöfe bringen Licht und Luft in das neue Ensemble. Gekrönt wird der achtgeschossige Bau von einem Sheddach, das die Silhouette der Bestandsgebäude überragt und die Werkstätten sichtbar macht.

Orchester- und Chorsaal
Im Gegensatz zum großteils verborgenen Werkstättenkomplex, tritt der auskragende Orchestersaal am Herbert-von-Karajan-Platz prominent zutage. Im Dialog mit dem neuen gegenüberliegenden Festspielzentrum verleiht er dem engen Platz eine attraktive Adresse, ohne mit dem Bühnenturm in Konkurrenz zu treten. Auch der Chorsaal als neuer Baustein der Dachlandschaft verrät seine Bedeutung. Beide eignen sich nicht nur für Proben, sondern auch hervorragend als Veranstaltungsorte mit ausgeprägter Identität.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Sinne einer zeitgemäßen Weiterführung des heterogenen Gesamtkomplexes werden die erforderlichen Funktionen implantiert. Zwischen Karl-Böhm-Saal und Großem Haus mit direktem Anschluss an die Seitenbühne und den dazwischen liegenden Fugen ist ein kompakter Werkstättenbaukörper geplant.
Mittels zweier Lichthöfe wird dieser von Berg und Hofstallgassentrakt getrennt. Ein weiteres Raumvolumen mit unterschiedlichen Nutzungen ist im Berg geplant. In diesem ist in der obersten Ebene die Gastronomie mit Galerie für Mitarbeiter und Künstler situiert. In den Innenhöfen sind in unterschiedlichen Ebenen Terrassen geplant. Sämtlich Vorgenanntes wird positiv gesehen. Im Hofstallgassentrakt ist der Chorsaal in die Dachlandschaft eingefügt. Die Belichtung der oberen Kostümräume erfolgt über ein Glasdach und ein Glasband. Die Höhenentwicklung dieses Bauteils wird kritisch gesehen. Durch die Positionierung der zusätzlichen Kubatur entlang des Hofstallgassentraktes wird das Faistauer Foyer überbaut. Durch die prominente Situierung des Orchestersaales beim Neutor entsteht ein enger Dialog mit dem gegenüberliegenden Festspielzentrum. Die Lage in gleicher Ebene wie das Haupthaus und die Materialwahl wird kritisch gesehen.
Im Werkstättentrakt werden die erforderlichen Funktionen gestapelt angeordnet.
Im Weiteren werden in der Logistikspange in der Felskaverne weitere Nebenflächen untergebracht. Die neu geschaffene Zentralgarderobe im EG ist nicht erforderlich. Unterschiedliche Materialien sind für die einzelnen Ergänzungsbaukörper angedacht. Die Höhenentwicklung des Werkstättentraktes ist zu hinterfragen, einerseits hinsichtlich der Höhenentwicklung zum Bühnenturm von Holzmeister. Andererseits wäre es wünschenswert, wenn der Gastronomiebereich für Künstler und Mitarbeiter über den vorderen Baukörper hinwegsehen könnte.
Ob das Sheddach die richtige Antwort für den Werkstättentrakt ist, bzw. ob ev. die Anzahl der Sheds zu reduzieren wäre, wird hinterfragt.
Lageplan

Lageplan