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Verhandlungsverfahren | 07/2022

03170601 - Österfeldschule, Architektenleistungen

Zuschlag

asp Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Transformation einer teilweise denkmalgeschützten Schule

Die Österfeldschule in Stuttgart-Vaihingen soll umfangreich saniert und zu einer Ganztagesschule weiterentwickelt werden. Bei dem VgV-Verfahren wurde der Entwurf von asp Architekten mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Für die Gestaltung von Bildungsbauten ist für die PlanerInnen von asp Architekten neben den Innenräumen vor allem die Vernetzung mit öffentlichen Räumen in ihrer Umgebung von entscheidender Bedeutung. Dieser Gedanke ist deshalb auch prägend für den Entwurf, den sie für die Modernisierung und Sanierung der Österfeldschule entwickelt haben. Aufgabe war es, in der vierzügigen Grundschule im Zentrum von Vaihingen eine Ganztagsgrundschule einzurichten sowie die Schule am Hauptstandort in der Katzenbachstraße zu sanieren. Entstehen sollte eine zukunftsfähige, barrierefreie und nachhaltige Grundschule mit Tagesbetrieb. Die Idee der PlanerInnen: das Gebäudeensemble weitestgehend zu erhalten, das historische Schulgebäude sowie die Turn- und Versammlungshalle zu sanieren, den Zwischenbau neuzubauen und mit Räumen für die Ganztagesbetreuung, Verwaltung und Mensa zu versehen.

Modern, aber respektvoll
Das Schulgelände befindet sich in einer relativ kleinteiligen Stadtstruktur und setzt sich zusammen aus dem prägnanten, unter Denkmalschutz stehenden Hauptbau aus dem Jahre 1902, einem Erweiterungsbau aus dem Jahre 1910 und der Turn- und Versammlungshalle mit verbindendem Zwischenbau aus dem Jahre 1953. Die Gebäude sind winkelförmig angeordnet und schirmen so den Schulhof von der Straße und den Nachbargebäuden ab. Während der Hauptbau und die Versammlungshalle erhalten und saniert werden sollen, wird der Zwischenbau abgebrochen und durch einen neuen, modernen Bau ersetzt.

Durch zwei Fugen hebt er sich klar, aber respektvoll vom Bestand ab, wobei die Fugen eine durchgängige innere Verbindung bilden und dadurch das Schulensemble zusammenhalten. Die Formsprache des Neubaus korrespondiert dabei mit seinem städtischen Kontext und interpretiert die vorhandenen Formen der Mansard- und Satteldächer auf moderne Weise neu. So entsteht ein eigenständiger, charakterstarker Baukörper, der sich gut in seine Umgebung einbettet. Um alle Zugänge zur Schule auf einer Ebene barrierefrei erreichbar zu machen, wird eine Art Plateau ausgebildet. In Verlängerung der Mensa wird ein überdachter Freiraum geschaffen, der bei schönem Wetter zugeschaltet werden kann und auch bei schlechter Witterung eine Pause im Freien ermöglicht. Der Spielplatz wird außerdem vergrößert und um ein grünes Klassenzimmer erweitert.

Grün und kommunikativ
Um die einzelnen Gebäude erlebbar zu verbinden, bildet der Entwurf eine zentrale Schulstraße aus, eine Art und kommunikative Verbindungszone und Rückgrat. Die Straße ist deshalb als Abfolge von weiteren und engeren Räumen gestaltet, an die sich sämtliche Räume wie Klassenräume, Mehrzweckräume oder die Räume für das Lehrpersonal angliedern. Er bietet verschiedene offene Bereiche die teilweise über Vorhänge und Schiebewände flexibel zugeschaltet werden können und vielfältige Angebote für Spiel, aber auch Rückzug bieten.

Im Sinne des klimagerechten Bauens sollen sämtliche neue Gebäudeteile als Holzbau mit tragenden Wänden, Stützen und Decken aus Brettsperrholz gefertigt werden. Das Dach ruht auf Leimholzbindern. Darüber hinaus sollen die Gebäude mit kreislaufgerechten Konstruktionen und Materialien umgesetzt und die Dächer extensiv und intensiv begrünt werden. Wird über der Mensa eine Terrasse für die LehrerInnen in einen Dachgarten eingebettet, sollen großflächige Photovoltaikelemente auf den nicht begehbaren Gründächern sowie auf dem Dach der Turn- und Versammlungshalle eine regenerative Energiegewinnung ermöglichen.