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Mehrfachbeauftragung | 05/2022

Städtebauliche und verkehrliche Entwicklung Altoberndorf in Oberndorf am Neckar

Städtebaulich-verkehrliches Konzept

Städtebaulich-verkehrliches Konzept

Gewinner / Zur Grundlage der weiteren Bearbeitung empfohlen

WICK + PARTNER ARCHITEKTEN STADTPLANER PARTNERSCHAFT mbB

Stadtplanung / Städtebau

Breinlinger Ingenieure GmbH

Verkehrsplanung, Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Leitidee
Ziel der verkehrlichen und städtebaulichen Entwicklung ist es, die Ortslage von Altoberndorf verkehrlich zu entlasten und damit eine neue baulichen Entwicklung als Wohnstandort zu stärken im Einklang mit dem Landschaftsraum Neckartal.


Verkehr
Übergeordnetes Ziel ist es, die bestehenden Verkehrstrassen zu bündeln und die Ortslage von Altoberndorf zu umfahren. In allen Phasen ist die Durchfahrt durch Altoberndorf für die Ver- und Entsorgung, die Anlieger und Besucher sowie den ÖPNV weiterhin möglich.

Phase 1
In einer ersten Phase sollen Restriktionen den Durchgangsverkehr durch die Altdorfstraße verhindern. Die Verbindung zwischen K5500 von/in Richtung Norden erfolgt dann über die Austraße/Schubertstraße zur L424. Die Verbindung zwischen K5500 von/in Richtung Süden erfolgt ebenfalls über die Austraße/Schubertstraße oder alternativ über die Untere Straße und die K5563 von/in Richtung Epfendorf. Zusätzlich wird der Einmündungsbereich Austraße/Untere Straße umgestaltet und damit eine Leitung des Verkehrs von/in Richtung Austraße anstatt von/in Richtung Untere Straße erzielt. Weiterhin wird die Untere Straße umgestaltet und mit Bebauung versehen, sodass ein innerörtlicher Charakter entsteht, der seinerseits zur Geschwindigkeitsreduktion beiträgt.
Durch die Umgehung der Altdorfstraße für den Durchgangsverkehr erhält der Ortskern um das Rathaus und entlang der Altdorfstraße eine erhebliche Aufwertung und rückt in den Fokus der Innenentwicklung. Eine Neugestaltung der öffentlichen Räume trägt zusätzlich zur Verlangsamung des motorisierten Individualverkehrs bei.

Phase 2
Um eine direkte Radwegeverbindung entlang des Neckars zwischen Epfendorf und Oberndorf zu erhalten und damit eine attraktive Alternative zum motorisierten Individualverkehr anzubieten, wird in einer nächsten Phase die K5563 zwischen Altoberndorf und dem Abzweig von/in Richtung Harthausen zu einem Radweg zurückgebaut. Mit dieser Phase werden die Restriktionen für den Durchgangsverkehr auf die Untere Straße ausgeweitet und damit die Ortslage von Altoberndorf komplett vom Durchgangsverkehr des motorisierten Individualverkehr entlastet. Die Verbindung zwischen K5500 von/in Richtung Süden erfolgt dann über die Austraße/Schubertstraße auf die L424.
Der Rückbau des Abschnittes der K5563 bringt Einschränkungen für den Epfendorfer Stadtteil Harthausen mit sich, da er eine Verlängerung der Distanz zwischen Harthausen und Oberndorf um etwa 2 Kilometer mit sich bringt. Der Verkehr zwischen Epfendorf-Harthausen und Oberndorf orientiert sich dann neu über den Stadtteil Trichtingen. Hier kann bei Bedarf eine Straßennetzergänzung für eine Umfahrung der Ortslage Trichtingen sorgen. Für alle weiteren Ortschaften bringt der Rückbau keine Einschränkungen in der Erreichbarkeit untereinander mit sich.

Phase 3
Die abschließende Phase enthält bei Bedarf eine neue Brücke nördlich von Altoberndorf, welche eine direkte Verbindung zwischen L424 und K5500 darstellt. Diese entlastet die Austraße/Schuberstraße und bündelt den Verkehr auf der L424.
Neckartal-Radachse

Die Neckartal-Radachse ergänzt das bestehende Verkehrsnetz und stellt einen direkten (Pendler-) Radweg zwischen Epfendorf und Oberndorf als Alternative zum Auto dar. Damit wird zur Entlastung der Ortslagen durch den motorisierten Individualverkehr beigetragen. Zwischen Altoberndorf und Schenkenbachtal wird die K5563 zu einem Teil der Radachse umgewandelt. Hierfür wird sie zu einem 4 Meter breiten asphaltierten Weg zurückgebaut. Die entsiegelte Fläche kann als begleitender Blühstreifen genutzt werden.

Auf der Radachse ist landwirtschaftlicher Verkehr weiterhin zulässig. Im Bereich der K5563 ist auch die Erschließung des Schenkenbachtals möglich. In Bereichen in denen der landwirtschaftliche Weg derzeit parallel zur K5563 geführt wird, wird der landwirtschaftliche Weg in die neue Radachse (rückgebaute K5563) integriert, um Flächen zu gewinnen.

Nördlich der Ortslage von Altoberndorf verläuft die neue Radachse unter der Neckarbrücke und über landwirtschaftliche Wege bis sie über eine neue Fuß- und Radwegbrücke auf den alten Verlauf des Neckartalradwegs, östlich des Neckars, geführt wird. Diese neue Fuß- und Radwegbrücke, die Teil des Grünprojekts 2035 ist, sorgt gleichzeitig für eine bessere Vernetzung von Irslenbach mit Oberndorf. So stellt sie eine direkte Verbindung zum Nahversorgungszentrum in der Austraße dar.

Südlich von Altoberndorf, im Bereich des Schenkenbachtals, führt die Radachse auf die bestehende Schenkenbergbrücke über den Neckar und auf den bestehenden Neckartalradweg.

Der Neckartalradweg wird in Teilen in die neue Radachse integriert, da sie teilweise dessen Verlauf übernimmt und/oder die Ortslage Irslenbach umfahren werden soll. Südlich von Altoberndorf bis zur Neckarbrücke der K5563 verlaufen der Neckartalradweg und die Neckartal-Radachse auf verschiedenen Routen, da der Neckartalradweg als Freizeit-Radweg hier auf der landschaftlich schöne Route entlang des Neckars führt.


Landschaftsraum Neckartal
Altoberndorf wird sehr stark vom umgebenden Landschaftsraum des Neckartals geprägt, das gleichzeitig eine der großen Qualitäten der Wohnlage Altoberndorfs , gerade zur Naherholung, darstellt. Das Neckartal wird als Landschaftsraum gestärkt. Neben der Herausnahme von Verkehren (Rückbau Abschnitt K5563), was zu etwa 0,5 ha entsiegelter Fläche führt, wird das Neckartal auch weiter aufgewertet und gesichert. Die Planung des Grünprojekts 2035 wird übernommen und die Umgestaltung des Flussraums mit seiner Abfolge verschiedener Freiräume nach Altoberndorf weitergeführt.

Flussbad Riedwiesen
In einem ersten Schritt werden die Riedwiesen zwischen Altoberndorf und Irslenbach als neuer Mittelpunkt aufgewertet. Bisher liegt Irslenbach separiert von der Ortslage Altoberndorf. Zum einen soll eine bessere Wegeverbindung durch Vergrößerung des bestehenden Fußgänger-und Radtunnels unter der K5500 für eine bessere Vernetzung von Irslenbach mit Altoberndorf sorgen. Dieser vergrößerte Tunnel kann bequem von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Zur Entzerrung der Verkehre wird der überörtliche Neckartalradweg auf die neue Neckartal-Radachse westlich des Neckars umgeleitet. Zum anderen entsteht mit dem Flussbad auf den Riedwiesen ein neuer attraktiver Mittelpunkt zwischen den beiden Ortslagen Altoberndorf und Irslenbach. Hierfür wird der Neckar aufgeweitet und eine Kiesinsel und ein Kiesstrand sowie eine Liegewiese entstehen. Weiterhin sind auch sportliche Angebote wie ein Beachvolleyballfeld angedacht. Die bisherigen Nutzungen des Eisenbahnwaggons als Jugendraum, der Spielplatz und die Flößerhalle werden in das neue Angebot integriert.

Hochpunkt Aitenried
Neben der Aufwertung des Flussraums werden auch die umgebenden grünen Talhänge gesichert und bewusst auf eine weitere Zersiedlung des Landschaftsraums verzichtet. So steht das Aitenried und Wängen weiterhin als landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung. Im Aitenried soll zudem ein Hochpunkt entstehen, der einen Ausblick über Altoberndorf und das Neckartal bietet. Zudem nutzen Liegebänke den Südhang und können für ein Sonnenbad genutzt werden.


Öffentliche Räume Ortsmitte
Die Herausnahme des Durchgangverkehrs in der Ortsmitte bedeutet ein großes Umgestaltungspotential. Die Ortsmitte wird an mehreren kleinen Auftaktplätzen mit Solitärbäumen markiert. Im Bereich dieser Auftaktplätze wird die Fahrbahn überpflastert, um eine Verlangsamung des Verkehrs zu erreichen. Zudem wird die Fahrbahn im Bereich der Altdorfstraße, Unteren Straße sowie der Langensteige auf 5,5 Meter reduziert und mit alternierden Baumstandorten versehen, die stellenweise für zusätzliche Fahrbahnverengungen sorgen.
Um das Rathaus und den Dorfplatz entsteht das neue Herz von Altoberndorf. Hier wird die Fahrbahn ebenfalls überpflastert sodass große, mit Bäumen bepflanzte Platzbereiche nach dem Shared-Space-Prinzip enstehen. Eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer sorgt für mehr Achtsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme und damit verbundenen niedrigeren Geschwindigkeiten in der Ortsmitte.
Die anliegenden Gastronomiebetriebe können nach außen bewirten. Durch öffentliche Möblierungselemente steigt zusätzlich die Aufenthaltsqualität. Das Rathaus hebt sich mit dem Dorfplatz durch einen Belagswechsel mit größeren Natursteinplatten ab.
Der Dorfplatz zeichnet sich durch eine neue großzügige Gestaltung aus. Der bestehende Brunnen wird auf dem Platz integriert. Durch den Abriss des Schuppens des Gebäudes Obere Gasse 3 wird eine Verbindung zwischen dem neuen Bürgertreff und dem Dorfplatz geschaffen. Diese wird durch einen Wasserlauf begleitet, der an den verdohlten Langensteigbach erinnern soll. Gleichzeitig ensteht ein neuer Spielpunkt in der Ortsmitte, der zum Aufenthalt einlädt.


Bürgertreff/Dorfladen
Der denkmalgeschützte Hof „Obere Gasse 3“ stellt eines der ortsbildprägenden Gebäude dar und ist eine Hofform, die typisch für Altoberndorf ist. Ziel ist es, dieses Gebäude zu sanieren und als Bürgertreff und Dorfladen umzunutzen. Die dazugehörige Scheune wird zu einem Veranstaltungsraum umgebaut. Bei Bedarf kann diese durch einen Ersatzneubau attraktive Nutzungen ermöglichen.
Für die Realisierung des Dorfladens wird die Erdgeschosszone des Wohngebäudes umgebaut. Der Betrieb kann beispielsweise durch einen Verein gesichert werden. Der Dorfladen hält die wichtigsten Dinge des täglichen Bedarfs bereit, was gerade für mobilitätseingeschränkte Bevölkerungsgruppen, die auf ein Angebot im Ort angewiesen sind, wichtig ist. Im Obergeschoss können Vereinsräume entstehen. Alternativ können statt des Dorfladens auch weitere Vereinsräume entstehen. Bei geringen Geschosshöhen können teilweise, unter Beibehaltung der Balkenlagen, die Geschossdecken geöffnet werden und geschossübergreifende Raumwirkungen erzielt werden. Damit kann das lebendige Vereinsleben von Altoberndorf weiter gestärkt werden.

Innenentwicklung
Die Innenentwicklung stellt für Altoberndorf ein sehr wichtiges Instrument dar, um Altoberndorf lebendig zu halten und auch den umgebenden Landschaftsraum zu erhalten. So kann einer weiteren Zersiedlung entgegengewirkt werden. Daher muss zunächst der bestehende Siedlungskörper kompakt gehalten werden, indem Baulücken geschlossen werden. Durch die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt können gerade entlang der Altdorfstraße neue Impulse gesetzt werden. In diesem Zuge werden auch verschiedene ergänzende Wohnformen vorgeschlagen, beispielsweise Betreutes Wohnen in der Altdorfstraße, zentral in Altoberndorf gelegen.

Neue Wohngebiete
Über diesen Bedarf hinaus können weitere Wohnflächen angeboten werden, die eine Arrondierung darstellen und nah am Ortskern liegen.

Wohngebiet Austraße
Das Wohngebiet Austraße bildet eine Arrondierung des Siedlungskörpers zur Austraße hin. Von der Austraße als Kreisstraße muss ein Abstand der Bebauung von 15 Metern eingehalten werden. Gleichzeitig muss auf die Lärmimmissionen reagiert werden. Daher wird eine zweigeschossige Bebauung, die sich nach Südwesten orientiert und zur Austraße hin einen Lärmschutz bildet, vorgeschlagen. Diese Bebauung gruppiert sich um verschiedene, innen liegende Höfe. Jeder Hof gruppiert verschiedene Gebäudetypologien, wie Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser um sich. Mit der Anordnung verschiedener Gebäudetypologien und damit Wohnformen um einen Hof soll eine soziale und demographische Durchmischung stattfinden. Die Parkierung erfolgt gesammelt außerhalb des Hofs, sodass der Hof als gemeinschaftliche Fläche genutzt und bespielt werden kann. Ein gemeinschaftliches Wohnen soll damit gefördert werden.

Wohngebiet Wegäcker
Das Wohngebiet Wegäcker liegt zwischen der Altdorfstraße und der Gäubahn. Durch die Lärmimmissionen der Gäubahn schirmt sich das Gebiet als Lärmschutzbebauung von der Gäubahn ab und orientiert sich mit geschützten Freiräumen nach Südwesten. Die Erschließung erfolgt entlang der Gäubahn. Es handelt sich um zweigeschossige Doppelhäuser und Gartenhofhäuser, die über Garagen miteinander verbunden sind und daher als Kettenhäuser bezeichnet werden.
Im südlichen Bereich ist eine Fläche angedacht, die bei Ausbau der Gäubahn potentiell als Bahnhalt dienen kann und Altoberndorf an eine potentielle S-Bahn-Strecke anschließt.

Wohngebiet Kapellenblick
Das Wohngebiet Kapellenblick liegt am südwestlichen Ortsrand. Durch den Wald muss ein Waldabstand eingehalten werden. Dieser Abstand ist so gewählt, dass gleichzeitig auch noch die bestehende, als Biotop geschützte Feldhecke als Ortrandbegrünung des neuen Wohngebiets dienen kann. Die Bebauung hält einen Abstand von 20 Metern zur L424 ein und schirmt sich von ihr ab, indem geschützte Hofgruppen gebildet werden. Die privaten Freiräume orientieren sich entweder nach Südwesten oder sind durch Lärmschutzwände geschützt. Die Hofgruppen bestehen aus verschiedenen Gebäudetypologien, wie beispielsweise Einfamilien-, Reihen-, Doppel und Mehrfamilienhäusern und beherbergen damit verschiedene Wohnformen. Sie sind zweigeschossig mit Satteldach. Um eine Sichtbeziehung zur Kreuzbergkapelle zu ermöglichen sind auf der Ostseite auch Lärmschutzfenster möglich. Retentionsgräben zwischen den Höfen sammeln anfallendes Niederschlagswasser und leitet es in einen weiteren Retentionsgraben hangabwärts entlang der L424. Die Parkierung erfolgt über Sammelparkierung neben den Höfen, sodass der Hof als gemeinschaftliche Fläche genutzt werden kann.

Überflutungsflächen
Die Wohngebiete Austraße und Wegäcker liegen in einer Überflutungsfläche. Durch Aufschüttungen und des in Planung befindlichen Hochwasserschutz in der Austraße werden in Zukunft Überflutungen in diesem Bereich verhindert, sodass eine Wohnbebauung möglich ist. Als Ausgleich sollen neckaraufwärts Abgrabungen stattfinden, die bislang nur bei HQextrem überflutet werden und durch die Abgrabungen künftig auch bei HQ100 überflutet werden (Lokalisierung siehe Plan). Das abgetragene Erdmaterial bzw. der Unterboden wird zur Aufschüttung der Wohngebiete Austraße und Wegäcker verwendet. Der abgetragene Oberboden muss gelagert und wieder eingebaut werden, um eine landwirtschaftliche Nutzung der Überflutungsflächen weiterhin zu erhalten.


Beurteilung durch das Preisgericht

Verkehr:

Der Rückbau der K 5563 zu einer ausschließlichen Radwegetrasse wird begrüßt.
Der Verzicht auf einen Kreisverkehr K 5500 / Austraße wird begrüßt, eine klare Vorfahrtsregelung ist dadurch möglich, die Einfahrt in den Ort hat verkehrlich nur noch untergeordneten Charakter. Restriktionen erfolgen durch Auftaktplätze mit Solitärbäumen und Fahrbahnreduktion (5,5m) mit Verengungen in der Alt-Dorfstraße, Unteren Straße und Langensteige sowie einem Dorfplatzbereich im Shared-Space-Prinzip.
Der Kurzschluss über eine Brücke zwischen Austraße und L 424 ist ausdrücklich nur eine Option, das Konzept funktioniert auch ohne diesen Kurzschluss über die bereits bestehende Brückenanbindung im Nordwesten.
Es ist zu prüfen, ob der Kreuzungsbereich der L 424 / Am Steinbrünnle / Alt-Dorfstraße in einer angemesseneren Form gestaltet wird.
Der Vorschlag zur mittelfristigen Anlage eines Bahnhaltepunkts wird begrüßt, ist allerdings nur denkbar mit einer Auflassung der K 5563.
Um Durchfahrtsverkehr zu vermeiden wird von den Verfassern an den entscheidenden Straßeneinmündungen die „Anlieger-frei“-Beschilderung empfohlen.

Städtebau:

Es werden in einer nachvollziehbaren und angemessenen Form drei bauliche Erweiterungen in Altoberndorf vorgeschlagen, unterlegt mit Gebäude-Typologien, die dem jeweiligen Standort angemessen erscheinen. Die Vorschläge („Kapellenblick“, „Wegäcker“ und „Austraße“) betreffen im Wesentlichen Lücken im Bestand bzw. Ortsrandarrondierungen und bilden somit einen konstruktiven Beitrag zur Aufwertung des Ortsbilds. Zur Weiterentwicklung des im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gebietes "Aitenrieth" enthält die Arbeit keine Aussage.
Im Zuge der bestehenden Geländegeometrie ist zu prüfen, ob die vorgeschlagenen Wohnhoflösungen für den Standort Kapellenblick sinnvoll sind.

Gestaltung der Freiflächen:

Die Einbeziehung der Überführung über die Bahnlinie als „Auftaktplatz“ für die Ortsmittengestaltung wird begrüßt, ebenso die Einbeziehung der „Unteren Straße“ über die Brücke hinweg bis zur Flößerhalle als angemessene Verbindung für den Fußgänger- und Radfahrverkehr. Bei der Weiterverfolgung des Auftaktplatzes ist bei der Sanierung der Bahnbrücke auf weitere Flächenverfügbarkeiten hinzuwirken.
Die Gestaltung des Umgriffs um die Flößerhalle mit Flußaufweitung und Spielplatz wird auch im Hinblick auf die Attaktivierung des Neckartalradweges und das Umfeld der Flößerhalle positiv gesehen. Leider fehlt in diesem Zusammenhang eine direkte Anbindung an das Wohngebiet „Sonnenhalde“.
Die Gestaltung des Ortsmittelpunkts im Umgriff um Rathaus und Kirche wird durch die eingesetzten Gestaltungsmittel und die Auflösung der Straßenräume in verkehrsberuhigte Bereiche als angemessen und zukunftsorientiert gesehen und verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Das zu einem Dorfladen mit Bürgertreff umgestaltete denkmalgeschützte Gebäude Obere Gasse 3 ist unter diesen Gesichtspunkten als besonders positiv hervorzuheben.

Wirtschaftlichkeit/Nachhaltigkeit:

Wirtschaftlichkeit/Nachhaltigkeit: Alle Maßnahmen orientieren sich in starkem Maße am Bestand und sehen keine aufwändigen und kostenintensiven Eingriffe vor. Insoweit sind sie als wirtschaftlicher und nachhaltiger Beitrag einzustufen, durch die vorgeschlagene teilweise Entsiegelung der K 5563 wird der Flächenverbrauch reduziert.

Fazit: 

Der vorliegende Entwurf stellt einen angemessenen und weiterführenden Beitrag im Hinblick auf die zur Lösung gestellten Teilbereiche dar. Unter diesem Aspekt ist auch der gewählte Slogan „Altobern-Dorfleben“ verständlich, plausibel und zutreffend.
Bürgertreff und Dorfladen

Bürgertreff und Dorfladen

Städtebauliches Konzept Ortsmitte

Städtebauliches Konzept Ortsmitte

Perspektive Ortsmitte

Perspektive Ortsmitte

Phasen 1-3

Phasen 1-3

Strukturkonzept

Strukturkonzept