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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Landmarken – Landschaftliche Lösungen für fünf „magische“ Orte in Niedersachsen

Visualisierung

Visualisierung

1. Preis / Standort "Melkstand Schweinebrück in Zetel"

Preisgeld: 4.000 EUR

DIA - Dittel Architekten

Architektur

Heuschneider Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ein magischer Ort, die Landmarken in Niedersachen – DIA gewinnt 1.Platz im Realisierungswettbewerb Zetel

Mit unserem zukunftsweisenden, nachhaltigen Konzept für den Melkstand in Zetel konnte DIA - Dittel Architekten in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Heuschneider aus Rheda-Wiedenbrück die Jury überzeugen. Als einer der fünf magischen Orte Niedersachsens, die die Strahlkraft der Landschaft aufgreifen und in sensiblen Landschaftsräumen erschlossen werden, entsteht ein Leuchtturmprojekt der touristischen Entwicklung des ländlichen Raums.

Im Zuge der Neugestaltung wird das Bestandsgebäude umfangreich saniert und künftig eine flexible Nutzung für Sonderausstellungen und Veranstaltungen bieten. Die Architektur des Erweiterungsbaus greift die schlichte Formsprache des Bestandes auf und fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. Bei der Konzeption wurde Wert auf die Wiederverwendung von Materialien und der Umsetzung einer vollständig klimaneutralen Energieversorgung gelegt.

„Der Wettbewerbsbeitrag zeichnet sich durch eine behutsam in die Natur eingearbeitete Formensprache aus. […] Letztlich überzeugt die Gestaltqualität, die Konsequenz und die sensible Formensprache des Entwurfes, der eher leise Töne anschlägt und dadurch einer Aneignung des Themas Landwirtschaft auf authentische Weise entspricht“, so die Jury.“

Die Gestaltung des Außenraums greift die typischen Landschaftselemente auf und eröffnet in der Ausstellung neue Erlebnisse und Perspektiven auf die Umgebung. So erzählt die Landmarke die Geschichte der Landschaft und der regionalen Identität. Die Besucher:innen erleben das Gelände in Verbindung mit der Umgebung, darin fügen sich die Ausstellungs- und Aktivitätsorte im Außenraum harmonisch ein. Die begleitende Dauerausstellung bietet ein facettenreiches Umweltbildungsangebot, das auf spannende Art und Weise für die Themen Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sensibilisiert und zusammen mit dem Naherholungsgebiet Alt und Jung zum Verweilen einlädt. Das Konzept besteht aus analogen, digitalen und interaktiven Elementen, deren Kombination es ermöglicht zu informieren, Gegenwartsbezüge herzustellen und die persönliche Erfahrung der Besucher:innen zu erweitern.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Wettbewerbsbeitrag zeichnet sich durch eine behutsam in die Natur eingearbeitete Formensprache aus. Der Melkstand erhält im Eintrittsbereich des Bearbeitungsgebietes ein bauliches Pendant, welches die Versorgungsfunktionen wie Toiletten, Lagerräume und eine Photovoltaikanlage zur Energieversorgung aufnimmt. Die Gestaltung dieses Ergänzungsbaus zeichnet sich durch eine einfache Gestaltqualität aus, die charakteristische Elemente des Melkstandes aufnimmt und so mit diesem in Beziehung tritt. Verbunden werden beide Gebäude durch verschiedene Arten der Wegeführung, die typische Wegestrukturen landwirtschaftlicher Nutzung zitieren. So wird der Weg einer Traktorspur ebenso nachgezeichnet wie Trampelpfade der Weidekühe. Der Melkstand wird von dieser Wegeführung eingefasst und im hinteren Geländeabschnitt von einer geschwungenen Stegbrücke umgrenzt, die als Aussichtsplattform dient und gestalterisch durch Farb- und Materialwahl ebenfalls mit ihm in Interaktion tritt. So wird der Melkstand selbst zum magischen Ort und lässt mit einer zurückhaltenden Sanierung den Ort authentisch wirken. Eine Ausstellung in seinem Innenraum informiert über die Geschichte des Melkens.

Verschiedene Kommunikationselemente (analog, digital, interaktiv) ermöglichen vielfältige Informationsmöglichkeiten, inklusive der Integration eines grünen Klassenzimmers.

Die Jury diskutiert kontrovers die Einfachheit der Gestaltung und die Frage, ob damit im Unterschied zu vielen anderen denkmalgeschützten Wirtschaftsgebäuden in der Region die erwünschte Wirkung als überregional bedeutende Landmarke erzielt werden kann. Letztlich überzeugt die Gestaltqualität, die Konsequenz und die sensible Formensprache des Entwurfes, der eher leise Töne anschlägt und dadurch einer Aneignung des Themas Landwirtschaft auf authentische Weise entspricht. Er vermittelt eine poetische Atmosphäre, zeigt aber ebenso eine Realisierbarkeit durch die Gemeinde auch in zeitlichen Abschnitten auf. Die Aufgabe einer stark wirkenden Landmarke könne, so die Kritik, nicht ohne eine Intensitätssteigerung des Entwurfes erreicht werden. Die Arbeit wurde von der Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet, jedoch mit der Auflage, seine Aussagestärke und somit Strahlkraft, beispielsweise durch eine Weiterentwicklung der geschwungenen Stegbrücke, zu intensivieren.
Lageplan Entwurfskonzept

Lageplan Entwurfskonzept

Ausstellung

Ausstellung

Ausstellung

Ausstellung

Ausstellung

Ausstellung

Abgabeplan 01

Abgabeplan 01

Abgabeplan 02

Abgabeplan 02