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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2022

Sanierung und Umnutzung „Alter Hafen Nord 215“ zum Bürogebäude in Rostock

4. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

buttler architekten GmbH

Architektur

evert LANDSCHAFTSARCHITEKTUR

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Zukunft - Sichtbarmachen von Geschichte: Der Trawler

Die zentrale Entwurfsidee ist die Integration eines typischen Trawler-Fang-Raumes in das Gebäude-Konzept als Verzahnung einer heute unsichtbaren Fangflotte mit über 60 Schiffen, welche diesen Hafenbereich von 1949 bis 1989 extrem prägte:

Die abstrakte Aufnahme und Transformation der großen Trawler-Rampe und die erhöhte Anordnung als neuen, 2-geschossigen Zentral-Raum in Form eines Auditoriums bzw. Forums, gehalten im Schwarz der Schiffsrümpfe, ermöglicht eine direkte Sicht auf das Wasser – und damit in der Distanz auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem heute akuten, globalen Problem des Klimawandels, der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und des industriellen Fischfangs.
Gleichzeitig erinnert dieser offene Luftraum an die Vorgeschichte und Entmilitarisierung dieses Standortes als größte Produktionsstätte der Heinkel-Flugzeug-Werke in Rostock, beide Geschichtsbezüge dieses Ortes, des genius loci, als hochtechnische Innovationsmaschinen, jedoch zur gezielten Unterwerfung der Ozeane und der Menschen.
Die neue Übersetzung und Transformation dieser Geschichte erfolgt in einen Ort der Kommunikation, in einen offenen Raum des Denkens, des Reflektierens, der Entwicklung und einer neuen Zukunft, in einen Ort des Umschlags von Waren, Gedanken, Wissenschaft und Forschung zum Erhalt und zur Stabilisierung der Natur-, Klima- und Gesellschaftssysteme gleichermaßen.
Der Trawler-Raum ist zukünftig ein „Fang-Raum“ für Ideen und Zukunftskonzepte.
Das Hauptgebäude des Rostocker Fracht- und Fischereihafens etabliert sich damit als Mittelpunkt für Innovation, ein Hub, ein Think-Space, ein Zentrum und Trafo dieses wichtigen Umbauprozesses des gesamten Hafen-Clusters.

Beurteilung durch das Preisgericht

  • großes Spannungsverhältnis zwischen historischen und neuen Elementen
  • das Entwurfskonzept des Trawler-Fang-Raums ist nicht nachvollziehbar, aber die Idee eines Querriegels ist grundsätzlich interessant, jedoch nicht funktional
  • das Auditorium wird skeptisch betrachtet bezüglich Aufwand und Nutzen
  • relativ viel Möglichkeit zur Fremdvermietung vorhanden
  • das Lichtkonzept ist nicht überzeugend
  • bezieht das Hafenbecken als Quelle für Wärmeversorgung mit ein
  • die Idee zur statischen Abtragung der neuen Geschosse ist nicht dargestellt
  • bezüglich des Denkmalschutzes wird das Staffelgeschoss nicht akzeptiert