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Concorso di idee urbanistico / Städtebaulicher Ideenwettbewerb | 07/2022

Konzepte für die zukünftige Nutzung der Maria Rast Wiesen / Prati Madonna del Riposo in St. Michael (IT)

Markthalle

Markthalle

Anerkennung

Preisgeld: 4.166

trafo Kirchmayr & Nöbauer

Architektur

Baubüro Ingenieurgemeinschaft

Bauingenieurwesen

3:0 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

con.sens mobilitätsdesign

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Das Projekt RastWiesen verfolgt den grundsätzlichen Leitfaden: bauliche und freiräumliche Qualitäten erkennen, erhalten und transponieren.
 Damit erfüllt das regenerative, resiliente, zirkuläre und inklusive Ortserweiterungsgebiet RastWiesen die aktuell wichtigsten Anforderungen an gebaute Umwelt und schafft dadurch beste Voraussetzungen für siedlungsräumliche Qualitäten:
 
- Nachhaltigkeit, sowohl im Umgang mit vorgefundenen, natürlichen und technischen Ressourcen, als auch in der Bereitstellung von zukunftsfähigem Lebensraum. Eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Wohnangeboten vermag unserer zukünftigen Wohn- und Lebensweise gerecht zu werden (klassische Familienstrukturen, Patchworkfamilien, Einpersonenhaushalte, Lebensgemeinschaften, inklusive Wohnformen, ...).
 
- Resiliente Strukturen die darauf ausgelegt sind zukünftige sozial-gesellschaftliche Entwicklungen aufzunehmen und die zu erwartenden, klimatischen und umwelttechnischen Herausforderungen abzufedern (Klima- und Gesundheitskrise, sich verändernde
 Arbeitswelten).
 
So wird durch die Belassung großer Teile der bestehenden Vegetation während der Bauzeit und in den ersten Jahren nach Fertigstellung die natürliche Verschattung sichergestellt. Erst nach und nach wird das aktuelle Grün (ortsfremde Nadelbäume) durch eine adäquate, dem sich neu ausbildenden Klima gerechte Baumpflanzungen abgelöst.
 
- Klimaneutralität wird nicht nur über geeignete, zentral organisierte Heiz- und Kühlsysteme erreicht (Erneuerbare Energie: Erd- und Fernwärme, Sonnenkollektoren), sondern auch über Architekturen, die einen sinnvollen Umgang mit der Ressource Tageslicht anstreben. Der Energieaufwand für künstliches Tageslicht wird demnach vor allem in den tieferen Gebäuden (Seniorenwohnheim, Turnhalle) als Faktor eingerechnet und entsprechend behandelt.

Verbunden mit natürlichen Verschattungssystemen wird so eine ausgeklügelte klimaneutrale Gesamtgestaltung erreicht, die dem zukünftig wichtigsten Faktor der Überhitzungen entgegenzuwirken vermag.
 
Dabei ist die Orientierung der Hallenzeilen höchst relevant: Ost-West geführte Baukörper bieten eine für diese Lage optimale Verschattung und ermöglichen darüber hinaus die Nutzung der natürlichen Sommer-Nachmittagswinde (Ora) um den der Mulden-Lage geschuldeten Stau-Hitze entgegenzuwirken.
 
- Produktive Stadt, die in ihrer kommunalen Dichte und gemischten Programmierung unsere Lebensweise in all ihren Facetten aufzunehmen vermag. Schlafen, Wohnen, Erholung und Freizeit finden hier genauso Raum wie Arbeit und das produktive Leben.
 
- Urban Food: Die Thematik Lebensmittel und Ernährung bergen Chancen um autarke, lokalökonomische Kreisläufe und Lebensräume (Markthallen, Küche) zu schaffen und um für sozialgesellschaftlichen Austausch zu sorgen (Gemeinschaftsgärten).
 
- Klimafitte und klimaresiliente Freiräume: ein vielfältiges Angebot an niederschwellig nutzbaren, atmosphärisch reichen Freiräumen für Jung und Alt, für Quartiersbewohner*innen und die ganze Gemeinde wird geboten. Was sie alle vereint ist der behutsame Umgang mit dem Bestandsgrün und das Ziel klimafitte Räume mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen.
 
- Mobilität: RastWiesen wird zu einem maximal verkehrsberuhigten Quartier, eingebettet in ein öffentlich und fußläufig optimal angeschlossenes und in Bezug auf den motorisierten Individualverkehr verkehrsberuhigtes Umfeld.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt arbeitet auf vorbildliche Weise mit dem Bestand. Die Kasernenmauer wird dort erhalten, wo sie nötig ist. Es wird jedoch kritisiert, dass die Kasernenmauern zum Bestand bzw. zur Kapelle hin abschließen und so die Verbindung verhindern. Hervorgehoben werden die klare Bebauungsstruktur, sowie der vorgelagerte Freiraum beim Friedhof. 

Die Aufbauten auf den Reihen der Fahrzeughallen erzeugen eine hohe Dichte, die die Freiraumqualitäten beeinträchtigt. Auch werden durch die strenge Linearität keine kompakten Freiräume innerhalb der Siedlung möglich. Die Stichstraße im Norden und das Parkdeck unter Ausnutzung des Geländesprunges im Osten sind verkehrstechnisch gute Lösungen. 

Die Bauphasen und Zwischennutzungen sind bei diesem Projekt besonders gut durchdacht. Ein interessanter Ansatz ist die Initialzündung, welche vom bestehenden Clubhaus ausgehen soll.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500

Modell

Modell

Chronoprogramm 1

Chronoprogramm 1

Chronoprogramm 2

Chronoprogramm 2

Chronoprogramm 3

Chronoprogramm 3

Chronoprogramm 4

Chronoprogramm 4

Chronoprogramm 5

Chronoprogramm 5

Querschnitt 1:500

Querschnitt 1:500

Modell

Modell

Vorfeld Bebauung

Vorfeld Bebauung

Wohnzeilen

Wohnzeilen

Wohnzeilen Schnitt Grundrisse

Wohnzeilen Schnitt Grundrisse