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Verhandlungsverfahren | 02/2022

GP-Leistungen inkl. ÖBA und PS für den Wohnbau „Mitten in Gablitz“

Blick Hof

Blick Hof

Teilnahme

Delta Pods Architects ZT GmbH

Architektur

Schluder Architekten ZT GmbH

Architektur

Delta Holding GmbH

Projektsteuerung

Erläuterungstext

Das einzig Stetige ist … Nachhaltigkeit
Als Naturunternehmen sind die Bundesforste Österreich Qualitätsgarant für Bewirtschaftung in Balance mit der Natur. Die Auswirkungen, ausgelöst durch Klima- und Corona-Krise, haben uns unsere Lebenskonzepte neu bewerten lassen. Vermeintliche Schlafstädte wurden zu Sehnsuchtsorten, Lebensraum zu Arbeitsraum, Nebeneinander zu Miteinander. Und anstatt ins Fitness-Center, gehen wir wieder in den Wald und in die Natur. Wohnen heißt damit nun auch Arbeit, Familie, Natur, Gemeinschaft. Mit fast 72% Waldfläche ist Gablitz ein Ort für Generationen. Das vorgeschlagene Konzept integriert die Lebenszyklen unterschiedlicher Generationen und denkt von der Krabbelstube bis zum Pflegeheim, von Starterwohnung bis zur Familienwohnung, von Rückzugsorten bis Ge- meinschaftsfläche. Das Konzept fußt auf nachhaltiger Lebens- und Baukultur, daher werden Materialien nach den Be- dürfnissen einer nachhaltig denkenden Generation ausgewählt, ein Zuhause für die: „Generation Holz & Mitten in Gablitz mit Holz“, kurz: Golz

Golz integriert die drei Baukörper in die bestehende Struktur. Bezugnehmend auf die umgebende Bebauung wurde eine Typologie entwickelt, die auf die bestehenden städtebaulichen Bedingungen reagiert. Die schlanken Baukörper und die Form der Satteldächer fügen sich harmonisch und natürlich in das Ortsbild ein. Es wird eine grüne, hofähnliche Mitte, geschaffen, die als zentraler Kommunikations-, Aufenthalts-, Begegnungs- und Erschließungsbereich fungiert und somit - ähnlich einem kleinen Dorfplatz - die drei solitären Baukörper verbindet und zu einer Einheit macht. Im Zentrum des Wohnparks Golz befindet sich ein Spielplatz mit großzügigem Freiraum. Dieser dient als Treffpunkt von Bewohner, Freunden und Familien, die hier gemeinsam Hochbeete bewirtschaften, sporteln oder spielen, sich aus- toben, gemütlich picknicken oder einfach ein freundliches Wort beim nach Hause kommen wechseln. Hier schaut man aufeinander und miteinander. Ein ausgewogenes Miteinander zeichnet sich immer auch durch entsprechende Rück- zugsmöglichkeiten aus. So wird der Laubengang als halböffentliche Erschließungsfläche eingeführt, der den BewohnerInnen zur Verfügung steht. Die Durchwegungsmöglichkeit ist vielflältig, das Ensemble öffnet sich nach Westen hin, öffentliche Zugänge finden sich an der Nord-Seite über den Fuß- und Fahrradweg (inkl. Abstellmöglichkeit) und südseitig über eine fuß- läufigen Zugang. Geschützte Bereiche befinden sich im Wohnkomplex, die ruhiges Arbeiten und familiäre Privatheit sicherstellen – in behaglicher Holzbauweise und Blickachsen ins wohltuende Grün.

Gebäudekonzept
Die Gebäude sind als 3-geschoßige Laubengangtypen konzipiert. In der vorgeschlagenen Kubatur finden im ersten Gebäude (im Westen gelegen) 19, im zweiten (nördlich) 18 und im dritten (östlich) 12 Wohneinheiten und Nebenräume Platz. Alle drei Gebäude sind jeweils mit einem Aufzug von der Tiefgarage bis in das 2.OG erschlossen. Der Laubengang ermöglicht es, allen Wohnungen differenzierte Aussichten zu eröffnen und sie mit möglichst viel Tages- licht von zwei oder drei Seiten zu durchfluten, was hohe Lebensqualität sicherstellt und die Umgebung miteinbezieht. Durch die G-förmige Anordnung, haben alle Wohnungen einen Bezug zum Innenhof – in Form von Eigengärten, Balkonen oder hohe französische Fenster. Die Orientierung der Wohnungen erfolgt ausschließlich nach Osten, Süden und Westen. Barrierefreiheit ist bei allen Wohnungen gegeben. Der barrierefreie Zugang zum Grundstück erfolgt im Westen über den Dorfplatz. In der Tiefgarage befinden sich barriefreie Stellplätze, wodurch die Erreichbarkeit der Wohnungen durch die Aufzüge gegeben ist. Auch im Inneren der Wohnung ist durch die Adaptierbarkeit der Grundrisse ein barrierefreies Le- ben problemlos möglich. Die Eingangsbereiche der Häuser im EG werden großzügig ausgestaltet und schaffen attraktive Zugangsbereiche, die direkt vom Innenhof aus erreichbar sind.

Farb- und Materialkonzept
Auf ökologische, langlebige wiederverwertbare und wieder recylte Baustoffe wird im Sinne des Lebenszyklus‘ großer Wert gelegt. Als wiederverwendbaren Rohstoff kommt Recyclingbeton im Untergeschoss zum Einsatz. Holz ist an den Decken und Innenwänden sichtbar. An der Fassade wird unbehandeltes Lärchen-Holz eingesetz. Im Kontrast dazu, stehen an den Laubengängen, langlebige, wartungsarme, demontierbare Faserzementplatte. Ziel ist, dass sich die Materialien im Laufe der Zeit im Farbton angleichen. Als nachhaltige Dämmung wird als – Alternative zur Mineralwolle – eine Holzfaserplatte vorgeschlagen. Für die Dacheindeckung werden langlebige, wartungsarme, recycelte Aluminium Dachplatte vorgeschlagen. Die Stiegen sind als Stahlbeton Fertigteile konzipiert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektur / Städtebau
Das architektonische Konzept nimmt Bezug auf das Nachbargrundstück (Bauplatz 3) und bildet einen logischen Abschluss des gesamten neuen Areals. Lediglich die langgestreckten Baukörper mit deren Fassadenfronten wirken maßstäblich problematisch zu den kleinteiligen Strukturen im Süden bzw. Osten.
Das Konzept der Schaffung von mehr Begegnungsraum für unterschiedliche Generationen findet sich sowohl in den Außenanlagen im Innenhof als auch in den Laubengängen wieder und wird von der Kommission positiv bewertet.
Die Kommission beurteilt die städtebauliche Qualität und die Architektur des Konzepts bei dem Kriterium „Architektur und Städtebau“ im Durchschnitt mit gut. Aus Sicht der Kommission werden die Zielvorgaben in den wesentlichen Bereichen zur Gänze erfüllt. Besondere Merkmale liegen nicht vor.

Funktionalität
Der vorgegebene Wohnungsschlüssel wird eingehalten und auch die durchschnittlichen Wohnungsgrößen entsprechen den Vorgaben.
Die Orientierung der Wohnungen ist im Allgemeinen gut gelungen. Die Organisation der Grundrisse bei den großen Wohnungen erscheint aus Sicht der Kommission nicht optimal, insbesondere die sehr langen internen Erschließungsgänge. Das betrifft besonders die Eckwohnungen. Kritisch werden auch die kleinen Balkone und deren exponierte Lage (wenig bis kein Schutz von oben) gesehen. Loggien bzw. Drittelloggien wären aus Sicht der Kommission die bessere Lösung gewesen.
Die dargestellte Laubengangerschließung wird grundsätzlich positiv (aufgrund der natürlichen Belichtung) hervorgehoben und als gute Alternative zu herkömmlichen anonymen innenliegenden Erschließungen gesehen. Aus dem Konzept geht allerdings noch nicht hervor, wie eine Nutzung der Laubengänge als Kommunikationszone verstärkt und so eine reine Nutzung als Abstellzone vermieden werden könnte.
Das haustechnische Konzept wird von der Kommission positiv bewertet, insbesondere die natürliche Fensterlüftung in den Bädern über den Laubengang.
Die Kommission beurteilt die funktionelle Tauglichkeit des Konzepts bei dem Kriterium „Funktionalität“ im Durchschnitt mit gut. Aus Sicht der Kommission werden die Zielvorgaben in den wesentlichen Bereichen zur Gänze erfüllt. Besondere Merkmale liegen nicht vor.

Wirtschaftlichkeit des Holzbaus
Positiv wird die konsequente Ausführung in Holz bis hin zur Lifteinhausung gesehen.
Die großzügige Erschließung wird im Hinblick auf die Auswirkung der Errichtungskosten kritisch gesehen.
Die Kommission beurteilt die vorgeschlagene Konstruktion, die Wirtschaftlichkeit in Errichtung, Erhaltung und Betrieb und die Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit bzw. des konstruktiven Holzschutzes des Konzepts bei dem Kriterium „Wirtschaftlichkeit des Holzbaus“ im Durchschnitt mit gut. Aus Sicht der Kommission werden die Zielvorgaben in den wesentlichen Bereichen zur Gänze erfüllt. Besondere Merkmale liegen nicht vor.
Blick Kirche

Blick Kirche

Lagplan

Lagplan

EG

EG

OG

OG

Ansicht

Ansicht