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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Umgestaltung Wüllener Straße/ Königstraße/ Marienplatz in Ahaus

Marienplatz

Marienplatz

2. Preis

Preisgeld: 16.550

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Rendercircle - Christian Marrero

Visualisierung

IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 8005 schafft mit den straßenübergreifenden, als shared space konzipierten Platzsituationen am Kulturquadrat und am Marienplatz jeweils eindeutige Eingangsplatzsituationen in dem sich dazwischen aufspannenden Straßenraum. 
Das Profil von Wüllener- und Königstraße gliedert sich in einen von Radfahrenden, Pkw und Bussen nutzbaren Fahrbereich. Die großzügigen durch Pflanzstreifen abgesetzten Gehbereiche liegen vor den Gebäuden. Dabei wird subtil zwischen der nördlichen und südlichen Straßenseite differenziert. Die gestalterische Schwerpunktsetzung auf der der Stadt zugewandten Arkadenseite wird positiv gewertet. Der Begriff »Fahrradstraße« ist bei der Art der verbleibenden Verkehrsbelastung jedoch falsch gewählt. 
Die Differenzierung des Straßenraumes im Bereich der Einmündungen und Plätze geschieht durch grüne bzw. unversiegelte »Schollen«. Diese bieten Pflanz-, Spiel- und Aufenthaltsbereiche und sollen als optische Leitlinien der Verkehrsführung fungieren. Am Kulturquadrat funktioniert dies gut, an anderen Stellen kann dieser Ansatz jedoch nicht überzeugen. So wird am Scharnierplatz zur Wallstraße die Verkleinerung des Kreisverkehrs aus verkehrsplanerischer Sicht in Frage gestellt. 
Das verschwenken der Fahrbahn im Bereich des Ostmarktplatzes schränkt den frequentierten Bereich auf der Südseite ein und erschwert die Orientierung. Auch die großen, grünen Schollen auf dem Marienplatz werden kontrovers diskutiert. Zwar werden die Baumstandorte verbessert, es entstehen wertvolle Retentionsbereiche und differenzierte Nutzungsangebote, jedoch auf Kosten einer kleinteiligen Zergliederung der Platzfläche, die diesem urbanen und hoch frequentierten Ort widerspricht. 
Kritisch werden auch die Funktionsfähigkeit und das langfristige Erscheinungsbild der grünen Intarsien gesehen, die unmittelbar an Geh- und Fahrbereiche anschließen. Auch die Begrünung mit Ruderalvegetation scheint dem Standort nicht angemessen. 
Insgesamt liefert diese Arbeit einen differenzierten, atmosphärischen Ansatz, der jedoch einige funktionale und gestalterische Mängel und Schwierigkeiten aufweist.
Königstraße

Königstraße

Kulturquadrat

Kulturquadrat

Marienplatz

Marienplatz

Königstraße

Königstraße