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Einladungswettbewerb | 07/2022

Neugestaltung der Neupfarrkirche Regensburg

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

VON M GmbH

Architektur

Atelier Wilhelmstraße 16 e.V.

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Trotz des sympathischen Grundgedankens der Sockelerweiterung erscheint die Dimensionierung und funktionale Realisierbarkeit der Rampenstufenlandschaft fragwürdig. Die Nähe zum Kunstobjekt von Caravan ist sehr problematisch.
Die Öffnung der Gebäudelängsachse zum Synagogen-Denkmal ist konzeptionell schlüssig, zugleich aber denkmalpflegerisch problematisch.
Die barrierefreie Erschließung des gesamten Kirchenraums ist geschickt gelöst. Ebenso sind die Seitenräume stimmig genutzt.

Das Foyer im Westchor wird leider überwiegend als Stuhllager genutzt. Der mittig eingefügte Raumkörper wirkt wenig einladend und behindert eine flexible Nutzung des Raums.

Kern des Gestaltungskonzeptes ist eine vielfältig nutzbare liturgische „Spielfläche“ in der Mitte des Kirchenschiffs. Verschiebbare Wand-/Raumelemente ermöglichen eine Vielzahl von liturgischen und profanen Veranstaltungen in unterschiedlichen Ausrichtungen und mit unterschiedlichen Bestuhlungsformationen. Dabei sind Altar und Ambo bewusst schlicht, sachlich und funktional gehalten. Die Verstellung der Apsis mit dem Taufstein durch einen semi-transparenten Raumteiler, der in Form eines Flügelaltars geöffnet werden kann, überzeugt nicht. Die Ersetzung des Altars durch den Taufstein ist an dieser Stelle theologisch wenig nachvollziehbar.

Die künstlerisch präsentierte Kernbohrung inmitten des Kirchenraumes überzeugt nicht. Das Lichtkonzept ist nachvollziehbar und erschließt verschiedene atmosphärische Lichtsituationen. Der symbolische Verweis auf Christentum und Judentum („Dialog der Religionen“) hat hohes künstlerisches Potential, erschließt sich aber nur den informierten Besucherinnen und Besuchern. Zudem sind die dafür vorgeschlagenen Eingriffe in den gotischen Wandaufbau erheblich. Die Ausführung des Altars greift in ihrer Dimension die Mensa, den „Tisch des Herrn“ auf, an dem sich die feiernde Gemeinde versammelt.

Alles in Allem ist dies eine ideenreiche und engagierte Arbeit. Sie ordnet jedoch das dreidimensionale Erleben des Kirchenraums der maximalen Multifunktionalität der horizontalen Bespielbarkeit unter.