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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2021

Schulneubau und Sanierung IGS Langenhagen

Layout

Layout

Engere Wahl

gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner

Architektur

MERA GmbH

Landschaftsarchitektur

  • Verfasser:

    Alexander Teichmann

LINDSCHULTE + GGL Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

Ingenieurbüro T. Wackermann GbR

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Neubau und Sanierung der IGS Langenhagen

Der Schulhof der IGS Langenhagen ist eine komplexe Landschaft, der vielfältige programmatische Elemente für die gesamte Schulgemeinschaft bietet. Aktivitäten, die die Gruppenarbeit fördern, und gleichzeitig die Individualität der Schüler stärken.
Unter Berücksichtigung der Lage des Geländes und der Architektur ist der Schulhof von zwei Hauptachsen, der Nord-Süd und der Ost-West – Achse gegliedert.
Die Nord-Süd Achse fungiert als Wirbelsäule, die den bestehenden Park im Norden mit dem Haupteingang der Schule im Süden verbindet. Er organisiert die Verbindungen zu den verschiedenen Baukörpern und wandelt sich schrittweise von einem grünen zu einem gepflasterten Raum – dem Haupt- und Eingangsplatz.
Die Ost-West Achse ist ein Flickenteppich aus kreativ miteinander verbundenen Flächen, die den Schülern aller Altersgruppen ein vielfältiges Betätigungsspektrum bieten – Aktivitäten die vom Sitzen in kleinen oder größeren Gruppen, Spielen, Geselligkeit, Interaktion, Performance, Bildung reichen.

Zusätzliche Gartenflächen wie ein Skulpturengarten und ein Obst- und Gemüsegarten stärken das Schullprogramm. Grüne Klassenzimmer im Park, bieten den Schülern eine andere Lernerfahrung.
Am nordöstlichen Rand des Geländes befindet sich ein Sportplatz, während ein Abenteuerspielplatz unter den Bäumen im Norden den Schülern die Möglichkeit gibt, die Natur zu erkunden.
Auf diese Weise wird Lernen zu einer fortwährenden Erfahrung, die nicht nur im Innenraum stattfindet, sondern auch, je nach den unterschiedlichen Wetterbedingungen, in den Freiraum übertragen werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf erhält über die Anforderung der Auslobung hinaus große Teile des Gebäudebestandes und liefert mithilfe von drei Neubau- bzw. Ersatzbaukörpern ein überzeugendes städtebauliches Gesamtkonzept. Die Bebauung zieht sich aus dem Freiraum zwischen Schulgelände und Stadtpark zurück und schafft in höherer Kompaktheit ein Schulquartier mit einer neuen Raumkante entlang der Konrad-Adenauer-Straße. Der Freiraum zoniert sich von einer städtischen Eingangssituation im Süden über die platzähnliche Hofstruktur im Schulbereich bis zum begrünten Übergang zum Landschaftsraum.

Die westliche Eingangssituation zum Park entlang des Schulgeländes wird durch den Neu-bauteil der Oberstufe zu sehr eingeschränkt. Die Arbeit entscheidet sich dagegen bewusst dafür, einen öffentlichen Zugang zum Park durch das Schulgelände zu führen und teilt dieses damit in einen westlichen und östlichen Teil. An diese Achse grenzen die bestehende Aula, zwei als Forum bezeichnete Plätze sowie die Erschließungen des Ganztagesbereichs und der anliegenden Schulbaukörper an, sodass hier auch Mitnutzungen für den Stadtteil organisierbar sind. Für die IGS bedeutet dies eine stärkere Öffnung zur Öffentlichkeit, die allerdings auch für die Organisation des Schulalltags eine Herausforderung ist. Die innere Erschließung geschieht über eine West-Ost-Achse, die alle Schulbaukörper mit allerdings zum Teil langen Wegen über den Freiraum verbindet. Es fehlen eine Erkennbarkeit der Schule als Ganzes und eine entsprechende Adressbildung.
 
Trotz der hohen Bestandsorientierung wird das Raumprogramm überwiegend gut abgebildet und erfüllt. Auch das pädagogischen Jahrgangskonzept kann durchgängig und in der Qualität weitgehend gleichwertig umgesetzt werden. Problematisch sind die Traktverbindungen auf unterschiedlichen Ebenen und die Gebäudereichbarkeiten nur über den Außenraum.
Der Entwurf erfüllt die in der Auslobung geforderten Kennziffern zur Flächeneffizienz und liegt kostenmäßig im geforderten Rahmen. Dabei wird das Raumprogramm insbesondere im Bereich zusätzlicher Bedarfe erheblich überschritten. Eine Realisierbarkeit in Ausbaustufen ist gut gegeben.

Durch den hohen Anteil erhaltener Bausubstanz und damit auch der im Rohbau gebundenen Emissionen, ist die Arbeit in der oberen Gruppe der Nachhaltigkeit zu sehen. Auch der hybride Holzum- und Holzneubau stärkt diesen Ansatz der Ressourceneffizienz.
Holz soll als nachhaltiger Baustoff genutzt werden. Der Wärmeschutz-Standard ist als EG40EE vorgesehen. Es ist ein außenliegender Sonnenschutz zur Vermeidung einer Überhitzung der Räume vorgesehen. Die Lüftung der Räume soll über mechanische Lüftungsanlagen mit WRG erfolgen. Über eine Wärmepumpe und eine PV-Anlage ist die Nutzung regenerativer Energien vorgesehen. Batteriespeicher und LED-Beleuchtung sind ergänzend berücksichtigt. Die Regenwasserrückhaltung erfolgt über ein Gründach und soll in einer Verdunstungskühlung für die Räume eingesetzt werden. Mit einem Energiemonitorung erfüllt der Entwurf sehr gut die Anforderungen an Nachhaltigkeit und energetische Effizienz.

Die architektonische Durcharbeitung ist überzeugend und stellt gegenüber der heutigen Situation eine Verbesserung des Erscheinungsbildes dar. Die Arbeit ist ein überzeugender Beitrag zur gestellten Aufgabe und erreicht die engere Wahl.
Lageplan

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