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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2022

Neubau Kommunikationszentrum FOCUS für die Friedrich-Schiller-Universität Jena

3. Preis

Preisgeld: 8.850 EUR

Nieto Sobejano Arquitectos

Architektur

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

BRENDEL Ingenieure AG

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der prägnante, horizontale Baukörper mit transparentem Erdgeschoss und einem eher geschlossenem Obergeschoss setzt sich in seiner Materialität von der Umgebung ab und fügt dem Beutenberg-Campus ein selbstbewusstes Zeichen hinzu. Als Gegenüber zum Ernst-Abbe-Zentrum bildet er eine eigenständige Adresse aus. Die Hinführung zum Haupteingang über eine breite Freitreppe ist schlüssig und gestalterisch überzeugend. Als kritisch wird die außerhalb der Tiefgarage liegende Parkierung unter einer Pergola gesehen, welche diese untergeordnete Funktion betont. Der klaren Geste des Ankommens in der transparenten Erdgeschosszone steht ein eher zurückhaltender Haupteingang gegenüber. Dieser könnte noch repräsentativer gestaltet sein. Im Obergeschoss tragen zwei Loggien nach Süden und Westen zu einer hohen Aufenthaltsqualität bei und verknüpfen innen und außen durch gerahmte Blicke.

Das Plateau zwischen dem Ernst-Abbe-Zentrum und dem Focus Gebäude überzeugt und erfüllt die Erwartungen an eine neue, multifunktionale Platzfläche. Die Gestaltung der neuen Wegeverbindung durch Plattenbänder ist eine gute Grundlage und erlaubt auch den Erhalt der beiden Bestandsbäume. Die Darstellung ist äußerst sparsam und könnte tiefer durchgearbeitet sein - beispielsweise durch weitere schattenspendende Großbäume.

Die innere Struktur folgt einer logischen und nachvollziehbaren Struktur. Die Wegeführung ist schlüssig, jedoch wird die vertikale Verbindung der Ebenen als wenig attraktiv eingeschätzt. Gelungen ist die Anordnung von Welcome-Area, Gastronomie und der dazwischen liegenden Science-Lounge. Als positiv werden außerdem die verschiedenen Szenarien der Bespielung für Erd- als auch für das Obergeschoss eingeschätzt.

Die relativ geschlossene Fassade mit intelligent gesetzten Öffnungen erlaubt eine geschickte Belichtung der inneren Funktionen. Im Fassadendetail wären tiefergehende Aussagen zur Verschattung von Vorteil gewesen. Die vorgeschlagene Holzkonstruktion ist nachhaltig, in Teilen innovativ und kreislaufgerecht geplant. Die hierfür dargelegten Kosten erscheinen als zu niedrig angesetzt. Die technischen Ausbauten werden angemessen berücksichtigt, das Konzept der Bedarfsflächen ist durchdacht und detailreich erläutert.

Die Jury würdigt den in der Gestaltung integrierten nachhaltigen Ansatz in Entwurf und Konstruktion sowie die hohe Durcharbeitungsqualität dieses eigenständigen und zukunftsfähigen Beitrags.