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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Landmarken – Landschaftliche Lösungen für fünf „magische“ Orte in Niedersachsen

Visualisierung

Visualisierung

1. Preis / Standort "Rhumspringe in Südniedersachsen"

Preisgeld: 3.000 EUR

RABE LANDSCHAFTEN | ARGE STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN

Landschaftsarchitektur

Observatorium

Kunst

Erläuterungstext

Ein Teil des Clusterwettbewerbs Landmarken in Niedersachsen setzte sich mit der Rhumequelle in Rhumspringe auseinander. Gemeinsam mit der Künstlergruppe Observatorium aus Rotterdam ist dabei dieser Entwurf entstanden.

An der Rhumequelle fließt das Wasser entgegen der Schwerkraft über den Rand des Topfes. Das Rätsel des nach oben fließenden Wassers ist durch die Geologie begründet, denn das Wasser wird durch einen tiefen Buntsandsteinblock unterirdisch am Weiterfließen gehindert und so an die Erdoberfläche gepresst.
Ein zweites Phänomen, das wir heute an der Quelle erleben, ist die unermessliche Zeit, in der sich die Gesteinsschichten gebildet und verformt haben.
Es geht in diesem Projekt darum, einen Ort zu schaffen, an dem die Quelle das Wunder vermittelt, ohne die Zugänglichkeit zu verlieren.

Die Form eines Quelltopfes ohne Boden bildet die Grundlage für eine Ausstattung zum Ausruhen, zum Parken, zum Schauen, zum Ankommen und zur Beobachtung. Die Analogie an das örtliche Naturphänomen gewährt die Zurückkehr der Magie und bildet einen Anlass, um die Essenz der Quelle verständlich zu machen.

Dafür gilt es zunächst, die Landschaft von ihrer momentan dominierenden Ausstattung zu befreien und einen unbändigen Charakter wiederherzustellen. Die Töpfe verschwinden durch ihre Materialität nahezu und zeigen den Menschen doch, wo sie sich aufhalten, wo sie an das Wasser heran treten, es berühren dürfen, das Blubbern in Stille beobachten können.

Am Karstwanderweg weisen an besonderen Orten weitere Sandsteinränder auf das Karstgestein und das Phänomen im Untergrund hin. Hier kann man beispielsweise die Erdbrüche am Großen Butterloch und am Finnenbruch bestaunen. Dort weisen die Topfränder auf den Zusammenhang mit der Rhumequelle hin und ermöglichen eine Erkennbarkeit. Und die Großartigkeit der sichtbaren Landschaft und im Untergrund gewinnt an Bedeutung. Ein Quellpark wird erlebbar.

Die Aufgabe sahen wir als Anlass, dieses Naturphänomen und ihre Umgebung in der Gesamtheit zu würdigen. Wir schlagen mit dem Konzept eine Besinnung auf die Quelle und ihr Biotop vor. Sie soll unverstellt und unmittelbar auf die Besucher*innen wirken.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag bietet mit dem Topf ohne Boden Strahlkraft mit einem einfachen und zugleich starken Motiv in Referenz zum Quelltopf. Das Konzept der kreisrunden Interventionen ist konsequent durchgearbeitet (...)und stärkt nachhaltig die Magie des Ortes.