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Geladener, nicht-anonymer kooperativer einstufiger Generalplanerwettbewerb | 07/2022

Neubau KEBA Technologiepark in Linz (AT)

KEBA Technologiepark

KEBA Technologiepark

3. Preis

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Delta Ziviltechniker GmbH

Bauingenieurwesen

gbd ZT GmbH

Tragwerksplanung

SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH

Bauphysik

rhm gmbh

TGA-Fachplanung

TB EIPELDAUER + PARTNER GMBH

TGA-Fachplanung

Lindle+Bukor / atelier für landschaft / studio for landscape

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Urbaner Kontext
Zwischen der Kremstal Bundesstraße im Süden und Äckern und Wiesen im Norden präsentiert sich der neue KEBA Technologiepark als elegantes, langgestrecktes, flach in die Ebene gelegtes Volumen. Markant in seiner Längsausdehnung, fügt sich der neue Campus zurückhaltend und unaufgeregt in die Umgebung ein. Bewusst gesetzte Gebäudeknicke an den Längsseiten reagieren auf die Grundstücksgeometrie sowie den bestehenden Straßenverlauf und gliedern das lineare Volumen in eine perspektivisch wechselnde Gesamtkulisse entlang der Bundesstraße.

Funktionen
Wie eine Holz-Harmonika fächert sich der Technologiepark mit den stirnseitig angeordneten Produktionshallen und den dazwischen liegenden Bürogebäuden in die umgebende Landschaft. Produktion, Logistik und Verwaltung werden räumlich miteinander verwoben und bilden ein gemeinsames Ganzes. Sich aufweitende, nicht unterbaute, intensiv begrünte Innenhöfe mit abwechslungsreichen Ein- und Ausblicken sorgen für ein attraktives Arbeitsumfeld – dem Leitbild der gewünschten „Arbeitsoase“ entsprechend.

Büros
Die Bürogebäude werden als Dreibund mit einer Gesamtbreite von 17m konzipiert. Zum ruhigen Innenhof hin orientieren sich die Büroarbeitsplätze, die flexibel als Einzel-, Kombi- oder Großraum organisiert werden können. In der Mittelzone liegen die Erschließungskerne inklusive Nebenräumen und technischen Versorgungsleitungen.

Produktion
Die zweigeschossigen Produktionshallen mit angeschlossenen Logistikflächen werden übereinandergestapelt ausgeführt, wobei eine Halle im Untergeschoss liegt. Das optimiert die bebaute Fläche optimiert und reduziert den Versiegelungsgrad auf ein Minimum. Die Hallen werden entsprechend der sich stetig verändernden Produktionslinien mit einem weitspannenden Konstruktionsraster errichtet, das stützenfreie Produktionsbereiche ermöglicht.

Konstruktion und Materialität
Der gesamte Technologiepark ist als Holz-Hybrid-Bau konzipiert. Unterirdische und erdberührte Bereiche werden aus Stahlbeton und die oberirdischen Gebäudeteile aus Holz errichtet. Die Fassadenelemente werden als großformatige Holzständerwand-Konstruktion mit werkseitig integrierten Fenstern vorgefertigt. Stirnseitig mit poliertem Chromstahl verkleidete Vertikallamellen bilden einen reizvollen Kontrast zur eleganten, feingliedrigen Lärchenholzfassade.

Beurteilung durch das Preisgericht

Erschließung
Unmittelbar nach der Einfahrt in der nord-östlichen Grundstücksecke trennen sich die Wege: Der LKW-Verkehr wird zur Südseite geführt (von wo die Laderampen anschließen), die PKWs der Mitarbeiter*innen münden kurz nach der Einfahrt in die Tiefgarage, die Besucher*innen fahren entlang der nördlichen Grundgrenze bis zu den oberirdischen Parkplätzen vor den in der Gebäudemitte liegenden Eingang. Über einen gegen Norden offenen Hof führt der Weg zum Haupteingang und in die Mitte des Gebäudes. Die nordseitige Straße soll analog zur südseitigen Erschießung im Falle einer Projekterweiterung bis zum nordwestlichen Eck weitergeführt werden.

Freiraumqualität
Das gesamte Bauwerk wird von einem schmalen Grünstreifen umrahmt, der im Süden einen dicht bewaldeten Filter gegen die Straße bildet und im Norden einen lockeren, zum offenen Landschaftsraum vermittelnden Hain. Die Aufenthaltsbereiche der Beschäftigten sind in den Baukörper integriert; einerseits in Form von vier großzügigen, allseitig umschlossenen Atriumhöfen, andererseits als Baukörpergelenke mit Außenorientierung zur Landschaft, als auch zu den innenliegenden Atrienhöfen. Alle Freiräume versprechen hochwertige und unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten. Die lediglich dreigeschoßig umfassten Atrien garantieren Windschutz und ein kontrollierbares Kleinklima und die baukörperintegrierten Freibereiche eine schnelle Erreichbarkeit von allen, (auch den oberen) Arbeitsebenen.

Innere Wegführung
Eine besondere Stärke des Projektes liegt in der engen Verknüpfung der Bürowelt mit den Arbeitsplätzen in den Produktionshallen. Die den Hallen zugeordneten Büroarbeitsplätze sind gleichwertig und gleichwertig ist auch die Beziehung aller Beschäftigten zu den Gemeinschaftsbereichen (z.B. Restaurant oder Atrien). Unter dem Campus liegen in drei Tiefgeschoßen die Garagen. Ihre atmosphärischen Qualitäten sind beschränkt und dementsprechend ist der Weg aller Mitarbeiter*innen die von dort täglich in ihren Arbeitsalltag starten.

Arbeitsplatzqualität(en)
Die Arbeitsplatzqualität ist im Bereich der vorwiegend geistigen Tätigkeiten hervorragend - beste Lichtverhältnisse und Freiraumbezüge (!) und so ist auch die Qualität der Arbeitsverhältnisse in den Hallen, wäre da nicht die (der gesamten Projektidee geschuldeten) um 8 Meter abgesenkten Räume im Tiefgeschoß. Über eine intelligente Lichtführung scheint wohl ausreichend Tageslicht gesichert, aber die psychologische Wirkung und die arbeitsrechtliche Genehmigungsfähigkeit erscheinen fraglich. Die Firmenleitung sieht diese Lösung als nicht der Firmenphilosophie entsprechend.

Gestaltungsqualität
Insgesamt leitet sich die Gesamtlösung aus einer starken, faszinierenden Projektidee ab: ein Baukörper der »gleich einem Strich« als einfache, geschossene Großform ruhig und souverän in der Landschaft liegt. Alle unterschiedlichen Teilfunktionen sind erfolgreich in die eine Gesamtform integriert. Die verschiedenartig rhythmisierte Fassadenstruktur sorgt für Differenzierung und umfasst als Umhüllung sowohl die Entwurfsidee als auch alle Funktionsbereiche. Trotz einer enormen Fassadenlänge entsteht keine Sterilität, sondern (im Endausbau) eine auf 550 Laufmeter ausgedehnte, den Landschaftsraum nicht beschädigende Ruhe.

Ökonomie & Ökologie
Auf allen Ebenen weisen die ökonomischen Kennwerte das Projekt als eines der wirtschaftlichsten aus. Auf Grund seiner Konstruktion und geringen Höhenentwicklung ist eine weitgehende Konstruktion in Holz und anderen ökologisch verträglichen Materialien möglich. Das günstige Oberflächen-Volumenverhältnisse tun das ihre, um ein Optimum an wirtschaftlich und ökologische optimierter Bauführung und Erhaltung zu garantieren.
KEBA Technologiepark

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