modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 08/2022

Neubau Amtsgebäude mit Polizeistation und Vereinsraum in Pabneukirchen (AT)

Ansicht West

Ansicht West

1. Preis

Schneider Lengauer Pühringer

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem vorgeschlagenen Haus haftete eine erstaunliche Einfachheit an, wodurch es sich unaufgeregt ins Ortsbild einfügt und viel innere Freiheiten in der räumlichen Nutzungsvielfalt bewirkt. Trotz leiser Architektursprache signalisiert das Gebäude einen öffentlichen Anspruch, indem es als klarer dreigeschossiger Solitär der Platz bestimmt und einen großzügigen Freiraum im Vorfeld belässt.

Die Fluchten der umgebenden Bebauung werden dabei wie selbstverständlich aufgegriffen. Der Abstand zur nördlichen Grundgrenze ist aufs Angemessene reduziert, aufwendige Fundierungen damit vermieden, aber auch hier als einfacher Zugang die Nachbarbebauung belassen. Dies führt zu einem schlanken Baukörper, der an jeder Seite Tageslicht in die oberen Geschosse bringt und sich in der ortstypischen Struktur giebelständiger Häuser einreiht. Der Zwischenraum wird als Gasse zum nördlichen Zugang ausformuliert und mit einer Fassadenscheibe im obersten Geschoss geschlossen. Hinter dieser torartigen Verbindung greift eine gedeckte Terrasse als Brücke die Breite der Feuermauer auf und lässt eine vom Hauptgebäude unabhängige Abstimmung mit dem Nachbarhaus zu.

Die breite Eingangsloggia erweitert den Platz ins Haus und macht sowohl das großzügige Foyer als auch den Sitzungssaal von außen erlebbar. Ein Zusammenspiel von Platz und Saal wird gefördert. An einem Zentral-Stiegenhaus sind alle Nutzungsbereiche angeschlossen, womit auch eine einfache Abtrennbarkeit gegeben ist. Die wesentlichen Gemeindeamtsfunktionen sind im 1.Obergeschoss schlüssig angeordnet. Eine teilweise offene Bürostruktur wirkt langen Gängen positiv entgegen. Im 2.Obergeschoss sind Polizei und Vereinsraum untergebracht. Schon beim Ankommen im Foyer belohnt der Ausblick über den Ortskern hinweg. Der Vereinsraum ist als repräsentativer Saal gedacht, der sich in den Dachraum erweitert, nach drei Himmelsrichtungen öffnet und die Qualitäten um den Austritt auf den hinteren Gassenbalkon für Besucher ergänzt.

Die äußere Erscheinung spiegelt die Einfachheit der Idee von „Platz und Haus“ wider, verputzte Lochfassaden und ein Walmdach greifen die gewohnte Anmutung des Dorfes auf.

Empfehlungen der Jury für die weitere Bearbeitung:
• die Zuordnung der Arbeitsbereiche der Gemeinde ist mit den Nutzern abzustimmen und in Form von Varianten darzustellen.
• der Nebeneingang ins 1.Obergeschoss soll überdacht ausgeführt werden.