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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2022

Neubau Pfarrheim St. Monika in Schwerte-Ergste

Perspektive

Perspektive

2. Rundgang

e4 Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Leitidee
Wir sehen den Platz durch seine jetzt schon zentrale Lage als das verbindende Element zwischen
allen kirchlichen Gebäuden. Aus diesem Grund kann der Neubau nur an gleicher Stelle wie auch
das jetzige Pfarrheim stehen. Er schließt damit die entstehende Lücke und sorgt zusammen mit
dem Vikariehaus und dem Kirchbau für eine hohe Aufenthaltsqualität des Platzes.
Um der insgesamt sehr unterschiedlichen Architektur der einzelnen Gebäude eine Einheit zu
verleihen, ziehen wir das System der vorgestellten Stützen am Vikariehaus und Kirchbau auch im
Neubau fort.
Der Platz bleibt unverändert. Ergänzt wir er nur durch eine große Baumscheibe um den
Bestandsbaum mit Sitzgelegenheiten und weiteren Sitzbänken an der denkmalgeschützten Mauer.
Dies unterstützt unser Ziel, den Platz als kommunikativen Ort in den Mittelpunkt zu setzen.
Durch Positionierung des neuen Pfarrheims auf Platzhöhe erweitert sich der Platz bis zum
Haupteingang des Neubaus. Die denkmalgeschützte Mauer wirkt dadurch nicht mehr trennend,
sondern wird Bestandteil der gesamten Platzsituation.

Flexibilität und Nutzungsvielfalt
Wenn man daran denkt, dass im Schnitt bis zu 50% des Gesamtenergieaufwandes für die
Herstellung eines Gebäudes aufgewendet wird, erkennt man, dass eine möglichst gute
Ausnutzung schon aus ökologischer Sicht sinnvoll ist. Gerade bei Gemeindezentren bietet eine
große Grundrissflexibilität die Möglichkeit unterschiedlichster Nutzungsvarianten. Er kann so ein
Ort für vielfältige Angebote zu Begegnung, Gruppenarbeiten, Bildung oder praktischer Lebenshilfe
sein. Genauso bietet er Raum für kleine Feiern, Gemeindefeste oder kleinere Konzerte etc.
Zusammen mit dem Platz und den kirchlichen Gebäuden entsteht so ein lebendiger Ort über die
Gebäudegrenzen hinweg entstehen.

Foyer und Kommunikation
Das Foyer liegt im Zentrum und ist Aufenthalts- und Erschließungszone zugleich. Durch eine
Vielzahl von großen Saaltüren können alle Räume wie großer Saal, kleiner Saal oder die beiden
Gruppenräume dem Foyer zugeschaltet werden (oder anders herum). Durch das Öffnen aller
Türen ergibt sich so eine zusammenhängende Fläche von rund 240m². Ideal z.B. für ein großes
Pfarrfest. Besonderen Wert haben wir auch auf die Anordnung der Küche zum Foyer gelegt.
Durch eine Theke können Getränke oder Kuchen serviert werden. Das Foyer wird dadurch zu
einem kommunikativen Aufenthaltsort, an dem man sich bei Kaffee und Kuchen trifft. Ein in die
Wand integrierter Monitor informiert tagesaktuell über Ereignisse oder geplante Aktivitäten in der
Gemeinde. Ein öffentliches W-LAN ermöglicht allen Besuchern sowohl innerhalb als auch in den
Außenflächen des Pfarrheims im Internet zu surfen. Durch die Vollverglasung des Einganges
öffnet sich das Foyer zum Platz bzw. den Besuchern. Vom Platz aus wird so der Besucher direkt
zum Eingang des neuen Pfarrheims geführt.

Großer und kleiner Saal
Großer und kleiner Saal sind so angeordnet, dass sie durch aufschieben einer mobilen Trennwand
komplett zusammen geschaltet werden können. Sie liegen zwischen dem Foyer und den
Außenflächen des Pfarrheims. Durch eine komplette Verglasung erweitert sich der Blick vom Saal
über das gesamte Außengelände wodurch eine wohltuende Großzügigkeit entsteht. Innen und
außen verschmelzen so miteinander. Vorgelagert ist eine große Terrasse auf gleichem Niveau des
Saales, die durch offenstellen der Türen fester Bestandteil des Saales wird.
Der Abstellraum liegt mit direktem Bezug zum großen Saal. Genauso wie die Küche zum Foyer hat
der Abstellraum ebenfalls eine Theke zum Saal. Im Abstellraum gelagerte Getränke können so mit
kurzen Wegen an Gästen im Saal ausgegeben werden.
Durch die Verglasung auch zum Platz wird die Präsenz der Gemeinde mit ihren vielen sozialen
und kulturellen Veranstaltungen von außen (vom Platz) aus erlebbar.

Gruppenräume
Die Gruppenräume liegen ebenfalls direkt am Foyer und können durch große Türen dem Foyer
zugeschaltet werden. Durch das Öffnen einer mobilen Trennwand können beide Räume
zusammengeschaltet werden, sodass sich eine Fläche von rund 73m² ergibt

Küche / Sanitäre Anlagen
Die Küche ist als großer quadratischer Raum geplant, sodass man dort auch einen Esstisch stellen
kann. Durch die Lage direkt am Foyer wird eine Theke für die Ausgabe von Getränken eingeplant.
Die Küche steht in direkter Verbindung zum Abstellraum, sodass auch vorbereitete Snacks aus der
Küche direkt über die Theke im Abstellraum zum Saal gereicht werden können. Durch große
Fenster gelangt viel Tageslicht in die Küche und sorgt so für gute Aufenthaltsqualität.
Die gesamten sanitären und der Haustechnikraum liegen zusammen mit der Küche in einer Reihe
auf der Nordseite. Der Installationsaufwand kann auf ein Minimum reduziert werden.

Haupteingang
Da der Neubau an gleicher Stelle errichtet wird, kann der Parkplatz unangetastet an gleicher Stelle
verbleiben. Damit erspart man sich die hohen Kosten einer neuen Parkplatzanlage. Somit bleibt
auch die gewohnte Erschließung vom Parkplatz über den Platz erhalten zum Pfarrheim erhalten.
Vor allem die Anhebung des Pfarrheims auf Platzniveau erhöht die Präsenz des neuen Pfarrheims.
Durch die Vollverglasung des Haupteinganges wird der Blick des Besuchers direkt auf das
Pfarrheim gelenkt.
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad wird das Pfarrheim von Osten erschlossen. Für den barrierefreien
Zugang kann die vorhandene Rampe genutzt werden. Durch kleine Terrassen mit Stufen wird das
starke Gefälle attraktiv gestaltet. Der gesamte Rest wird mit Grünanpflanzung gestaltet.

Materialien / Konstruktion / Technik / Nachhaltigkeit
Der gesamte „flexible Bereich“ (Säle, Foyer und Gruppenraum) unterliegen einem gleichmäßigen
Raster angefangen von der westlichen Glasfassade der Säle über die Einteilung der Saaltüren bis
zu der Glasfassade der Gruppenräume. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit den gesamten Bereich
in einer schlanken Holzkonstruktion zu errichten. Lediglich die Außenstützen zum Platz werden mit
Rücksicht auf angrenzenden Bestandsgebäude als Betonstützen hergestellt.
Massiv wird auch der gesamte nördliche Bereich mit erhöhtem technischem Aufwand hergestellt.
Vor allem der Holzbau ermöglicht den Einbau hoher Dämmstärken ohne großen Mehraufwand.
Unter Berücksichtigung der Fördermittel und der geringen laufenden Energiekosten gehört zurzeit
die Erdwärmepumpe zu den nachhaltigsten Lösungen für die Energieversorgung. Eine in das
Flachdach integrierte Photovoltaikanlage unterstützt einen höheren Eigenverbrauch dieser
Heiztechnik und sorgt für damit für ein energiesparendes und ökologisches Gesamtkonzept.
Aufgrund der umliegenden Wohnbebauung gehen wir davon aus, dass ein
Immissionsschutzgutachten das Öffnen der Fenster nur zu bestimmten Zeiten erlaubt. Allein
deswegen wird der Einsatz einer Lüftungsanlage erforderlich werden. Mit dieser Technik wird aber
nicht nur für immer frische Luft gesorgt. Mit einer integrierten Wärmerückgewinnung kann
außerdem der Energieverbrauch weiter gesenkt werden. Insgesamt kann so problemlos ein KfW40 Haus errichtet werden.
Das gesamte Haus wird mit einem roten Backstein verblendet und orientiert sich damit ebenfalls
an den Bestand.
Das Dach erhält ein Gründach. Dies verbessert das Mikroklima und reduziert den Abflusswert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein funktional gut gegliedertes Gebäude vermag am Ende nicht zu überzeugen. Es transformiert die postmodernen Stützen des Bestandes in ein 3-seitiges Arkarden- bzw. Fassadenmotiv. Dies steht als starkes Motiv doch in Konkurrenz zum denkmalgeschützten Kirchenensemble und geht auch in Hinsicht auf die starke Böschung zur Straße »Am Kleinenberg« nicht ganz auf. Der eigenständige Baukörper des Lagerraumes ist unangemessen teuer, wie auch die sehr aufwändig gestalteten Außenanlagen und Terrassenflächen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansichten + Schnitt

Ansichten + Schnitt

Ansichten + Schnitt

Ansichten + Schnitt

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt