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Investorenauswahlverfahren | 03/2022

Ziegeleschle 2030 – Entwicklung nachhaltiges Stadtquartier in Mengen

Modell 1. Phase

Modell 1. Phase

Teilnahme

FerrantiSchnell Architekten - NL Deutschland

Architektur

Dreher Bau GmbH

Investor*in

Erläuterungstext

Dichte und Identität
Die Aufgabe eines Modellquartiers im ländlichen Raum bedeutet eine Alternative zum
flächenverbrauchenden Einfamilienhaus zu finden, die aber kein Geschoßwohnungsbau ist,
sondern Wohnungen unterschiedlicher Größen mit der Qualität eines eigenen Hauses
bietet. Gleichzeitig soll das Quartier seinen Bewohnern ein Identifikations-moment bieten,
so dass Engagement und Gemeinschaft entstehen.

Privatsphäre und Öffentlichkeit
Wichtig ist es, dass jeder einen möglichst uneinsehbaren, wirklich privaten Freiraum
bekommt. Gleichzeitig muss es ein differenziertes Angebot an öffentlichem Raum geben.
Der öffentliche Raum darf kein Abstandsgrün sein, sondern definierter Straßen-, Platz und
Gartenraum. Daher sollen Gebäude auch direkt am Straßenrand gebaut werden. Es gibt
einen Quartiersplatz um ein Lindenrondell, einen zentralen, grünen Park mit Blick auf die
Altstadt und Obst- und Gemüsegärten im unbebaubaren Bereich im Südwesten.
Ergänzt wird die Wohnnutzung durch gemeinschaftliche Nutzung wie Arbeits- und
Atelierplätze („Smart-Working“), einer Fahrradwerkstatt, ein Veranstaltungsraum,
Gästezimmer, und zwei (bei Bedarf möglichen) Dienstleistungsflächen für wohnumfeldnahe
Angebote wie ein kleiner Laden und/oder ein Cafè. Gemeinschaftliche Nutzungen, nicht
zuletzt auch die Quartiersgaragen, dienen auch der Einsparung an Fläche.

Flexibilität und Mischung
Es werden unterschiedliche Wohnungsgrößen von 58m2 bis 168m2 angeboten.
Diese sind z.T. untereinander kombinierbar, ohne dass große Umbaumaßnahmen
erforderlich sind. Es muss nur eine Tür geöffnet werden.
So kann auch eine 202m2 große Einheit entstehen, auch 260m2 ist möglich. Aber auch
kleine Einheiten sind untereinander kombinierbar. Das schafft Flexibilität über einen langen
Zeitraum, Nachhaltigkeit. Auch sind unterschiedliche Lebensmodelle wie
„Patchworkfamilien“, Mehrgenerationen-wohnen darin realisierbar. Wohnen und Arbeiten
kann als „Casa-Bottega“ vereint werden, z.B. Arbeiten in der „Stadtvilla“ (Typ C), Arbeiten
im EG und Wohnen im OG. Die Patiohäuser auf einer Ebene können gut seniorengerecht
gestaltet werden. 40 Wohneinheiten können als geförderte Wohnugnen realisiert werden.

Ökologie und Konstruktion
Alle Gebäude werden in Holzbauweise erstellt, in einer Mischung aus Massiv- und
Ständerbau. Dämmmaterial ist Holzfaserdämmstoff. Ein hoher Vorfertigungsgrad kann
durch Serialität erreicht werden, z.B. vorgefertigte Badzellen.
Die Beheizung erfolgt über das geplante Nahwärmenetz. Es wird mindestens der
KfW40+Standard erreicht.
Die große zentrale Fläche dient der Regenwasserretention. Regenwasser der Dachflächen
wird gespeichert und genutzt. Vielfältige Bepflanzung garantiert Artenreichtum,
Flachdächer müssen intensiv begrünt sein. Nutzgärten im Westen ergänzen das Angebot.
Balkone erhalten Rankgerüste und werden grüne Zimmer.
Strom wird auf allen Dächern mit Solarziegeln erzeugt und in Qartiersspeichern
gespeichert. Diese Ziegel ermöglichen eine Kombination aus klassischer Terracotta-Optik
und Photovoltaik.

Mobilität
Das Quartiers ist autofrei. Bewohner können im Bedarfsfall in die Nähe der Wohnung
fahren, temporäre Parkplätze sind ausgewiesen. In der Tiefgarage werden Caddies für
Transport zur Verfügung gestellt.
Geparkt wird in 2 Quartiersgaragen, die sich in Nord-Süd-Richtung erstrecken. Dadurch
sind von den Ausgängen alle Wohnung nah erreichbar.
Fahrradparkplätze befinden sich an mehreren Stellen im Quartier verteilt, ebenerdig.
Zusätzlich gibt es eine zentrale Fahrradwerkstatt, die für alle Bewohner nutzbar ist. Hier
werden auch E-Bikes und -roller Bewohnern zur Leihe angeboten. Gäste können E-Bikes
mieten. Alle Garagenplätze erhalten Ladeinfrastruktur. Car-Sharingplätze werden
angeboten. Eine Bushaltestelle vor dem Platz wäre wünschenswert.

Typologien
Die Wohneinheiten werden als einzelne Häuser wahrgenommen, jeder hat seine eigene
Haustür.
Typ A: Winkelhofhaus
Eine Wohnung im EG orientiert sich L-förmig um einen Patio, eine kleinere Wohnung ist im
OG zur Straße hin orientiert. Oberlichter auf der anderen Seite ergänzen die Belichtung.
Oberlichter werden auch im eingeschossigen Teil im EG eingesetzt. Über Zugangstreppe
zur Wohnung im OG können beide Einheiten ohne großen Aufwand vereint werden.
Typ B: Atriumhaus
Hier werden die Wohnungen so verschachtelt, dass sie sich um den eigenen Innenhof
entwickeln, auch als relativ kleine Einheit.
Typ C: Stadtvilla
Dieses Haus kann 2 oder 1 Wohneinheit darstellen. Das EG verfügt über einen höheren
Bereich mit Patio, der dank einer Pergola und einer Auskragung von oben nicht einsehbar
ist. Der Schlafbereich ist gegenüber der Straße erhöht.
Die obere Einheit hat einen großzügigen Wohnbereich unter dem Dach mit Terrasse und
wird über eine lange Treppe direkt von der Straße aus erschlossen.
Die privaten Freibereiche aller Typologien sind so angeordnet, dass sie nicht direkt von
oben einsehbar sind. Jede Wohneinheit erhält so ein zusätzliches Zimmer unter freiem
Himmel.
zentraler Grünraum

zentraler Grünraum

Hofhaus

Hofhaus

Überarbeitung

Überarbeitung

Lageplan

Lageplan