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Verhandlungsverfahren | 06/2022

Neubau Amtsgericht in Villingen-Schwenningen

Blick ins Foyer

Blick ins Foyer

Zuschlag

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Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Die Kubatur des Amtsgerichts Villingen-Schwenningen entwickelt sich innerhalb der Vorgaben des B-Planes. Entlang des Kaiserrings folgt der Entwurf der Baulinie und schließt über eine Brandwand an den benachbarten Neubau an. Entlang der Brigachstraße löst sich das Amtsgericht vom geplanten Nachbargebäude ab und öffnet sich zum Fluss. Durch die verkürzte Gebäudelänge und die Fortführung des Rhythmus' aus Baukörper und Freiraum fügt sich der Entwurf harmonisch in den städtebaulichen Maßstab der angrenzenden Bebauung im Norden ein.

Der Neubau gliedert sich einen dreigeschossigen und einen viergeschossigen Gebäudeteil, die U-förmig den eingeschossigen Innenbereich umschließen. Der Haupteingang befindet sich der Stadt zugewandt am Kaiserring. Durch einen markanten Knick in der Fassade ist er eindeutig und klar auffindbar. Die Tiefgarage wird ebenfalls über den Kaiserring erschlossen. Die Zuführung der Gefangenen erfolgt über die Brigachstraße direkt in den Innenhof des Amtsgerichts.

Funktion und Struktur
Im Erdgeschoss befinden sich die öffentlichen Bereiche und Sitzungssäle des Amtsgericht Villingen-Schwenningen und des Landgerichts Konstanz. Die Strafgerichtssäle befinden sich in einem eingeschossigen Baukörper im Innenhof und werden von den anderen Erdgeschossnutzungen U-förmig umschlossen.

Nach dem Kontrollbereich gelangt man in ein mehrgeschossiges, lichtdurchflutetes Foyer. Hier befinden sich die Büros mit direktem Publikumsverkehr, sowie der große Versteigerungsraum.

Vom Foyer zweigen zwei großzügige Erschließungsbereiche ab entlang derer sich die Sitzungssäle und die jeweils angrenzenden Wartebereiche befinden. Die Erschließungsbereiche weiten sich entlang der Gebäudeflügel auf und gewähren am Ende Einblick in den Hof. Zusätzliche Belichtung erfolgt über Oberlichter im Dach, so dass natürlich belichtete Wartezonen mit Bezug zum Außenraum entstehen.

Der Verhandlungsbereich des Strafgerichts wird als eingestellter transluzenter Glaskörper zentral im Grundriss platziert. Hier sind sowohl die Sitzungssäle mit Besprechungsbereichen, sowie die Zellen der Gefangengen untergebracht. Eine interne Erschließung ermöglicht die direkte Zuführung der Gefangenen auf kurzem Wege zu den Sitzungssälen. Die Sitzungssäle werden über großzügige Oberlichter belichtet. Der Zugang zum Zellenbereich erfolgt direkt über den Innenhof und ohne die Wege der Öffentlichkeit zu kreuzen.

Am Ende des Foyers gelangt man über eine attraktive Treppe in die Bürobereiche in den Obergeschossen. Der Bürobereich ist klar und übersichtlich organisiert. In kurzen Abständen weiten sich die Flure zu großzügigen Warte- und Aufenthaltsbereichen. Über Lufträume entstehen hier geschossübergreifenden vertikale Blickbeziehungen. Die angrenzenden Treppenhäuser und kommunikative Nutzungen wie Teeküchen ermöglichen informellen Austausch und Vernetzung zwischen den Abteilungen. Die Treppenkerne sind wirtschaftlich im Gebäude platziert und gewährleisten kurze Wege zwischen den Abteilungen und den Gerichtssälen. Dabei sorgt die geringe Gebäudetiefe und die sturzlose Ausführung der Fenster für eine optimale Belichtung aller Arbeits- und Aufenthaltsbereiche. Im dritten Obergeschoss wird eine mit Photovoltaik verschattete großzügige Dachterrasse mit Panoramablick als sommerlicher Pausenbereich für alle Mitarbeiter vorgeschlagen.
 
Konstruktion
Dem Gebäude liegt eine klare Grundstruktur zugrunde, die eine wirtschaftliche Bauweise in verschiedenen Konstruktionsarten ermöglicht und sich hervorragend für die Ausführung in Holz-Hybrid-Bauweise eignet. Bis auf das Untergeschoss wird das Gebäude in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Der vertikale Lastabtrag verläuft linear vom Untergeschoss bis ins dritte Obergeschoss. Die Aussteifung erfolgt durch massive Treppenkerne, und wo erforderlich, durch geschlossene Wandscheiben aus Beton.

Das Tragwerk für die großen Säle des Strafgerichts bilden Durchlaufträger, die in der Mitte durch eine Wandscheibe gestützt werden. Diese Scheibe leitet die Lasten direkt in die Fundamente. Im Bereich des Innenhofes schließen die Träger auf Brüstungshöhe an den umgebenden Gebäudeteilen an. Dadurch ist es möglich die lichte Raumhöhe in den Verhandlungsräumen zu erhöhen. Die Oberlichter über den Sälen und den Wartebereichen entstehen durch eine einfache Aufdopplung der Träger.

Bild in den großen Verhandlungsraum

Bild in den großen Verhandlungsraum

Modell

Modell