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Award / Auszeichnung | 05/2022

Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2022

Kirche Canitz

DE-01591 Riesa, Schäfereistraße

Anerkennung

Preisgeld: 2.500

Evangelisch Lutherische Kirchgemeide Oschatzer Land

Bauherren

Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Landschaftsarchitektur, Brandschutzplanung, Architektur

Engelbach+Partner Ingenieurgesellschaft Dresden mbH

Tragwerksplanung

ELIMO Elektro-Industriemontagen GmbH

TGA-Fachplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Sakralbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 01/2022

Projektbeschreibung

In Canitz, einem kleinen eingemeindeten Dorf wenige Kilometer östlich von Riesa, fehlt seit 1975 die Kirche. Den jüngeren Generationen ist nur die überwucherte Ruine auf dem Friedhof bekannt. Der Ursprungsbau der Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Fehlende Möglichkeiten der Unterhaltung führten ab 1975 dazu, dass die Kirche wegen Baufälligkeit ebenso in Teilen abgebrochen und die Ausstattung verteilt wurde. Nach 30 Jahre Leerstand und Verfall der Kirchruine formiert sich im Jahr 2005 der Verein zur Förderung des Wiederaufbaus der Kirche. Die Akteure des Vereins sind sowohl Gemeindemitglieder, als auch konfessionslose Dorfbewohner, deren gemeinsames Ziel es ist, ihrem Dorf den verlorenen Dorfkern wiederzugeben – ein Zentrum, in dem man sich begegnen kann. Als Erstes wurden im Jahr 2018 Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. In deren Zuge wurden das Kirchenschiff und Turmstumpf mit einem Dach versehen und im gesicherten Rohbauzustand belassen. Der ehemalige Altarbereich verblieb in ruinösen Zustand und wurde nicht überdacht.

Der Entwurf der Kirche ist im Wesentlichen durch zwei Aspekte gekennzeichnet: Einerseits das behutsame Reparieren von Wände und Böden mit ortstypischen Materialien, wie mehrlagigen Kalkputz und Sandsteinplatten unter Verwendung von vorgefundenem Material. Andererseits die Gestaltung neuer Einbauten, wie die Orgelempore, die Möbel und insbesondere die Ostfassade mit dem Material Holz ohne einen starken Kontrast zum Bestand zu erzeugen. Durch die Teilung des ehemaligen Kirchenraumes in einen Freihof und in einen verkleinerten Sakralraum entstand die neue Lage der östlichen Giebelwand. Mit vertikalen Lamellen im mittleren Bereich und zwei großen transparenten seitlichen Flächen wird eine intensive Verbindung von Innen- und Außenraum hergestellt. So wird der Außenraum zu einer Fortsetzung des inneren Kirchenraumes, es entstehen Ausblicke, aber auch ein gefasster, abgedunkelter Raum hinter dem mittig angeordneten Altar.