modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2022

Neue Mittelschule in Lindau (Bodensee)

Modell

Modell

Anerkennung

Preisgeld: 9.000 EUR

franz ondra architekten+generalplaner

Architektur

gla | gessweinlandschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

HOINKA GmbH

Bauingenieurwesen

Peter und Lochner Beratende Ingenieure für Bauwesen GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext


Beurteilung durch das Preisgericht

Mit der klaren Typologie eines dreigeschossigen Baukörpers mit drei ablesbaren Gebäudeteilen wird das Gebäude mit drei aneinandergereihten Baukörpern städtebaulich etwas unklar und fast mittig auf dem Grundstück platziert. Dies bedingt die Anordnung der Stellplätze an der Reutiner Straße und dahinter eine geringe Präsenz zur Straße. Durch die Überdachung werden die Fahrradstellplätze vom Eingangshof getrennt und ermöglichen einen geschützten Vorplatz. Die verschränkte Zuführung zum Eingang ist nicht überzeugend, ebenso die Kollision mit dem Kiss&DropVerkehr. Es ergeben sich aber große Flächen für den Schulhof im Westen, der sich mit der dargestellten Freiflächengestaltung optisch sehr gelungen mit der Biotopfläche verzahnt. Der öffentliche Weg wird sinnvoll eng und geradlinig an der östlichen Grundstücksgrenze geführt.
Die Sporthalle im südlich verbleibenden Grundstücksteil beansprucht einen Großteil des südlichen Grundstücksbereichs.

Die dreigeschossigen Baukörper sind gut proportioniert und mit den erdgeschossigen Verbindungsbauten und der längs durchlaufenden dreigeschossigen Magistrale auf abwechslungsreiche Weise verbunden. Die räumliche Qualität im Eingangsbereich mit Aula, Speisesaal und Musikraum wird gelobt – allerdings ist die Geschosshöhe hier deutlich zu niedrig und wird sogar durch den wenig verständlichen Höhenversprung im Gebäude zusätzlich reduziert.

Mit den jedem Cluster in den Obergeschossen vorgelagerten Terrassen und Balkonen einschließlich der dazugehörigen Außentreppen verknüpfen sich die Innen- und Außenräume auf vielfältige Weise. Dies ist aber bautechnisch sehr aufwändig.

Das Raumprogramm ist gut erfüllt, die Anordnung der Fachraumcluster im EG und der Klassencluster in den Obergeschossen ist schlüssig. Die Anordnung der Räume innerhalb der Cluster entspricht gut den pädagogischen Anforderungen.

Die Fassaden sind insgesamt angenehm gestaltet, der Fensteranteil liegt im normalen Rahmen. Die vollverglasten Fassaden der Magistrale im Zwischenbereich der Häuser werden allerdings für so nicht ausführbar angesehen.

Infolge des wenig kompakten Baukörpers und der vermehrten Wärmeverluste über die Hüllfläche verfügt der Beitrag im Vergleich zum Wettbewerbsmittel über einen erhöhten spezifischen Energiebedarf, der jedoch durch die reduzierten zu temperierenden Bruttogrundflächen und den geringeren Bruttorauminhalt kompensiert wird. Aus den angemessenen Fensterflächenanteilen, der geringen Raumtiefe und der Öffnungspositionierung resultiert in den Unterrichtsbereichen eine vorteilhafte Tageslichtversorgung. Auch die Marktplätze und Erschließungszonen in den Obergeschossen sind an die Fassaden angebunden und gut belichtet. Der außenliegende Sonnenschutz der Regelfassaden ist effizient. Ungelöst erscheint der sommerliche Überhitzungsschutz im Bereich der vollflächig transparenten Magistralen. Die gewählte Holz-Beton-Hybrid Konstruktion und die Holzfassade wirken sich in Kombination mit der überdurchschnittlichen PV-Eigenstromversorgung günstig auf die Ökobilanz aus. Das Konzept des dreiteiligen Gebäudeensembles mit schön gestalteten Freianlagen wird als guter Beitrag gewürdigt. 
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1. OG

1. OG

2. OG

2. OG

Ansicht West

Ansicht West

Fassaden

Fassaden

Leitidee

Leitidee

Cluster

Cluster