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Einladungswettbewerb | 01/2022

Entwicklung Gebäudekomplex an der Münsterstraße in Düsseldorf

Visualisierung

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Teilnahme

HPP Architekten GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHES UND FREIRAUMPLANERISCHES KONZEPT
Das Areal Münsterstraße 304-6, befindet sich in einzigartiger innerstädtischer Lage Düsseldorfs, als prominenter Hochhausstandort rund um das Mörsenbroicher Ei. Das geplante Neubauvorhaben mit drei signifikanten Hochhaustürmen wird dazu beitragen, das Potential des Standortes in heterogener Nachbarschaft herauszuarbeiten. Das neue Quartier wird zu einem wichtigen nachbarschaftlichen Identifikationspunkt und bietet eine Chance zur nachhaltigen Verdichtung der Stadt und Reorganisation des Areals.
Der städtebauliche Entwurf sieht ein flächensparendenes, nachhaltig verdichtetes und funktionsgemischtes Ensemble aus drei Hochhaustürmen, jeweils an den Grundstücksgrenzen vor. Diese ruhen auf einem maßstäblich differenzierten, gemeinsamen Podium. Im Inneren des Areals entsteht so Raum für einen zentralen, grünen und multifunktional zu nutzenden Quartiersplatz. Die städtebauliche Konfiguration der Gebäudevolumen inklusiv der dazwischen entstehenden Außenräume des Ensembles beruht auf drei maßstäblichen und typlogischen Ebenen: (1) der Stadt, (2) der Nachbarschaft und (3) dem Quartier:

STADT
Auf Stadtebene prägen vor allem die drei Türme T1 (164.4m), T2 (127.9m), und T3 (62.2m) den Hochhausstandort. Diese befinden sich im unmittelbaren Spannungsfeld der bestehenden und sich in Planung befindenden Hochhäuser der Nachbarschaft, wie dem „ARAG-Turm“, „YRDS“, „ANDO-Tower“ und „Upper Nord“. Die Höhengliederung der Turmvolumen innerhalb des Areals erfolgt im Kontext der Hochhäuser der Nachbarschaft, dem Bestand, den Abstandsflächenregelungen und Belichtungsqualitäten auf dem Grundstück und dessen Umgebung. Das Zusammenspiel der Terrassierung der unteren Geschosse im Inneren des Areals entlang einer parabolischen Kurve und die Auskragung der oberen 34 Geschosse von T1 in nördlicher Richtung auf dem spitzwinkligen Grundstück unterstützen diesen Effekt und die maßstäbliche Sonderstellung von T1 in der Düsseldorfer Skyline.Die drei Türme zeichnen sich durch ihre signifikanten Geometrien aus. Eine Höhen- und Tiefendifferenzierung des Sockelbereiches erfolgt unterhalb der Türme T2 und T3. Die vertikale Transformation der Gebäudevolumen wird unterstützt durch die Differenzierung der Fassaden als „Urban Facade“ und „Landscape Facade". Die Abtreppungen der Gebäudevolumen um den Quartiersplatz verbinden den horizontalen Innenraum des Quartiers mit den vertikalen Turmvolumen. Der städtische Landschaftsraum fließt organisch im Inneren des Areals über die entstehenden Stadtterrassen der Sockelzone in die vertikalen grünen Fassaden der Türme bis zu deren Spitzen: Fast wie ein urbanes Tal inmitten der der umstehenden Hochhaus-Berge.

NACHBARSCHAFT
Die horizontale Ausprägung der Sockelbebauung mit Betonung klarer Raumkanten an den Grundstücksgrenzen und einer recht einheitlichen Traufkante dominiert hier die Wahrnehmung. Die Turmvolumen von T2 und T3 oberhalb der Traufkanten der bestehenden Bebauung treten zugunsten einer Lesbarkeit des ergänzten Blockrandes leicht zurückgesetzt aus den jeweiligen Straßenperspektiven. Der Übergang zur bestehenden Nachbarbebauung erfolgt bei T2 über die Betonung der gemeinsamen Traufkante, mit darüber liegendem Fugengeschoss und deutlich zurückspringendem Turmvolumen. Dies staffelt sich in seiner Höhenentwicklung ab einer Höhe von +85.65m diagonal zurück. Um den menschlichen Maßstab und die Zugänglichkeit ins Innere des Quartiers zu betonen, springt die transparent gehaltene Fassade des EG und 1. OG mit offenem Durchgang im Verhältnis zu den darüber liegenden Sockelgeschossen zurück, schafft eine natürliche Überdachung und markiert die öffentliche Adresse des Quartiers im Kontext der Nachbarschaft.

QUARTIER
Wesentliches architektonisches und raumbildendes „Feature“ des Quartiersplatzes ist der „Loop“ – eine fußläufig zu erschließende, dreidimensionale Promenade, die das Quartier auf der Ecke Münsterstraße/Nördlicher Zubringer (Ost) durch einen öffentlich sichtbaren Nachbarschaftseingang mit seiner Umgebung verbindet. Integriert als Fußgängerrampe in den baulich geschlossenen Sockelbereich wird der Lärmschutz im Quartier gewährleistet und gleichzeitig eine einladende Eingangssituationen ins Innere des Areals geschaffen. Die zentrale, flexibel zu bespielende Eventfläche wird gerahmt und in Szene gesetzt für diverse Bespielungen, wie z.B. Amphitheater, Konzert, Open-Air Kino, Sommerball, Eislauffläche im Winter etc.

NUTZUNGSMISCHUNG
Die nachhaltige Mischung verschiedener urbaner Nutzungen wird ein dynamisches und vitales Quartier erzeugen. Die Nutzungsmischung findet in einer vertikalen Schichtung statt und vermittelt zwischen öffentlichen und halb-öffentlichen Nutzungen auf Höhe des EG und der Sockelgeschosse. Privaten Nutzungen von hochqualitativen modernen Arbeitswelten sind in den Turmgeschossen von T1, 2, und 3 zu finden. Eine optionale urbane Wohnnutzung (z.B. „Longstay“ oder „Boarding-House“) ist in den oberen 11 Geschossen des Turmes T2 angedacht.
Die von außen deutlich ablesbaren öffentlichen Nutzungen orientieren sich um den zentralen Quartiersplatz. Hier sind Gastronomie, Nahversorgung aber auch Kita, Sport, Freizeit, Event, und Meeting vorgesehen.

MOBILITY HUB
Das Plangebiet liegt an einer vom Kfz-Verkehr sehr stark belasteten Stelle des Straßennetzes im Düsseldorfer Norden. Um so wichtiger ist es, die Erreichbarkeit und eine orientierungsstarke Erschließung des Grundstücks auch für den Kfz-Verkehr aus und in alle Richtungen zu ermöglichen. Das sehr differenzierte Angebot an Kfz-Stellplätzen wird auf bis zu 5 Ebenen mit einer Stellplatzanzahl von bis zu ca. 1.000 Pkw nachgewiesen. Das sehr bewusst gewählte, in den Stellplatzflächen gänzlich stützenfreie Layout der Parkebenen ist hinsichtlich möglicher Stellplatzabmessungen, Anordnungen und Zonierung (Komfort-, Standard-, Klein- und Kleinstfahrzeuge und Barrierefreiheit) bis hin zur Nutzung für ganz- oder teilautomatisierte Parken, in besonderem Maße im Betrieb und hinsichtlich möglicher Nachnutzung flexibel. Für „Fahrräder und Co“ wird eine großzügige Fahrradgarage im Untergeschoss, in Verbindung mit Service- und Convenience-Angeboten (Schließfächer, Akku-Lademöglichkeiten, Luftpumpe / Werkzeugtools, Duschen und Umkleiden) vorgesehen. Ergänzt wird das Angebot noch um einen im Innenhof platzierten Bike-Safe. Das maßgeschneiderte, ganzheitliche Mobilitäts(management) konzept sieht objekteigene Sharing- (Elektro-/ Hybrid-Fahrzeuge, Leih-(Lasten-) Pedelecs), Mobilitätsdienstleistungs- und Service-Angebote (über die Nebenkosten abgedeckt) vor, über die die Bewohner und Beschäftigte mithilfe einer Mobilitäts-APP zugreifen können. Zudem werden die Wirtschaftsverkehre zentral organisiert, die „Feinverteilung“ erfolgt im Gebäude mittels selbstfahrender Lieferroboter zu den „Postkästen“ am Haus, oder als besonderer Concierge-Service auch bis zur Büro- / Wohnungstüre.

NACHHALTIGKEIT
Ziel des Energie- und Klimakonzepts ist es, durch passive und aktive Maßnahmen die Aufenthaltsqualität zu optimieren und gleichzeitig den energetischen und ökonomischen Aufwand in Bau und Betrieb des Gebäudes zu minimieren. Das architektonische- und technische Konzept soll einen robusten Betrieb ermöglichen, bei dem passive Konzepte im Vordergrund stehen und technische Systeme möglichst nur unterstützend Einsatz finden. Das bauliche Ensemble soll einen Beitrag zur urbanen Klimaanpassung und Biodiversität leisten. Im Innenhof sollt sich ein angenehmes Mikroklima mit hoher Aufenthaltsqualität einstellen.
Mikroklima: Der Einfluss stadtklimatischer Aspekte wurde im digitalen Modell untersucht, der Entwurf zeigt eine darauf basierte und optimierte Gebäudekonfiguration, -orientierung, Maßstäblichkeit und geometrische Differenzierung im Verhältnis der Gebäudeteile zueinander und dem Stadtgefüge.

Visualisierung

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Systemschnitt Stadtbaustein

Systemschnitt Stadtbaustein